Herne. Ein preisgekrönter Spielfilm, ein Theaterstück, ganz besondere Gäste – das und mehr bietet der Herner Themenmonat „Antimuslimischer Rassismus“.
Die Islamische Gemeinde Herne-Röhlinghausen, die Vereinigung „Partnerschaft für Demokratie“ und die Initiative „Herne mit Respekt“ wollen in zwei öffentlichen Veranstaltungen in Herne das Thema „Antimuslimischer Rassismus“ und dessen unterschiedliche Facetten beleuchten.
Kurnaz-Anwalt Bernhard Docke kommt in die Herner Filmwelt
So wird am Donnerstag, 10. November, in der Herner Filmwelt der Spielfilm „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ zu sehen sein. Regisseur Andreas Dresen erzählt in seiner Tragikomödie die wahre Geschichte der Bremer Hausfrau und Mutter Rabiye Kurnaz (Meltem Kaptan), die sich mit dem US-Präsidenten anlegt: Mit dem Anwalt Bernhard Docke (Alexander Scheer) kämpft sie um die Freilassung ihres Sohnes Murat, der unschuldig fünf Jahre im US-Gefängnis Guantanamo einsitzen muss.
+++ Lesen Sie auch:Wegen Kopftuch – 14-jährige Hernerin darf am EvK kein Praktikum machen
Die Filmvorführung beginnt um 17 Uhr (Einlass ab 16.30 Uhr) in der Herner Filmwelt, Berliner Platz 7-9; der Eintritt ist frei. Im Anschluss findet ein Podiumsgespräch zwischen dem Kurnaz-Anwalt Bernhard Docke und Tuncay Nazik, Leiter der Islamischen Gemeinde Röhlinghausen, statt.
Weiter geht es bereits am Freitag, 11. November, im Volkshaus Röhlinghausen mit der Aufführung des Kurztheaterstücks „Ich bin Marwa“, das ebenfalls auf einer wahren Begebenheit beruht. Marwa El-Sherbini wurde am 1. Juli 2009 im Landgericht Dresden von einem rassistischen Gewalttäter niedergestochen. Ein heraneilender Bundespolizist schießt auf El-Sherbinis Ehemann, der mit dem Angreifer um die Tatwaffe ringt. Der Ehemann überlebt den Gewaltexzess nur knapp, Marwa El-Sherbini stirbt an ihren Verletzungen. Die Aufführung startet um 18 Uhr im Volkshaus, Am Alten Hof 28 (Einlass ab 17.30 Uhr; Eintritt frei).
Im Volkshaus: Angehörige der NSU-Morde und des rassistischen Hanauer Attentats
Nach dem Theaterstück wird Tuncay Nazik mit den Darstellerinnen Berfim Erden und Kathrin Sievers sowie Angehörigen der NSU-Morde und dem Anschlag von Hanau sprechen. Zu Gast ist zum einen Gamze Kubaşık, die Tochter von Mehmet Kubaşık, der vom rechtsterroristischen NSU am 4. April 2006 in Dortmund ermordet wurde. Rede und Antwort stehen wird auch Serpil Unvar, die Mutter von Ferhat Unvar, der am 19. Februar 2020 in Hanau wie neun weitere Menschen von einem Rassisten getötet wurde.
Im Rahmen des Themenmonats „Antimuslimischer Rassismus“ findet zudem am Montag, 28. November, von 10 bis 17 Uhr eine Fortbildung mit Prof. Karim Fereidooni (Ruhr-Uni Bochum) im Volkshaus Röhlinghausen statt. Das Thema lautet „Alltagsrassismus: Warum ist es so schwierig, über Rassismus(erfahrungen) zu sprechen?“. Anmeldung per Mail an franz@ifak-bochum.de.
+++ Lesen Sie auch: Forscher kritisiert „strukturellem Rassismus in NRW-Polizei +++
Kurzfristig abgesagt werden musste ein für den 18. November im Volkshaus geplanter Vortragsabend mit der Soziologin und Islamwissenschaftlerin Yasemin El-Menouar.