Hattingen. In Hattingen stehen jetzt 100 E-Roller zur Ausleihe bereit. Damit Kunden die Flitzer nicht überall herumliegen lassen, gelten verschärfte Regeln.

Bislang war Hattingen noch ein weißer Fleck, wenn es um die Ausleihe von E-Scootern ging. Damit hat es ein Ende. Jetzt sind 100 Roller am Start, doch durch das gesamte Stadtgebiet können die Kunden damit noch nicht rollen. Es ist aber längst nicht die einzige Besonderheit des neuen Angebots.

Video über das richtige Abstellen der Roller

Wer einen der fahrbaren Untersätze nutzen will, kann damit zunächst einmal in den Ortsteilen Stadtmitte, Welper, Blankenstein, Winz-Baak und Holthausen unterwegs sein. Ob eine Ausweitung in Betracht kommt, soll sich wahrscheinlich erst nach einer sechsmonatigen Testphase entscheiden. Die ersten Tagen zeigen aber schon, dass die Roller gerade auch in den Stadtteilen sehr gefragt seien, was für einen größeren Radius sprechen würde, so Jens Altmann. Nach Worten des Chefs der Betreiberfirma Zeus müsse man natürlich abwarten, ob es bei dem Trend auch bleibe.

Tarife und Bezahlsysteme

Um die Scooter fahren zu können, lädt sich der Kunde die App von Zeus auf sein Handy herunter. Die Bezahlung erfolgt mit üblichen System wie Paypal, Apple Pay und Kreditkarte.

Eine Minute Fahrzeit kostet 28 Cent, Pausenzeiten schlagen mit einem Drittel des Betrages zu Buche. Hinzu kommt eine Gebühr von einem Euro für das Entsperren.

Zeus bietet darüber hinaus unterschiedliche Tarife an. Beispielsweise gibt es einen Tagespass für 9,99 Euro, mit dem man den Roller fünf Mal entsperren und 60 Minuten fahren kann. Ferner stehen Langzeittickets zur Verfügung, die dann sieben Tage gültig sind.

Zugleich kündigt Altmann an, dass das Unternehmen dem Wildwuchs achtlos liegen gelassener Roller den Kampf ansage und dazu die Kunden in die Pflicht nehme. Zunächst einmal bekomme jeder Nutzer vor dem Start ein Video zu sehen, wie man einen E-Scooter am Ende richtig parkt. Dazu gehört beispielsweise ihn hinzustellen und auf dem Bürgersteig Platz zu lassen für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen. In Einfahrten hat der Roller ebenso wenig verloren.

Beim dritten Regelverstoß wird der Nutzer gesperrt

In Städten wie Herne, Castrop und Bochum sind E-Scooter von Zeus bereits im Einsatz.
In Städten wie Herne, Castrop und Bochum sind E-Scooter von Zeus bereits im Einsatz. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

Am Ende einer Tour kann der Mieter aber erst auschecken, wenn er ein Foto von seinem Fahrzeug gemacht hat. Wer nun meint, damit ist es dann auch gut, der irrt. Denn Mitarbeiter von Zeus schauen sich das Bild an, rufen bei regelwidrigem Parken den Kunden an und weisen ihn auf den Verstoß hin. Sollte es sich um einen Wiederholungstäter handeln, zahlt er bei einem zweiten Vergehen 30 Euro. Kommt es zu einem dritten Vorfall, wird der Nutzer gesperrt.

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„Wir wissen, dass unser Vorgehen manche Leute abschreckt“, sagt der Zeus-Geschäftsführer. „Wahrscheinlich könnten wir auch in den anderen 32 Städten, in denen wir Roller auf die Straße bringen, höhere Umsätze erzielen. Aber wir möchten eben Ärger vermeiden und zugleich auch dafür sorgen, dass E-Roller in der Bevölkerung auf größtmögliche Akzeptanz stoßen“. Zudem gebe es auch eine Reihe von Rückmeldungen, die belegen, so Altmann, dass seine Firma auf dem richtigen Weg sei.

Eine Reihe von Parkverbotszonen festgelegt

Zur Ordnung im Stadtbild soll auch die Festlegung von Parkverbotszonen beitragen, die Zeus im Schulterschluss mit der Stadt eingerichtet hat. Spielplätze, Parks, Brücken, Wälder und vor allem auch Fußgängerzonen gehören dazu. Dort kann der Nutzer die Fahrt nicht beenden. Sollte er es trotzdem tun, hat das Unternehmen seine Kontaktdaten und kann sich mit ihm direkt in Verbindung setzen.

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Sollte mal eine Fahrerin oder ein Fahrer auf Abwege geraten und zufällig oder absichtlich die zugelassenen Stadtgebiete verlassen, wird die Reaktion nicht lange auf sich warten lassen. Die Roller nehmen keine weitere Beschleunigung mehr an.

Damit die Roller auch ständig über ausreichend Strom verfügen, werden die Akkus ausgewechselt, wenn der Energiepegel sinkt. Die Aufladestationen sind allerdings nicht vor Ort, sondern zum einen in der Nähe von Essen, zum anderen in der Nachbarschaft zu Herne. Die Akkustände hat Zeus dank der heutigen Technik stets im Blick.

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