Gladbeck. Der Bau der Luxuseigentumswohnungen in Gladbeck ruhte nach der Insolvenz des Bauunternehmens. Warum die Eigentümer nun doch wieder hoffen können.
Lange Zeit hat sich nichts getan auf der Baustelle an der Ecke Wittringer Straße/Allensteiner Straße. Das Gebäude, in dem neun Luxuseigentumswohnungen entstehen, verharrte über Monate im Rohbau. Nach der Pleite der renommierten Essener Baufirma Harfid geriet auch das Gladbecker Projekt des Unternehmens in Schwierigkeiten. Die Folge: Es tat sich nichts mehr auf der Baustelle.
Alle Wohnungen im Gladbecker Allenstein Carrée sind verkauft
Die Eigentümer der Wohnungen, die wenige Monate vor der Insolvenz im Dezember 2022 bereits alle verkauft waren, sahen extrem ungewissen Zeiten entgegen. Eine absolute Horrorvorstellung: Statt sich auf den nahenden Einzugstermin freuen zu können, drohte der Komplex mit den Luxuswohnungen auf einmal zur Ruine zu werden. Jetzt könnte sich doch noch alles zum Guten wenden.
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Der Rohbau des Allenstein Carrèes ist seit einigen Wochen neu eingerüstet, auf der Baustelle wird wieder gearbeitet. Das bestätigt Sarah Walisko. Die Bottroper Anwältin hat sich auf Insolvenzen in der Baubranche spezialisiert. Seit Bekanntwerden der Harfid-Pleide vertritt sie einen Großteil der Eigentümer mit Wohnungen im Allenstein Carrée. Im September 2023 hatte sie auf Anfrage der Redaktion erklärt, dass durchaus noch Hoffnung auf eine Fertigstellung bestehe. Man sei auf einem guten Weg. Mittlerweile hat sich ein Generalunternehmer gefunden, der die Arbeiten bis zur Fertigstellung übernimmt. „Die Baustelle ist auch bereits aufgeräumt worden, die Arbeiten an der Fassade werden fortgesetzt“, erklärt Sarah Walikso jetzt den aktuellen Stand.
Der Rohbau hat durch den Stillstand nicht gelitten
Zum Glück sei der Rohbau schon fast vollendet gewesen, als es zum Stillstand auf der Baustelle kam. So seien keine großen Schäden an dem Gebäude entstanden, die nun die Kosten noch weiter in die Höhe treiben. „Lediglich ein Fenster hat zu dem Zeitpunkt damals noch gefehlt, ansonsten war der Rohbau schon dicht“, sagt die Anwältin.
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Ebenfalls positiv vermerkt sie, dass die Gespräche mit der von Harfid für das Gladbecker Bauvorhaben gegründeten Projektgesellschaft von Anfang an recht gut verlaufen seien. So habe beispielsweise rasch erreicht werden können, dass die Wohnungseigentümer im Grundbuch eingetragen werden. Und auch der Neustart der Bauarbeiten vor einigen Wochen stimme optimistisch, so Walisko. Als Architekt begleite zudem ein Bruder des Harfid-Firmengründers die Arbeiten am Allenstein Carrèe. „Das ist natürlich ein großer Vorteil, weil er das Bauvorhaben, die Pläne und auch die Baustelle genau kennt“, erklärt die Anwältin. Es zeige außerdem, dass die Unternehmer-Familie nach wie vor hinter dem Projekt in Gladbeck stehe.
Der Innenausbau in dem Komplex mit Luxuseigentumswohnungen soll starten
Die Arbeiten an der Fassade laufen bereits, bald soll dann auch mit dem Innenausbau begonnen werden. Die meisten Küchenzeilen seien bereits vor der Harfid-Insolvenz geordert worden, so Sarah Walisko. Und auch bei der Ausstattung der Bäder sei mittlerweile das meiste Material geordert. Zum Problem könnte nach Ansicht der Fachanwältin noch das recht knapp kalkulierte Budget der Eigentümer werden. „Es darf einfach nichts dazwischenkommen“, sagt die Bottroperin. Bei einem anderen Harfid-Bauvorhaben in Mönchengladbach zum Beispiel hätten die Eigentümer die Grundbuchumschreibung erst gerichtlich erstreiten müssen. Das habe zusätzliche Kosten verursacht.
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Neun Luxuswohnungen mit offenen Küchenbereichen und zwei bis vier Zimmern gibt es im Komplex. Die großen Wohnungen haben 120 Quadratmeter, sodass auch noch Platz für ein Mini-Appartement ist – wenn mal die Kinder zu Besuch sind oder eine Pflegekraft einzieht. Alle verfügen zudem über einen großen Balkon oder eine Terrasse. Unter dem hochgestellten Sockelgeschoss befindet sich eine offene Garage. Hochmodern, barrierefrei und äußerst komfortabel – so wurden die Eigentumswohnungen Ende 2020 inseriert. Im Mai 2022 waren dann alle verkauft.
Sogar ein Termin für den Einzug ist bereits im Gespräch
Läuft weiterhin alles gut auf der Gladbecker Baustelle, rechnet Sarah Walisko Ende des Jahres mit der Fertigstellung des Gebäudes. Anfang 2025 könnte der Einzug erfolgen. „Sollte alles so über die Bühne gehen“, sagt die Anwältin, „wird sich spätestens dann mein verhaltener Optimismus in Euphorie verwandeln.“