Gladbeck. Gerüchte gab es schon länger, jetzt sind auch die Verträge unterschrieben. Ins ehemalige Möbelhaus Niessing kommt ein Extrablatt. Der Zeitplan.
Für viele Gladbecker erfüllt sich ein Wunsch. Ins ehemalige Möbelhaus Niessing zieht das Café Extrablatt ein. Schon länger hielt sich das Gerücht, nun bestätigten Investor und Extrablatt, dass die entsprechenden Verträge unterschrieben sind. Ein Extrablatt – das war ein immer wieder geäußerter Wunsch vieler Gladbeckerinnen und Gladbecker – zuletzt etwa, als die Lokalredaktion gefragt hatte, was die Bürger in der Innenstadt vermissen.
Nun also wird die Kette 456 Quadratmeter im Erdgeschoss des ehemaligen Möbelhauses in der Gladbecker City beziehen. Steht man vor dem Gebäude, so wird das Extrablatt später rund zwei Drittel der Gebäudefront ausmachen. Dazu kommt die entsprechende Außengastronomie. Die sei für das Unternehmen von immenser Bedeutung, erläutert Carsten Dreyer, Leiter der Extrablatt-Immobiliengesellschaft.
Extrablatt investiert siebenstelligen Betrag in Gladbeck
„Ohne Außengastronomie wird es heutzutage schwierig, der Gast will draußen sitzen“, so Dreyer. Geplant sind am Markt zunächst zwei Stuhlreihen vor dem Gebäude. Daran schließen sich noch rund 200 Quadratmeter Außengastronomie auf dem Marktplatz an. Diese Zweiteilung ist nötig, da die Horster Straße weiter befahrbar bleiben muss – allein schon als Rettungsweg.
Man werde am Standort Gladbeck einen siebenstelligen Betrag investieren, sagt Carsten Dreyer. Alles, was der Gast später sieht, liege in der Verantwortung des Extrablatts, werde also vom Unternehmen aufgebaut in dessen Corporate Design, also so, wie man das Extrablatt kennt. Das umfasse etwa Theke oder Küche, gibt er Einblicke in die Absprachen mit dem Vermieter. Man plane langfristig in Gladbeck, stellt Carsten Dreyer klar, man sei von dem Standort überzeugt. „Von der Größe, aber auch von Gladbeck als Stadt, das passt.“
Frühstücksbuffet und Mittagskarte im Extrablatt am Gladbecker Markt
Nach der Eröffnung wird es im Extrablatt täglich ein Frühstücksbuffet geben. Dazu komme eine Mittagskarte mit entsprechenden Speisen. Letztere seien in jüngster Zeit immer wichtiger geworden, berichtet Carsten Dreyer. In den meisten Filialen liege der Anteil von Getränken und Speisen inzwischen bei 50:50, in einigen Betrieben übersteige der Speisen- inzwischen den Getränkeanteil.
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Wann soll es denn am Markt losgehen? Noch ist das große Gebäude ein einziger Rohbau. Der Plan sehe so aus, dass Ende 2024, Anfang 2025 alles fertig sein soll, sagt Stefan Heidermann, Prokurist bei Kreativ Bauen & Wohnen, die das ehemalige Möbelhaus als Investor umbauen. Momentan liege man im Zeitplan, die Entkernung gehe gut voran.
Kombination aus Wohnen und Gewerbe in der Innenstadt
Heidermann geht davon aus, dass in den kommenden Wochen auch der nächste große Bauabschnitt beginnen wird. Dann werden Teile der Decken aus dem ehemaligen Möbelhaus herausgeschnitten, um so einen Innenhof zu schaffen, durch den Licht in die Wohnungen fallen soll.
Diese Kombination aus Wohnen – geplant sind 36 Wohnungen von 35 bis 90 Quadratmetern – Gastronomie und Gewerbe kommt auch bei Bürgermeisterin Bettina Weist an. „Das ist es, was wir als Kommune auch als Ziel für die Innenstadt sehen“, machte sie gegenüber den Investoren deutlich. Das soll die Menschen künftig in die City bringen und so zeigen, dass es nach wie vor das Herz der Stadt sei.
Für die Außengastronomie muss der Wochenmarkt anders aufgebaut werden
Das Café Extrablatt am Marktplatz – aus Sicht der Bürgermeisterin passe das „wunderbar“. Sie hofft, dass das Angebot auch von jungen Menschen angenommen wird. Allerdings hat die Außengastronomie Einfluss auf den Wochenmarkt. Wenn es so weit ist und das Café öffnet, müssten die Stände anders aufgebaut werden, sagt Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung. Das wüssten die Händler aber auch, mit denen sei man in Gesprächen.
Die Verantwortlichen von Stadt und Extrablatt jedenfalls sind sich einig, dass Cafébetrieb und Markt sich gut ergänzen können, böte sich den Marktkunden doch dann eine weitere Verweilmöglichkeit. Carsten Dreyer berichtet von anderen Standorten in ähnlicher Lage, daher wisse man um diesen Effekt.
Investor lobt die Gladbecker Wirtschaftsförderung
Ausdrücklich loben die Verantwortlichen von Extrablatt und Investor die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung. Sie habe das Projekt von Anfang an eng begleitet und auch deshalb laufe es so reibungslos. Stefan Heidermann hat den direkten Vergleich, sein Unternehmen habe in Bocholt ein ganz ähnliches Projekt, das habe länger gedauert.
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Bleibt am Ende die Frage, wer das zweite Ladenlokal im Erdgeschoss bezieht. Da will sich Stefan Heidermann noch nicht in die Karten schauen lassen, spricht von einem Anbieter aus einem Gesundheitsbereich. Der müsse seinen bisherigen Standort in Gladbeck aufgeben und habe Interesse an der Fläche. Doch noch ist nichts unterschrieben.