Herne. Schüler wollen wieder Klimastreiks in Herne durchführen. Auftakt sind zwei Fridays-for-Future-Demos im August und September. Das ist geplant.
In Herne wollen Jugendliche und junge Erwachsene wieder Klimastreiks durchführen. Zuletzt gingen die jungen Menschen vor zwei Jahren in Herne für einen besseren und nachhaltigen Klimaschutz auf die Straße. Nach nur zwei Demos schliefen die Fridays-for-Future-Streiks dann aber ein. Am Freitag, 27. August, soll Auftakt für neue Klimastreiks sein, am Freitag, 24. September, soll es weitergehen.
„Fridays for Future wird in Herne reanimiert“, sagt Kaan (16), einer der Mitorganisatoren, zur WAZ. Zuletzt, gibt der Schüler des Gymnasiums Wanne zu, sei es ruhig geworden in der jungen Klimabewegung vor Ort. Zu ruhig, wie er meint. Immerhin hätten „Oma und Opa for Future“ an den bundesweiten Aktionstagen in Herne regelmäßig die Fahnen hoch gehalten. Nun sollen auch wieder Schüler dazustoßen: „Wir wollen jetzt wieder eingreifen.“
Mitorganisator: „Wir erleben den Klimawandel hautnah“
Dazu organisiert sich die FFF-Bewegung – FFF steht für „Fridays for Future“ – in Herne neu. Ein erstes digitales Treffen mit Interessierten hat es gerade gegeben, an diesem Samstag soll es, wieder über Zoom, in die nächste Runde gehen. Dann sollen Verantwortlichkeiten geklärt, aber auch die Klimastreiks inhaltlich mit Leben gefüllt werden, sagt Kaan.
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Weitere Demos täten in Herne gut, sagt der Gymnasiast: „Wir erleben den Klimawandel hautnah.“ Er listet Starkregen, Hitze, lange Sommer und warme Winter auf. Herne, kritisiert er, leiste seinen Beitrag zum Klimawandel bei: Der Autoverkehr sei zu stark, außerdem gebe es noch ein Kohlekraftwerk. Herne, kritisiert der Schüler, mache viel zu wenig für den Klimaschutz – das müsse sich ändern.
Herne: Musik- und Wortbeiträge sind in der Planung
Bei der ersten Klimademo am 27. August wollten die jungen Klimaschützer ein kleineres, erstes Zeichen setzen, angepeilt seien rund 50 Teilnehmer. Nach dem Motto: Seht es, es gibt uns noch! Details stünden noch nicht fest. Treffpunkt sei wahrscheinlich der Robert-Brauner-Platz in Herne-Mitte, anschließend sei eine Demo durch die Innenstadt nicht unwahrscheinlich. Geprüft werde, ob es auch Musik- und Wortbeiträge gibt. Am 24. September findet einmal mehr ein globaler Klimastreik statt, dann will FFF Herne ebenfalls dabei sein – dann größer und lauter, so Kaan.
Premiere hatte die Fridays-for-Future-Demo am 14. Juni 2019 in Herne-Mitte, damals noch unter Beteiligung beziehungsweise Federführung des Kinder- und Jugendparlaments. Über 300 Teilnehmer – darunter überwiegend Kinder und Jugendliche – versammelten sich nach einem Marsch durch die Innenstadt vor dem Herner Rathaus. Die Klimademo wurde damals von Misstönen begleitet. So trat auch Oberbürgermeister Frank Dudda vors Mikrofon, seine Rede wurde aber immer wieder von Zwischenrufern unterbrochen. „Zum Klimawandel müssen wir deutlich Position beziehen, aber mit Respekt“, appellierte der angesäuerte OB daraufhin an die Demonstranten.
Gegenüber der WAZ kritisierte der OB nach der Demo, dass ihn Störer aus mehreren Gruppen attackiert hätten: „Sie standen vor dem Rathaus an strategisch wichtigen Punkten. Das war kein Zufall. Ihnen ging es überhaupt nicht um den Dialog, sondern nur die Störung.“ Das sei eine Respektlosigkeit gewesen, auch gegenüber den Kindern und Jugendlichen, die die Demo organisiert hätten.
>> WEITERE INFORMATIONEN: Klimastreik am 24. September
Am Freitag, 24. September, findet der nächste globale Klimastreik von Fridays for Future statt. Hunderttausende, so die Organisatoren, gehen dann weltweit auf die Straßen: „für echten Klimaschutz, eine Zukunft ohne Klimakrise und das Versprechen, die Bundestagswahl zur Klimawahl zu machen.“
In Deutschland seien bislang 171 Demos angemeldet worden, weitere sollen folgen – darunter eine in Herne.