Hattingen. Gelsenkirchen will E-Scooter verbieten. Auch in Herne gibt es Ärger. Hattingen macht genaue Vorgaben, was für Roller erlaubt ist und was nicht.
An E-Scootern scheiden sich die Geister. Die Bogestra hat sie, wie andere Verkehrsbetriebe, aus ihren Bussen und Bahnen verbannt. Gelsenkirchen will mietbare E-Scooter ab dem 1. April ganz aus der Stadt entfernen. In Herne sollen sie von Gehwegen verschwinden. In Hattingen gibt es für die Elektroflitzer bereits genaue Regeln.
Mit 100 E-Rollern ist Anbieter Zeus Ende 2022 ins Verleihgeschäft in Hattingen gestartet. Die erste Bilanz fiel positiv aus und auch jetzt zeigt sich das Unternehmen zufrieden. 13.500 Fahrten registrierte Zeus im vergangenen Jahr in Hattingen. Vor allem für Kurzstrecken sind die E-Scooter beliebt. Im Durchschnitt fuhren die Hattinger 1,64 Kilometer mit den Leihgeräten, berichtet Nico Reitemeier für Zeus.
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Die beliebtesten Ziele? Der Bahnhof Hattingen Mitte und überraschend die Schmetterlingswiese am Kämpchen - ein Nabu Naturschutz-Projekt. Vor allem zwischen 16 und 20 Uhr werden die Roller in Hattingen genutzt. Mietzeiten verteilen sich aber über den ganzen Tag, erklärt Reitemeier.
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Auch Abstellplätze der Scooter sind mitunter ungewöhnlich. So war kürzlich eines der Gefährte auf einer Fußgängerinsel mitten an der Kreuzung Bredenscheider Straße / Schulstraße geparkt. Dabei soll per Foto beim Auschecken geprüft werden, ob der Roller ordnungsgemäß abgestellt wurde.
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In Hattingen dürfen die Scooter jedenfalls nicht überall fahren. Sie unterliegen der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung. „Das heißt, sie sollen auf Radfahrstreifen oder baulich angelegten Radwegen fahren. Falls die nicht vorhanden sind, müssen sie auf der Straße fahren“, betont Stadtsprecher Julian Mawick. Nichts zu suchen haben die Scooter in der Fußgängerzone, auch wenn die für den Radverkehr teilweise freigegeben ist.
Parkverbotszonen für E-Scooter
Auch spezielle Parkverbotszonen für E-Scooter wurde bereits mit dem Verleihstart in Hattingen festgelegt. Die befinden sich im Geschäftsgebiet von Zeus, das die Innenstadt, Südstadt, Welper, Holthausen, Winz-Baak und Teile von Blankenstein umfasst, vor allem an Gewässern. So soll verhindert werden, das Scooter in Ruhr oder Sprockhöveler Bach landen. Bushaltestellen sind ebenso tabu wie Parks, Wälder, Friedhöfe, Spielplätze und Brücken - und auch die komplette Fußgängerzone und Altstadt sind rollerfreie Zone.
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Zeus will sein Angebot in Hattingen mit mittlerweile nur noch 90 Rollern fortführen.