Mülheim. 3300 Lehrer und Erzieher sollen ab kommender Woche in Mülheim geimpft werden. Im Impfzentrum wird die Kapazität auf drei Impfstraßen aufgestockt.

Die Impfungen nehmen auch in Mülheim Fahrt auf: Ab Montag sind im Impfzentrum 5000 Impfungen pro Woche möglich. Ab der kommenden Woche dürfen Lehrer und Erzieher, also Beschäftigte in Kitas, Grund- und Förderschulen sowie der Kindertagespflege, gegen Corona geimpft werden. Eine Erleichterung für die Beschäftigten und die Familien, eine Mammutaufgabe für die Stadt, denn diese Gruppe zählt in Mülheim etwa 3300 Personen. Am Mittwoch soll es losgehen. Die Impfungen der Bewohner in den Altenheimen waren am Freitag abgeschlossen, meldete die Stadt.

Mittwochs bis samstags werden Pädagogen parallel zu den Über-80-jährigen geimpft

Jugendamt und Schulverwaltung haben bereits die Kita- und Schulleitungen angeschrieben, damit das Personal informiert und eine Liste mit den Impfwilligen aufstellt werden kann. Da die Impfstoffbestellung beim Land immer drei Werktage bis zur Lieferung benötigt, beginnen die Impfungen dann ab dem kommenden Mittwoch. Mittwochs bis samstags werden die Pädagogen dann parallel zur Gruppe der Über-80-jährigen geimpft. Bis zum 20. März stehen laut Stadtverwaltung für die genannten Kita- und Schul-Beschäftigten 2300 Termine zur Verfügung. Weitere Termine werden kurzfristig bereitgestellt, sobald die Einrichtungen weitere impfwilligen Personen melden. Die Lehrer an weiterführenden Schulen sind laut Erlass noch nicht dabei.

Bei Vollauslastung sind in Mülheim 720 Impfungen pro Tag möglich

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Die Kapazität im Impfzentrum an der Wissollstraße wird ab Montag auf bis zu 5000 Impfungen pro Woche erhöht. Von zwei wird dann auf drei Impfstraßen aufgestockt. Somit können bei einer Vollauslastung 720 Impfungen pro Tag bei einer Öffnungszeit von zwölf Stunden täglich durchgeführt werden.

Die Stadt hat in den vollstationären Pflegeeinrichtungen auch allen Ehrenamtlichen ein Impfangebot gemacht. Wohneinrichtungen für Menschen mit Handicap und andere Einrichtungen der Eingliederungshilfe seien weitestgehend durchgeimpft, die letzten Planungen sind abgeschlossen so die Stadt. Bis zum 19. März sollen für alle Einrichtungen Impftermine vorhanden sein.

Mobile Impfteams fahren zu den Demenz- und Intensiv-WGs

Auch Impfungen in den Demenz- und Intensiv-WGs sollen bis zum 9. März beendet werden. Hier kommen mobile Impfteams zum Einsatz. Diese Impfteams sind niedergelassene Hausärzte und pensionierte Ärzte, die im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) mit dem Impfstoff zu den Einrichtungen fahren. Im Bereich der Tagespflege (teilstationär) wurden mit neun von zehn Anbietern Termine vereinbart. Diese sollen laut Stadtverwaltung bis zum 17. März abgeschlossen sein. Auch zur Tagespflegeeinrichtung kommt ein mobiles Impfteam.

Mehr Impfdosen – die Stadt blieb hartnäckig

Überall in NRW dürfen jetzt aus einem Biontech-Mehrdosenbehältnis bis zu sieben Impfdosen entnommen und diese auch für neue Impftermine für Über-80-Jährige verwendet werden. Dass dies nun seit dem 1. März laut NRW-Erlass offiziell ist, schreibt sich die Stadtverwaltung Mülheim auf die Fahnen. Man sei einfach hartnäckig geblieben und habe oft in Konferenzen darauf hingewiesen.

„Bisher war es nicht möglich, für diese zusätzlich zur Verfügung stehenden Impfdosen Termine über die 116 117 bereitzustellen“, so Feuerwehrchef Sven Werner. „Allein dadurch konnten wir aber aktuell bereits 320 zusätzliche Termine für Über-80-Jährige in das System der Kassenärztlichen Vereinigung einstellen und werden auch zukünftig 300 bis 400 Zusatztermine wöchentlich einstellen.“

Die Stadt sieht sich insgesamt gut aufgestellt. „Es ist eine Mammutaufgabe, die vom Land festgelegten Regelungen zeitnah umzusetzen“, betont Stadtsprecher Thomas Nienhaus. Bevor die Stadt tätig werden könne, müsse immer die vom Land vorgegebene Rechtslage abgewartet werden. „Natürlich war vorher bekannt, dass Erzieher und Lehrer in der Impfreihenfolge vorgezogen werden sollen“, so Nienhaus. So konnte die Kommune vorplanen und innerhalb der kurzen Frist, die das Land zur Umsetzung vorgesehen habe, alles organisieren.

Alle Mülheimer Arztpraxen bekommen Impfangeboten für die nächsten drei Montage

Auch die Neuaufnahmen in vollstationären Pflegeeinrichtungen seien nahezu komplett geimpft, so Nienhaus. In einer gesonderten Aktion seien schon letzte Woche über 100 Personen zum Impfzentrum gebracht und dort geimpft worden. „Und zwar bereits bevor das Land diese Personen im Erlass bedacht hat“, betont Stadtsprecher Nienhaus.

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Den noch nicht geimpften Mitarbeitenden in den niedergelassenen Arztpraxen wurde ein Impfangebot für einen der kommenden drei Montage unterbreitet. In den Werkstätten für behinderte Menschen sollen zudem insgesamt rund 1500 Personen geimpft werden. Die Theodor Fliedner Stiftung werde die Impfungen dabei in eigener Verantwortung durchführen, so die Stadt. Der Impfstoff werde passgenau dorthin bestellt. Die Stiftung will auch die übrigen Träger ins Dorf einladen und die Organisation und die Impfung übernehmen.