Mülheim. Eine Impfung Pflegebedürftiger mit Pflegegrad fünf zu Hause ist auch in Mülheim in Vorbereitung. Betroffene wollen schon jetzt Termine machen.
Eine Impfung Pflegebedürftiger mit Pflegegrad fünf, die zu Hause gepflegt werden, sieht der neue Erlass vom 1. März des Gesundheitsministeriums NRW vor. Auch Mülheim bereitet sich darauf vor, Impfungen am Krankenbett durchzuführen. Bereits jetzt rufen viele Betroffene oder ihre Angehörigen Hausarztpraxen oder die Mülheimer Stadtverwaltung an, um sich Impftermine zu sichern. Der leitende Impfarzt bittet noch um Geduld, denn diese Aktion muss geplant werden. Vorgesehen sind zudem erste Impfangebote ab Ende März.
Gerade wird geklärt, wie viele impfberechtigte Pflegebedürftige es in Mülheim gibt
„Das Impfangebot für zu Hause gilt auch nur für Pflegebedürftige mit dem Pflegegrad fünf“, betont Dr. Stephan von Lackum, einer der leitenden Mülheimer Impfärzte, der sagt, dass sich auch Bürger mit Pflegegrad drei oder vier gemeldet hätten. Von Lackum ist zugleich Beauftragter des Vorstands der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein und erfragt gerade bei seinen Mülheimer Kollegen, wie viele bettlägerige Patienten mit dem Pflegegrad fünf sie überhaupt behandeln. Denn erst danach lasse sich berechnen, wie viele Ärzte, Fahrzeuge und Fahrer für diese Aufgabe in welchem Zeitraum benötigt würden.
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Zudem müsse noch geklärt werden, welcher Impfstoff für die Haus-Impfungen genutzt wird, erklärt von Lackum. Der Impfstoff von Astrazeneca ist gerade erst von der STIKO, der ständigen Impfkommission am Robert-Koch Institut, für alle Altersgruppen entsprechend der Zulassung empfohlen worden. Also auch für Erwachsene über 65 Jahre. Für das Vakzin von Biontech ist derzeit „der Transport noch nicht zugelassen.“ Die Stadt verfüge zudem noch über kein geeignetes Transportmittel. „Eine Kühltasche reicht hier nicht aus“, so von Lackum.
Transport und Logistik müssen noch geplant werden
Der Biontech-Impfstoff wird in einem Mehrdosenbehältnis geliefert, die Spritze wird im Impfzentrum aufgezogen und soll dann zum Impfling nach Hause gebracht werden, beschreibt Dr. van Lackum das Verfahren. „Das ist ein logistischer Aufwand, den wir noch planen müssen.“
Er bittet die Betroffenen noch um etwas Geduld: „Es läuft, wir sind ja in Vorbereitung.“ Es sei auch noch nicht geklärt, wie das Meldeverfahren laufen soll, wie also die Berechtigten an ihren Impftermin zu Hause überhaupt kommen können. „Das ist in dem Ministeriumserlass nicht geregelt.“