Hattingen. Zwei Familien aus Hattingen kommen trotz Beruf und Kinder ohne Auto aus. Weshalb sie sich bewusst gegen einen eigenen Wagen entschieden haben.

Wenn Lucy Murawski einen Ausflug mit ihrer Familie machen möchte, dann plant sie ihn schon lange im Voraus. Denn die vierköpfige Familie aus Hattingen verzichtet bewusst auf ein eigenes Auto.

Die meisten Ziele erreicht die 46-jährige, voll berufstätige Mutter zu Fuß, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder aber mit dem E-Bike, doch „gerade für die Ausflüge am Wochenende oder wenn wir mal etwas transportieren müssen, ist ein Leihwagen schon sehr praktisch“.

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Das Carsharing-Angebot gibt es seit Oktober 2019 in Hattingen. Für Lucy Murawski eine große Erleichterung. Die Familie ist gemeinsam vor vier Jahren in die Südstadt gezogen. „Damals gab es das Carsharing noch nicht“, erinnert sich Mama Lucy und ergänzt: „Wir haben vorher in Essen gelebt und konnten das Angebot dort schon seit 2008 nutzen.“

Blumenstrauß für Sponsoren des Car-Sharing in Hattingen v.l: Laureen Brandt, Unternehmenskommunikation hwg, Amel Bajra, Stadtmobil, Steven Scheiker, Stadtwerke, Thomas Alexander, Volksbank, Nathaly Krock und Lucy Murawski, Car-Sharing Nutzer.
Blumenstrauß für Sponsoren des Car-Sharing in Hattingen v.l: Laureen Brandt, Unternehmenskommunikation hwg, Amel Bajra, Stadtmobil, Steven Scheiker, Stadtwerke, Thomas Alexander, Volksbank, Nathaly Krock und Lucy Murawski, Car-Sharing Nutzer. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Familie aus Hattingen verzichtet für die Umwelt aufs Auto

Familie Murawski bleibt standhaft und somit autolos. „Dabei steht für mich der Umweltaspekt an erster Stelle“, betont sie, „ums Geld geht’s mir da gar nicht.“ Ein Auto gibt es bei der Familie also nicht. „Ich habe schon immer gearbeitet und das geht auch ohne Auto.“ Für den Weg zur Arbeit, die etwa drei Kilometer entfernt ist, hat sie ein E-Bike, geht zu Fuß oder nutzt die öffentlichen Verkehrsmittel.

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„Wir wohnen natürlich sehr zentral und können so auch unsere Einkäufe gut erledigen“, gesteht sie. Auch ihre beiden Kinder, die sieben und zehn Jahre alt sind, sind es gewohnt, zu Fuß oder mit Bus und Bahn von A nach B zu kommen. „Wenn wir aber am Wochenende Ausflüge machen, dann leihen wir uns das Auto aus“, erklärt Lucy Murawski. „Bevor es das Carsharing gab, haben wir uns da schon deutlich mehr einschränken müssen“, erinnert sie sich.

Lucy Murawski und Nathaly Krock mit Tochter Emma nutzen regelmäßig das Angebot für eines der beiden Autos.
Lucy Murawski und Nathaly Krock mit Tochter Emma nutzen regelmäßig das Angebot für eines der beiden Autos. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Einige Ziele sind in Hattingen nur dank Car-Sharing zu erreichen

„Es gibt eben einfach Strecken, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wirklich umständlich sind.“ Sie denkt da beispielsweise an Besuche bei ihrer Mutter, die in Gelsenkirchen wohnt. „Ohne Auto eine halbe Weltreise“, sagt sie. Lucy Murawski leiht sich das Auto meist ein bis zwei Mal pro Woche aus, bei einer Rechnung zwischen 100 und 150 Euro (je nach geliehenen Stunden und gefahrenen Kilometern) sind alle Kosten im Monat abgedeckt.

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Auch Nathalie Krock wohnt mit ihrer Familie in der Südstadt und hat kein eigenes Auto. „Das geht sehr gut, obwohl mein Mann in Essen und ich in Bochum arbeite.“ Die beiden Kinder der 43-Jährigen sind neun und elf Jahre alt. Sie gesteht aber: „Wir haben uns bewusst dazu entschieden, eine zentrale Wohnung zu mieten, sonst ist es ohne Auto mit einer Familie auch wirklich nicht machbar.“ Aber es gibt auch andere Strecken, für die ein Leihauto manches Mal Gold wert ist.

Familie nutzt das Leih-Auto etwa zwei Mal pro Woche

„Wenn wir ins Schwimmbad wollen, wären wir ohne Auto für eine Strecke über eine Stunde unterwegs, mit müden Kindern und nassen Haaren bei schlechtem Wetter im Winter überlegt man dann schon mal, das Auto zu nehmen.“ Etwa acht Mal pro Monat greift Familie Krock auf das Carsharing-Angebot zurück und hofft, dass auch andere Familien zumindest eines von so oft zwei vorhandenen Autos abschaffen. Im Sinne der Umwelt und auch der Wirtschaftlichkeit, denn „wenn ich arbeite, steht das Auto ja den ganzen Tag ungenutzt vor der Tür“.