Gladbeck. Im ehemaligen Möbelhaus am Gladbecker Markt startet der nächste große Bauabschnitt. Das soll Haus künftig Platz für Wohnen und Gastro bieten.
- Auf der Großbaustelle im ehemaligen Möbelhaus Niessieg beginnen in dieser Woche die Arbeiten für den Lichthof.
- Inklusive Dach müssen dafür vier Deckenplatten ausgesägt und per Kran nach unten gehievt werden.
- Dieser Aufwand ist nötig, um mehr Tageslicht in die 36 geplanten Wohnungen zu bekommen.
Auf der Großbaustelle im ehemaligen Möbelhaus Niessing am Gladbecker Marktplatz steht in dieser Woche der nächste große Schritt an. Es beginnen die Arbeiten für den Lichthof. Der ist wichtig, um Tageslichts ins Gebäude zu bringen. Dafür müssen Dach und Decken in Teilen ausgeschnitten werden. Geplant ist, dass diese Arbeiten jetzt beginnen, sagt Stefan Heidermann, Prokurist bei Kreativ Bauen & Wohnen, die das Projekt vorantreibt.
Die Deckenplatten werden ausgesägt und dann stückweise per Kran vom Gebäude gehievt. Rechnet man das Dach mit, so müssen sich die Maschinen durch vier Decken arbeiten. Viel Aufwand, aber nötig, damit Tageslicht in die Wohnetagen kommt. Denn die Decke zwischen Erdgeschoss und erster Etage bleibt unangetastet. Die Fläche fürs neue Café Extrablatt wird nicht verändert.
Doch darüber seien die Eingriffe ins Gebäude notwendig, erläutert Heidermann: „Wir brauchen Tageslicht in den Wohnungen. Würden wir die Decke nicht herausnehmen, hätten wir ein dunkles, verschattetes Loch.“ Denn im Bereich des neuen Lichthofs liegen die Laubengänge, die zu den einzelnen Wohnungen in den oberen Etagen führen. Gleichzeitig sorge der Lichthof selbstverständlich auch für zusätzliches Tageslicht in den Wohnungen selbst.
Deckenteile in einer Gesamtgröße von rund 300 Quadratmetern werden herausgetrennt
Rechne man die Deckenteile zusammen, die entfernt werden, komme man auf eine Gesamtfläche von rund 300 Quadratmetern, macht Stefan Heidermann die Dimensionen des Eingriffs in das Gebäude deutlich. Wobei die einzelnen Teile durchaus unterschiedlich groß seien.
Ehemaliges Möbelhaus: Niessing in Gladbeck wird umgebaut
Doch ist ein solcher Eingriff ins Gebäude nicht besonders aufwändig? Grundsätzlich erforderten Arbeiten im Bestand immer eine genaue Betrachtung der Statik, sagt Heidermann. In dem Fall kommt den Bauherren aber die Bauart des ehemaligen Möbelhauses zugute. Das Gebäude steht nämlich auf Stützen, die von oben gesehen ein Raster ergeben und das Gebäude tragen. Solange man sich innerhalb dieses Rasters bewege, sei es vergleichsweise einfach, so einen Eingriff abzufangen.
Arbeiten am Gladbecker Marktplatz liegen im Zeitplan
Grundsätzlich liege man mit den Arbeiten im Zeitplan. Im ersten Quartal 2025 soll das Projekt fertiggestellt sein. Wer von der Wilhelmstraße aus auf den Hof und die Rückfront des Gebäudes schaut, der sieht, dass dort auch der Anbau in die Höhe wächst. Die Bauherren haben hier den ehemaligen Verwaltungstrakt abreißen müssen, weil er, anders als geplant, kein weiteres Stockwerk hätte tragen können. Stattdessen musste an gleicher Steller neu gebaut werden. Dieser Neuaufbau sei nahezu abgeschlossen, sagt Stefan Heidermann, die letzte Decke sei betoniert worden.
Am Ende sollen in den oberen Etagen 1890 Quadratmeter Wohnfläche entstehen, aufgeteilt auf 36 Wohnungen. Rund die Hälfte davon ist zwischen 35 und 45 Quadratmetern groß, weiterhin geplant sind Wohnungen mit einer Größe von 55 bis 70 Quadratmetern und zwei mit mehr als 90 Quadratmetern Wohnfläche.
Damit ist diese Gebäude vielleicht auch ein gutes Zeichen für den Wandel der Gladbecker bzw. überhaupt der Innenstädte. Einzelhandel, in dem Fall das Möbelhaus, gibt die großen Flächen auf, eine weitere Nutzung für den Handel ergibt sich aber nicht. Also müssen andere Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden.
Das geht übrigens auch aus dem Innenstadtkonzept hervor, dass die Stadt in Auftrag gegeben hat und mit dem sich zuletzt der Planungsausschuss befasst hat. Innenstädte hätten nur dann noch eine Zukunft, wenn sie dem Bedarf nach Konsum, aber eben auch nach Arbeit, Wohnraum, Mobilität, Kultur, sozialem Zusammenhalt und Erlebnis nachkommen, so hat es Stadtbaurat Volker Kreuzer zusammengefasst.
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Und wenn man so will, dann passt das neue Konzept fürs alte Möbelhaus genau ins Konzept für die Innenstadt. Schließlich wird in einer Hälfte des Erdgeschosses ein Café Extrablatt eröffnen, mit großer Außenterrasse zum Marktplatz hin. Ein Gastronomieangebot, auf das viele Gladbeckerinnen und Gladbecker lange gewartet haben, und das immer wieder als Wunsch genannt wurde, wenn gefragt wurde, was der Stadt fehle. Wer in die andere Hälfe des Erdgeschosses einzieht, haben die Bauherren bisher nicht gesagt. Bislang war immer die Rede von einem Anbieter aus dem Gesundheitsbereich. Der müsse seinen bisherigen Standort in Gladbeck aufgeben und habe Interesse an der Fläche.