Gladbeck. In Gladbeck soll der Anteil der Fahrradfahrer am städtischen Verkehr erhöht werden. Dafür muss allerdings noch einiges getan werden.

Fahrradfahren ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für die Gesundheit. Voraussetzung: Es fährt sich gut und sicher. Die Stadtverwaltung Gladbeck bemüht sich schon seit 2019 darum, den Anteil des Radverkehrs an den Verkehrsströmen in der Stadt deutlich zu erhöhen. Zu den vordringlichen Maßnahmen zur Attraktivierung des Radverkehrs gehören auch Pläne für die Ringeldorfer Straße. Sie soll in einem Abschnitt zur Fahrradstraße werden. Darüber soll im Planungsausschuss gesprochen werden.

Ringeldorfer Straße ist eine wichtige Verbindung für Fahrradfahrer

In der Vorlage für die Ausschusssitzung heißt es unter anderem: „Die Ringeldorfer Straße stellt eine Alltagsroute von überregionaler Bedeutung für den Radverkehr dar und bindet das Gelände der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen an das Gladbecker Stadtgebiet an.“ Darüber hinaus könne man in westlicher Richtung über die B224-Brücke, die Schürenkampstraße und den Schürenkamptunnel schnell die Innenstadt erreichen.

Aufgrund dieser Bedeutung ist der Abschnitt Kreuzung Erlengrund bis zur Stadtgrenze Gelsenkirchen in das Fahrradstraßenkonzept aufgenommen worden. Das Konzept wurde im Juni 2021 beschlossen. Die Fahrradstraße wird auf Gelsenkirchener Stadtgebiet fortgeführt. An der Ringeldorfer Straße stehen ab der Kreuzung Erlengrund vor allem Ein- und Mehrfamilienhäuser. Auf Gelsenkirchener Seite wird es dann sehr ländlich.

Es gibt eine Verkehrszählung aus dem Jahr 2017

Circa 1600 Kraftfahrzeuge täglich nutzen die Ringeldorfer Straße in dem Bereich, der nun Fahrradstraße werden soll. Das hat eine Verkehrszählung aus dem Jahr 2017 ergeben. Höchstgeschwindigkeit: Tempo 30. Die angrenzenden Straßen sind Teil von Tempo-30-Zonen. Beschwerden über zu schnelles Fahren, heißt es in der Ausschussvorlage, sind aktuell nicht bekannt.

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Auf den Grundstücken gibt es zu wenig Stellplätze

Der Fahrbahnraum misst 6,50 Meter in der Breite. Gut zwei Meter davon werden derzeit durch parkende Autos in Anspruch genommen. Auf dem Straßenabschnitt sind 96 Wohneinheiten mit 114 privaten Stellplätze vorhanden. Demgegenüber stehen 130 dort gemeldete Autos. Zwischen 26 und 30 Pkw werden regelmäßig in diesem Abschnitt der Straße abgestellt.

Auf den Grundstücken selbst sind zu wenig Stellplätze vorhanden, um alle Fahrzeuge dort parken zu können. Deshalb stellen viele Anwohner ihre Wagen am Straßenrand ab. Durch die vielen parkenden Autos gestaltet sich der Begegnungsverkehr ein wenig schwierig. Das Überholen von Radfahrenden ist aufgrund des ruhenden Verkehrs nicht mit Sicherheitsabstand möglich, dennoch gibt es natürlich solche Überholvorgänge. Kurz und gut: Optimal radelt es sich momentan noch nicht auf der Ringeldorfer Straße.

Der Runde Tisch „nachhaltige Mobilität“ hat sich mit der Ringeldorfer Straße beschäftigt

Eigentlich muss eine Fahrradstraße 4,60 Meter breit sein, ein Mindestmaß von vier Metern ist auch noch möglich. Auf der Ringeldorfer Straße ist das aber nicht darstellbar, deshalb wird in der Vorlage „eine Unterschreitung des Mindestmaßes auf 3,80 Meter in Engstellen in Erwägung gezogen“. Dieses Maß soll aber nur an wenigen Engstellen genutzt werden und nicht für die gesamte Länge der Fahrradstraße gelten. In diesen Engstellen ist eine Pkw-Begegnung nicht möglich, wohl aber die Begegnung Pkw/Fahrrad. Mit der Ausgangslage für die Planung haben sich die Mitglieder vom Runden Tisch „nachhaltige Mobilität“ bereits im vergangenen Mai beschäftigt. Verschiedene Querschnitte wurden erdacht.

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In allen Arbeitsgruppen des Runden Tisches wurde an den Engstellen das Mindestmaß von 3,80 Meter beachtet, um „Flächen für den ruhenden Verkehr, Stadtgrün und weiteres Stadtmobiliar in die Planung integrieren“ zu können. Der Fahrbahnbereich soll durch einen unterbrochenen Breitstrich gekennzeichnet und so vom Seitenraum und den Stellplätzen abgegrenzt werden. Der breite Streifen darf im Begegnungsfall überfahren werden. In Fahrradstraßen werden Auftakt und Ende sowie Kreuzungsbereiche durch großzügige, rote Einfärbungen der Fahrbahn gekennzeichnet. Auf der Ringeldorfer Straße ergeben sich so drei rot gefärbte Abschnitte. Zudem soll das Fahrradstraßenschild als Symbolbild auf der Fahrbahn angebracht werden.

Zwölf Stellplätze soll es in dem Abschnitt der Fahrradstraße geben

Zwölf Stellplätze soll es auch nach der Umgestaltung des Straßenabschnitts wieder geben. Sie werden abwechselnd der nördlichen und südlichen Seite ausgewiesen werden. So wird auch eine verkehrsberuhigende Wirkung erzielt.

Der Auftakt der Fahrradstraße wird an beiden Seiten durch Beete mit Sträucher gekennzeichnet. Für Baumpflanzungen ist der Bereich zu schmal. Die Beete sollen so platziert werden, „dass ein Ausweichen im Begegnungsfall vor den Beeten möglich ist“. Im weiteren Verlauf der neuen Fahrradstraße sollen mobile Bäume aufgestellt werden. Auf diese wird zurückgegriffen, da in der Ringeldorfer Straße auch noch Kanalbauarbeiten anstehen. Erst nach dieser Maßnahme sollen Bäume gepflanzt werden.

>> Voraussichtliche finanzielle Auswirkungen: Für Markierung und Beschilderung der Fahrradstraße sind ungefähr 14.000 Euro vorgesehen, mobile Bäume sind mit ca. 12.000 Euro veranschlagt, die Grünbeete mit ca. 6000 Euro. Anlehnbügel: ca. 3000 Euro, Pflasterarbeiten ca. 15.000 Euro. Die Gesamtsumme wird mit ungefähr 50.000 Euro angegeben.