Gladbeck. Happy End nach Einbruch: Spezialbus der Jordan-Mai-Schule wieder aufgetaucht. Das sorgt für Freude an der Schule, die viel Hilfe erfahren hat.

Rücksichtslose Diebe haben an der Jordan-Mai-Schule den Schulbus gestohlen. Unmittelbar nach dem Einbruch in die Förderschule in Zweckel war auf einmal auch der blaue Ford Transit weg. Ein Verlust, der die Schule hart traf, wird der Bus doch genutzt, um Kinder und Jugendliche zweimal wöchentlich zur Reittherapie zu fahren. Außerdem war der Wagen für Klassenfahrten, die jetzt kurz vor den Ferien stattfinden, fest eingeplant.

Am Wochenende folgte nun die glückliche Wendung. Der gestohlene Wagen ist wieder aufgetaucht. Er wurde auf dem Parkplatz am Hotel Van der Valk in Wittringen entdeckt. Schulleiter Michael Brieler ist froh, dass der Bus wieder da ist. Allerdings habe er noch keine Ahnung, in welchem Zustand er sich befindet. „Die Polizei hat das Fahrzeug sichergestellt, um mögliche Spuren zu sichern. Vorher kommen wir da nicht dran.“

Es ist gut möglich, dass der Wagen noch in dieser Woche freigegeben wird
Annette Achenbach - Polizeisprecherin

Tatsächlich sei die Spurensicherung bereits im Einsatz gewesen, sagt Polizeisprecherin Annette Achenbach. „Es ist gut möglich, dass der Wagen noch in dieser Woche freigegeben wird“, erklärt sie nach Rücksprache mit dem zuständigen Sachbearbeiter. Dem lägen auch keine Informationen vor, wonach der Wagen in besonderem Maße zerstört worden wäre. Das war nämlich auch eine Befürchtung der Schule, niemand könne wissen, wie der Bus aussieht, ob die Diebe ihn womöglich kurzgeschlossen haben. Doch da hofft Brieler auch auf die Versicherung.

Schulleiter Michael Brieler zeigt nach dem Einbruch den aufgeflexten Tresor.
Schulleiter Michael Brieler zeigt nach dem Einbruch den aufgeflexten Tresor. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Ein aufmerksamer Zeuge habe die Polizei auf den blauen Ford aufmerksam gemacht, nachdem er beobachtet habe, dass er schon einige Tage auf dem Parkplatz abgestellt war, sagt Annette Achenbach. Aus der Berichterstattung habe er letztlich gewusst, dass der Wagen gestohlen worden war und entsprechend gesucht wurde.

Täter haben in der Schule gewütet und einen Tresor aufgeflext

Die Polizei geht nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus, dass zwischen dem Einbruch in der Schule und dem Diebstahl des Autos ein Zusammenhang besteht. Am langen Pfingstwochenende waren die Täter in der Nacht von Freitag auf Samstag in die Schule an der Söllerstraße eingestiegen. Im Büro des Schulleiters hatten sie einen Tresor aufgeflext, Bargeld und vermutlich auch einen Notschlüssel, mit dem sie zumindest die Türen des Wagens öffnen konnten, erbeutet. Allerdings ist man sich bei der Schule sicher, dass der Bus am Samstag noch auf seinem Parkplatz auf dem Schulhof stand, er also erst später gestohlen wurde.

Einbruch in die Jordan-Mai-Schule in Gladbeck

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    Schulleiter Michael Brieler jedenfalls ist froh, dass der Bus wieder da ist. Schließlich ist ein Teil der Schülerschaft auf den Wagen angewiesen, ohne das speziell auch für Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer umgebaute Fahrzeug können einige Schülerinnen und Schüler nicht am Leben außerhalb der Schule teilnehmen, stellt er die Bedeutung des Busses heraus.

    Das hat uns gezeigt, dass es einen gesellschaftlichen Konsens gibt, dass es ein No-Go ist, was die Diebe getan haben.
    Michael Brieler - Der Schulleiter freut sich über die Solidarität, die die Schule erfahren hat.

    Was ihn freut: Nachdem die Nachricht vom Diebstahl des Spezialfahrzeugs die Runde gemacht hat, habe die Schule unglaublich viel Solidarität erfahren. Viele Menschen hätten sich bei ihm und den Kolleginnen und Kollegen gemeldet. „Das hat uns gezeigt, dass es einen gesellschaftlichen Konsens gibt, dass es ein No-Go ist, was die Diebe getan haben. Man stiehlt kein Fahrzeug, das Kindern und Jugendlichen die Teilhabe am Leben ermöglichen soll.“

    Die Schule war schon davon ausgegangen, den Wagen ersetzen zu müssen. Ein Vorhaben, das frühestens in drei Jahren geplant war, nun aber kurzfristig hätte angegangen werden müssen. Der Förderverein hatte bereits einen Spendenaufruf gestartet, hatte außerdem Stiftung und Unterstützer angefragt. Tatsächlich seien in dem verhältnismäßig kurzen Zeitraum seit dem Diebstahl bereits rund 25.000 Euro zusammengekommen, freut sich Michael Brieler.

    Gladbecker Schule hat schon Spendenzusagen über rund 25.000 Euro

    So habe etwa die Jugendstiftung des Bistums 10.000 Euro zugesagt, die Essener Modemarke Naketano wollte dieselbe Summe aufbringen. Die Firma hatte Ende 2023 eine limitierte Kollektion aufgelegt, deren Erlös an soziale Projekte in Essen und Umgebung gespendet werden soll. Über Kontakte von Eltern habe sich zudem VW Tiemeyer bereiterklärt, bis zu den Sommerferien einen Schulbus zu stellen, sagt der Schulleiter. So ließe sich vielleicht auch eine Zeit überbrücken, falls doch noch Reparaturen nötig sind.

    Aktuell gehe es nun darum, die Spender zu kontaktieren und Geld, das schon geflossen sei, wieder zurück zu überweisen, sagt der Schulleiter. Doch wer weiß, vielleicht gibt es ja auch Spender, die darauf verzichten und dem Förderverein die Möglichkeit geben, das Geld in die Rücklagen für einen neuen Bus zu stecken, der ja dann in drei Jahren gekauft werden soll.

    Trotz der guten Nachricht: Eine heiße Spur hat die Polizei noch nicht. Vielleicht finden sich im Bus Spuren, ansonsten erneuert die Polizei ihren Zeugenaufruf. Wer am Pfingstwochenende etwas gesehen hat oder wem der blauen Ford Transit auf dem Parkplatz an der Bohmertstraße aufgefallen ist, wird gebeten sich zu melden unter: 0800 2361 111.