Herne. . Michelle Müntefering setzt sich erneut im Wahlkreis Herne/Bochum II durch. Und so wird das Herner Ergebnis bei den Parteien aufgenommen.
- SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering gewinnt erneut den Wahlkreis Herne/Bochum II
- CDU-Direktkandidat Paul Ziemiak zieht über Landesliste ins Parlament ein
- Allgemeines Entsetzen über Abschneiden der AfD, Grüne sehen Jamaika-Koalition kritisch
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michelle Müntefering hat zum zweiten Mal hintereinander den Wahlkreis Herne/Bochum II gewonnen. Paul Ziemiak, der erstmals für die Union antrat, zieht über die Landesliste in den Bundestag ein und beerbt Ingrid Fischbach, die nicht mehr antrat. Für Entsetzen sorgte das gute Abschneiden der AfD.
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„Ich freue mich über die Zustimmung in meinem Wahlkreis“, sagte Michelle Müntefering, die 2013 als Nachfolgerin von Gerd Bollmann für die SPD in den Bundestag eingezogen war. Sie sehe das Ergebnis als Bestätigung ihrer Arbeit. Zum Feiern sei ihr aber nicht zumute.
Entsetzen über Abschneiden der AfD
Entsetzt zeigte sich Michelle Müntefering angesichts des Abschneidens der AfD. Im Bundestag wolle sie in der Opposition künftig ihren Teil dazu beitragen, deutlich zu machen, wie rückwärtsgewandt und „zutiefst unsozial“ die Politik der AfD sei.
Auch CDU-Parteichef Timon Radicke lag das AfD-Ergebnis schwer im Magen: „Ich bin schockiert.“ Seine Wunsch-Koalition sei nun ein Jamaika-Bündnis aus CDU/CSU, FDP und Grünen. „Eine große Koalition tut der Demokratie auf Dauer nicht gut, sie stärkt den linken und rechten Rand“, so Radicke.
Grüne: „Jamaika“ kann Partei zerreißen
Die Grünen sehen eine mögliche Jamaika-Koalition kritisch. „Das kann uns zerreißen“, sagt Grünen-Direktkandidatin Sabine von der Beck. „Für unsere Partei wird das eine große Herausforderung.“ Mit ihrem Ergebnis in Herne ist die Grünen-Frau zufrieden: „Es geht wieder in die richtige Richtung.“
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Von einer „Zäsur“ spricht FDP-Kandidat Klaus Füßmann. „Die großen Volksparteien sind anscheinend keine Volksparteien mehr. Wir kommen in eine neue Zeit.“ AfD-Direktkandidat Armin Wolf freut sich über das Ergebnis, das seinen „optimistischen Erwartungen“ entspreche. „Wir haben unsere Hochburg in Herne weiter ausgebaut“, so der 51-Jährige. Ganz anders war am Sonntagabend die Stimmungslage bei der Linken. Sie hätten sich deutlich mehr erhofft, so der Tenor. Die Gesamtzahlen aus dem Wahlkreis Herne/Bochum II lagen bis Redaktionsschluss nicht vor.