Gladbeck. Das Ende des Verkehrsversuchs Buersche Straße zeigt, dass für die Mobilitätswende in Gladbeck dicke Bretter gebohrt werden müssen. Ein Kommentar.
Die Radfahrer auf der Buerschen Straße sind am Ende die großen Verlierer. Ihre Situation wird sich an dieser Stelle mit dem voraussichtlichen Beschluss der Politik verschlechtern. Sie müssen künftig auf der Fahrbahn fahren, zwischen Autos, Lkw und Bussen und sind darauf angewiesen, dass die übrigen Verkehrsteilnehmer Rücksicht walten lassen und die Regeln – 1,50 Meter Mindestabstand beim Überholen – einhalten. Die Erfahrung zeigt leider, dass längst nicht jeder Autofahrer sich daran hält.
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Dass sich SPD, CDU, FDP und die Bürgermeisterin weiterhin zur Mobilitätswende bekennen, ist die eine Sache. Nur müssen sie diesem Bekenntnis nun auch rasch Taten folgen lassen, ansonsten sind die Worte schnell als Sonntagsrede entlarvt. Denn der Mobilitätswende haben sie mit dem Abbruch des Verkehrsversuchs einen Bärendienst erwiesen.
Bei der Verkehrswende wird Gladbeck immer vor einem ähnlichen Dilemma stehen
Ja, es gab nie eine Akzeptanz für diese Art der Radwege auf der Buerschen Straße, der Verlust von Parkplätzen gerade in der Innenstadt wird immer zu einem Aufschrei führen, und insofern gibt es sicherlich auch Argumente für den Abbruch. Doch wer das Thema Verkehrswende ernsthaft vorantreibt, der wird immer wieder vor dem Dilemma stehen. Die Städte, auch Gladbeck, wurden zu Hochzeiten des Autos gebaut, ihm wurde alles untergeordnet. Man wird nicht die gesamte Stadt abreißen und neu aufbauen können. Also bedeutet Verkehrswende, dass der Raum, der zur Verfügung steht, neu aufgeteilt werden muss. Das aber heißt zwangsläufig, dass ein Verkehrsmittel etwas abgeben muss.
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Es ist richtig, Dinge zu versuchen, es ist auch richtig, dass man nach einem solchen Versuch feststellen kann, dass es nicht funktioniert hat. Doch wenn die SPD die Verkehrswende ernsthaft will, dann wird sie an anderer Stelle irgendwann standhaft bleiben müssen. Und auch CDU und FDP werden irgendwann zeigen müssen, dass die Förderung des Radverkehrs für sie nicht nur Lippenbekenntnisse sind.