Herne. Den eigenen Solarstrom produzieren: Die Stadt Herne fördert Mieterinnen und Mieter, die sich ein Stecker-Solargerät zulegen wollen. Alle Infos

Strom selbst herstellen und damit die eigenen Elektrogeräte wie den Kühlschrank oder die Waschmaschine versorgen. Was für Menschen mit Eigenheim längst durch eine Photovoltaikanlage auf dem Dach möglich ist, will die Stadt Herne jetzt auch Mieterinnen und Mietern ermöglichen. Dazu fördert die Stadt die Installation von kleineren Stecker-Solargeräten. Eine Bewerbung ist ab sofort möglich.

Stecker-Solargeräte: 150 Euro pro Jahr sparen

Etwa 150 Euro Stromkosten ließen sich mit den Stecker-Solargeräten im Jahr einsparen, sagt Hernes Klimaschutzbeauftrage Jana Ermlich. Geeignet seien die Mini-Photovoltaikanlagen für Bewohnerinnen und Bewohner von Zwei- und Mehrfamilienhäusern. Fördern werde die Stadt Herne 20 Anlagen mit jeweils 250 Euro. Dafür stehe ein Fördertopf von 5000 Euro bereit, den die Herner Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) zur Verfügung stelle, so Achim Wixforth, Leiter des städtischen Fachbereiches Umwelt und Stadtplanung.

Die 1,5-Grad-Marke ist laut Achim Wixforth, Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung, ein hoch anvisiertes Ziel. Deswegen sollen auch Mieterinnen und Mieter aus Herne Anreize für den Klimaschutz bekommen.
Die 1,5-Grad-Marke ist laut Achim Wixforth, Fachbereichsleiter Umwelt und Stadtplanung, ein hoch anvisiertes Ziel. Deswegen sollen auch Mieterinnen und Mieter aus Herne Anreize für den Klimaschutz bekommen. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

„Wir als Kommune müssen jede Gelegenheit nutzen, trotz der Krisen auf der Welt, einen Beitrag gegen den Klimawandel zu leisten“, sagt Oberbürgermeister Frank Dudda am Montagmorgen bei der Vorstellung des Förderprogramms. Die Förderung der Stecker-Solargeräte sei demnach ein kleiner, aber wichtiger Baustein, um das Bewusstsein für den Klimawandel bei den Hernerinnen und Hernern zu wecken. „Das 1,5-Grad-Ziel ist hoch anvisiert. Deswegen wollen wir auch für Mieterinnen und Mieter Anreize schaffen, selbst etwas für den Klimaschutz zu tun“, ergänzt Wixforth.

Bei den Stecker-Solaranlagen handele es sich um ein bis zwei handelsübliche Solarmodule mit integriertem Wechselrichter, die eine Leistung von bis zu 600 Watt erbringen können, so Ermlich. Über ein Kabel für die Steckdose speisen die Module den Strom direkt in den privaten Haushalt ein. Der restliche Strom für den Betrieb der Haushaltsgeräte werde aus dem öffentlichen Netz bezogen. Die Mini-Solaranlagen lassen sich zum Beispiel auf dem Balkon oder auf der Garage anbringen.

Nachrichten in Herne – Lesen Sie auch:

Das Komplettpaket mit zwei Solarmodulen und Wechselrichter koste laut Ermlich zwischen 800 Euro und 1000 Euro. Durch die Förderung der Stadt Herne rentiere sich die kleine Photovoltaikanlage nach fünf bis sieben Jahren.

Herner Mieterinnen und Mieter können sich ab sofort für die Förderung der Stecker-Solargeräte bei der Stadt auf www.herne.de/solar bewerben. „Gefördert werden nur Stecker-Solargeräte, die nach Westen, Süden oder Osten ausgerichtet sind“, sagt Ermlich. Damit seien die Geräte an Standorten angebracht, die von einem Großteil der täglichen Sonneneinstrahlung erreicht würden. Abschließend betont Dudda, dass die Stecker-Solargeräte im Gegensatz zu großen Photovoltaikanlagen auch ohne Handwerkerinnen und Handwerker zu installieren seien.