Recklinghausen / Gladbeck. Große Ehre für Friederike Zurhausen. Sie erhält die „Rolf-Abrahamsohn-Medaille“, benannt nach einem der letzten KZ-Überlebenden im Kreis.
Auszeichnung für Friederike Zurhausen: Der amtierenden Recklinghäuser Polizeipräsidentin soll die „Rolf-Abrahamsohn-Medaille“ verliehen werden. Der Kreis Recklinghausen möchte damit ihre „herausragenden Verdienste zum Wohl und Ansehen des Kreises Recklinghausen“ würdigen. Der Vorschlag der Kreisverwaltung liegt auf dem Tisch, die Zustimmung des Kreistages dürfte in der Sitzung am 19. März eine Formsache sein.
Der 2021 verstorbene Rolf Abrahamsohn (Marl) war einer der letzten Zeitzeugen und ein Überlebender des Nationalsozialismus. Seit 2018 trägt die vom Kreis vergebene Auszeichnung seinen Namen. Friederike Zurhausen, eine enge Vertraute von Abrahamsohn, habe es sich zur Aufgabe gemacht, die Erinnerung an die Gräueltaten des Nationalsozialismus aufrechtzuerhalten, heißt es in der Begründung der Verwaltung. Ihre klare Haltung gegen Antisemitismus lebe sie nicht nur in vorbildlicher Weise, sondern gebe diese auch an junge Polizistinnen und Polizisten weiter. Bis zu seinem Tod hielt Rolf Abrahamsohn auf Initiative von Friederike Zurhausen regelmäßig Vorträge vor Polizistinnen und Polizisten, in denen er seine Geschichte mit ihnen teilte.
Polizisten sollen die Verfassung verteidigen
Mit personellen Neuzugängen des Präsidiums Recklinghausen besucht die Polizeipräsidentin Gedenkstätten, die sich mit der Rolle und Geschichte der Polizei zu Zeiten des Nationalsozialismus beschäftigen. Bei regelmäßigen Seminaren geht es um die Gräueltaten, die Polizisten im Zweiten Weltkrieg begangen haben. Auch das Polizeipräsidium Recklinghausen war mit einem Bataillon Teil des Verbrechens.
Der Behördenleiterin sei das Wissen um die Geschichte der Recklinghäuser Polizei ein besonderes Anliegen, so der Kreis. Ihr gehe es dabei auch darum, die Polizistinnen und Polizisten zu sensibilisieren, genau hinzuschauen, hinzuhören und aktiv die Verfassung zu verteidigen.
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Polizeipräsidium und Jüdische Gemeine leben in Recklinghausen in direkter Nachbarschaft. Friederike Zurhausen legt großen Wert auf einen regelmäßigen Austausch beider Seiten. Im Kampf gegen Ausgrenzung und Hass sei Friederike Zurhausen eine „engagierte und wertvolle Botschafterin“, so der Kreis abschließend.