Gladbeck. Nachdem SPD, CDU und FDP den Verkehrsversuch stoppen wollen, äußern sich nun Verwaltung und Bürgermeisterin – grundsätzlich zustimmend.

Sie könne die Initiative von SPD, CDU und FDP zum Abbruch des Verkehrsversuchs auf der Buerschen Straße verstehen. So äußert sich Bürgermeisterin Bettina Weist. Zuvor hatten die drei Fraktionen angekündigt, einen entsprechenden Antrag zu stellen. „Ich habe die Bedenken der Anwohnerinnen und Anwohner und des Einzelhandels in den letzten Monaten sehr wahr- und auch ernstgenommen“, sagt die Bürgermeisterin. Doch letztlich entscheide der Ausschuss am 18. April über das Ende des Versuchs.

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Das allerdings dürfte eine Formsache sein, sind sich die großen Fraktionen doch augenscheinlich einig und haben zudem auch die FDP an ihrer Seite. Alles andere als eine breite Mehrheit für das Ende des Verkehrsversuchs wäre daher wohl eine Überraschung.

Gladbecker Stadtbaurat appelliert an gegenseitige Rücksichtnahme

Stadtbaurat Volker Kreuzer weist darauf hin, dass kurzfristig wohl nur die Führung des Radverkehrs im Mischverkehr – sprich auf der Fahrbahn zwischen den Autos – möglich wäre. „Dies erfordert natürlich eine erhöhte Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmenden“, so sein Appell.

Gleichzeitig kündigt Kreuzer in der Stellungnahme der Verwaltung Gespräche mit Straßenverkehrsbehörde und Polizei an, um die Rahmenbedingungen nochmals zu prüfen. „Denkbar wäre an dieser Stelle somit auch die notwendige Einrichtung von Tempo 30“, heißt es in dem Schreiben der Stadt. Denn es seien weitere Anpassungen nötig, um größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Schließlich sei ein zurück zur Ausgangslage aus rechtlichen Gründen keine Option war der Zustand doch nicht mehr regelkonform.

„Wir haben von Anfang an betont, dass es sich hier um einen Verkehrsversuch handelt, der ausgewertet und auch wieder rückgängig gemacht werden kann, wenn es nicht funktioniert und auf keine Akzeptanz der Mehrheit der unmittelbar Betroffenen stößt – an diesem Punkt sind wir nun“, so die Bürgermeisterin. Trotzdem sei es ihr wichtig, den Radverkehr in Gladbeck zu stärken. Deshalb sei es auch richtig, dass die Experten aus der Verkehrsplanung nach kreativen Lösungen suchen, um die Mobilitätswende voranzutreiben.