Gladbeck. ADFC-Gladbeck sieht das Ergebnis des Fahrradklima-Tests nicht nur negativ. Zum Parken an der Buerschen Straße hat der Verein eine klare Meinung.

Es ist eine minimale Verbesserung, das Gladbecker Ergebnis beim Fahrradklima-Test. Anstatt wie zuletzt eine glatte Vier, gab’s bei der Befragung des ADFC am Ende die Gesamtnote 3,9. Trotzdem sieht die hiesige ADFC-Vorsitzende Vera Bücker Gladbeck „am Anfang eines guten Weges“.

Das macht sie unter anderem daran fest, dass die Stadt sich in einigen Teilbereichen, die aus Sicht des ADFC von Bedeutung sind, verbessert habe und dort besser als in der Gesamtwertung abgeschnitten hat. So habe sich die Fahrradförderung in der letzten Zeit verbessert, urteilt Bücker. „Man ist immer noch unzufrieden, aber man sieht, dass die Stadt sich bemüht“, so schätzt sie diesen Punkt ein.

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ADFC-Gladbeck lobt Verkehrsversuch Buersche Straße

So würden Fahrradstraßen in der letzten Zeit sichtbarer gemacht, sagt Vera Bücker. Es gebe immer noch viel Verbesserungspotenzial, auch daraus macht die ADFC-Vorsitzende keinen Hehl, „aber man sieht, dass die Verwaltung was versucht. Die Gestaltung der Wiesmannstraße etwa könnte Referenzstück sein und sollte Vorbild für alle Straßen dienen. „Wenn das fortgesetzt wird, sind wir auf einem guten Weg.

Und damit kommt die ADFC-Vorsitzende zum aktuellen Streitthema Buersche Straße. Vera Brücker nimmt für den Verein in Anspruch, dass der ADFC das Thema ursprünglich angestoßen habe. Danach erst sei auch die Brücke der Buerschen Straße in das Radverkehrskonzept aufgenommen worden. Der geplante Verkehrsversuch geht aus Sicht des Fahrradclubs in die richtige Richtung. Die Straße sei für den fließenden Verkehr, dazu gehörten auch Radfahrer, sagt Vera Bücker.

ADFC-Gladbeck mahnt Verwaltung und Ratsparteien, jetzt nicht nachzulassen

Mit Blick auf den Protest um wegfallende Parkplätze sagt sie – durchaus provokant: „Parken ist Luxus“. Dann erläutert sie, dass die Fahrzeuge in den vergangenen Jahren immer größer geworden seien, im Straßenraum immer mehr Platz einnehmen. Nur: „Wer die Verkehrswende ernst meint, der muss den vorhandenen Raum neu aufteilen, und dann muss das Auto Platz abgeben.“

Die Gladbecker ADFC-Vorsitzende Vera Bücker.
Die Gladbecker ADFC-Vorsitzende Vera Bücker. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Sie widerspricht der CDU, wonach es zu wenige Parkplätze in der Innenstadt gebe, verweist unter anderem auf die Parkhäuser. Im Zweifel könne man womöglich mit den Betreibern sprechen, so dass auch breitere Stellplätze eingerichtet werden könnten. Sie mahnt, dass man im Bemühen jetzt nicht nachlassen dürfe, das gelte nicht nur für die Verwaltung, sondern auch für die Ratsparteien.

Grüne sehen Grundlage für Verkehrswende und wollen weitermachen

Am Ende, so ihre Überzeugung, erhöhe das die Sicherheit für Radfahrer. Und die bewerteten die Teilnehmer im Fahrradklima-Test eher schlecht. Es funktioniere aber nur, mehr Menschen zum Umstieg aufs Rad zu bewegen, wenn sie sich sicher fühlen.

Auch die Grünen mahnen im Nachgang des Fahrradklima-Tests, dass die Stadt ihre Bemühungen weiter intensivieren müsse. Aus Sicht von Fraktionschef Bernd Lehmann habe der Rat mit dem Radverkehrskonzept die Grundlage für die Verkehrswende geschaffen. Einiges sei auch schon umgesetzt worden, schließt er sich der ADFC-Auffassung an – etwa bei Fahrradstraßen, neuen Abstellanlagen oder auch der Lastenradförderung. Er kritisiert die CDU-Kampagne gegen den Verkehrsversuch Buersche Straße als „Trauerspiel und Spiegelbild einer rückwärtsgewandten Politik. Wir unterstützen die Stadtverwaltung bei der Umsetzung ihrer Radverkehrspläne.“