Herne. Im Wahlkreis Herne/Bochum II kämpfen zehn Kandidaten um den Einzug in den Bundestag. Wer am 26. September alles antritt – ein Überblick.

Das Bewerberfeld für die Bundestagswahl am 26. September ist komplett. Die Politik machte am Freitag einen Strich unter die Kandidatenliste. Zehn Kandidaten wollen den Wahlkreis Herne/Bochum II direkt gewinnen und in den Bundestag einziehen.

Form- und fristgerecht eingereicht worden seien alle zehn Wahlkreisvorschläge, sagte am Freitag im Sitzungssaal des Herner Rathauses Dezernent Karlheinz Friedrichs, der den Wahlausschuss leitete. Drum war die Sitzung wie erwartet schnell gelaufen: Die Parteienvertreter gaben grünes Licht für die zehn Kandidaten.

Michelle Müntefering (SPD) will das Direktmandat zum dritten Mal hintereinander gewinnen. Hier stellte sie sich und ihre Ziele im Februar 2021 auf der digitalen Wahlkreiskonferenz der SPD vor.
Michelle Müntefering (SPD) will das Direktmandat zum dritten Mal hintereinander gewinnen. Hier stellte sie sich und ihre Ziele im Februar 2021 auf der digitalen Wahlkreiskonferenz der SPD vor. © FUNKE Foto Services | Dietmar Wäsche

Michelle Müntefering (SPD) will zum dritten Mal hintereinander in den Bundestag. Zuletzt gewann die 41-jährige Journalistin den Wahlkreis 2017 mit 41,9 Prozent deutlich. Anschließend wurde die Hernerin in Berlin Staatsministerin für internationale Kulturpolitik im Auswärtigen Amt. Für die CDU tritt der Angestellte Christoph Bußmann an. Er „ersetzt“ den Sauerländer Paul Ziemiak, der 2017 als damaliger Chef der Jungen Union in Deutschland im Wahlkreis Herne/Bochum II antrat, 24,1 Prozent holte und über die Landesliste in den Bundestag einzog. Anschließend wurde er Generalsekretär der CDU in Deutschland; er tritt nun im Sauerland an. Der Herner Bußmann, Jahrgang 1988, ist Orts- und Stadtbezirksverbandsvorsitzender in Eickel.

Die Grünen schicken den Herner Jacob Liedtke ins Rennen. Der städtische Mitarbeiter, ebenfalls Jahrgang 1988, engagiert sich im antifaschistischen „Bündnis Herne“, das sich als Reaktion auf die „Besorgten Bürger“ gegründet hatte. Für die Linken kandidiert Felix Oekentorp. Der Bochumer, Jahrgang 1963, ist Friedensaktivist und Landessprecher des Verbandes Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK).

Zwei Kandidaten versuchen es ein viertes Mal

Für die AfD tritt Markus Dossenbach aus Bad Staffelstein/Bayern an. Dossenbach ist Mitarbeiter des AfD-Bundestagsabgeordneten Berengar Elsner von Gronow (Soest). Für die FDP startet ein alter Bekannter: Klaus Füßmann, Jahrgang 1957. Erfahrung als Bundestagskandidat hat er reichlich: Der Herner, Leiter der Theodor-Heuss-Akademie, der Bildungsstätte der Friedrich-Naumann-Stiftung in Gummersbach, tritt zum vierten Mal an. Zuletzt holte er 6,7 Prozent der Erststimmen.

2017 holte er als FDP-Bundestagskandidat 6,7 Prozent der Erststimmen: Klaus Füßmann.
2017 holte er als FDP-Bundestagskandidat 6,7 Prozent der Erststimmen: Klaus Füßmann. © WAZ | Sabrina Didschuneit

Die weiteren Direktkandidaten: Für die Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) tritt der Herner Rechtsanwalt Peter Weißpfenning, Jahrgang 1967, an – ebenfalls zum vierten Mal. Die Sinologin Nana Miriam Sippel aus Bochum, Jahrgang 1985, geht für die Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative (Die Partei) ins Rennen, Sven Heiermann aus Wetter, geboren 1977, für die basisdemokratische Partei Deutschland (Die Basis) und der Essener Informatiker Andreas Walter, Jahrgang 1962, für die Freien Wähler.