Gladbeck. Die WAZ-Spielplatz-Tester der Familie Bach heben eine Attraktion an der Anlage Uferstraße besonders hervor, kritisieren aber mehrere Punkte.
Emma grüßt vom Gipfel der roten Kletterspinne, einen Fuß hat sie am oberen Ende der großen Rutsche. Sie blickt über den Spielplatz und sieht, wie ihr Bruder Eric die Rutsche von unten hinaufklettert, denn über die Seile traut er sich noch nicht. „Oben ist es zu steil“, ruft Eric zu seinem Vater. Die Lösung: Eric zieht die Schuhe aus, so hat er besseren Halt. Große Schritte, ein fester Griff ans Geländer – schon ist der Sechsjährige oben und bereit, mit seiner Schwester herunterzurutschen.
Wie lange Eric und Emma schon am Spielplatz Uferstraße in Gladbeck-Brauck toben, zeigt die Schicht Sand in Erics Schuhen. Sie nehmen ihre Aufgabe als WAZ-Spielplatz-Tester ernst, so auch ihre Eltern Manuela und Heiko Bach. Die Familie prüft große Spielplätze in der Stadt auf Sicherheit, Sauberkeit, Ausstattung und Lage, so auch bei der Anlage an der Uferstraße.
Spielplatz-Tester haben schlechten ersten Eindruck von der Anlage Uferstraße
Der Spielplatz liegt im Schatten des alten Hochbunkers. „Das sieht natürlich nicht so einladend aus“, ist Heiko Bachs erster Eindruck – ebenso wenig wie ein großer Bauzaun und Stromkasten neben dem Eingang an der Emmichstraße. Durch die drei angrenzenden Straßen ist auch reichlich Verkehr rund um den Spielplatz. „Dadurch ist es hier schon recht laut“, meint Manuela Bach.
Doch die Lage führt nicht nur in der B-Note zu Abzügen. Nur ein hüfthoher Zaun und der Gehweg trennen das Areal vom Verkehr. „Wenn hier mal ein Ball auf die Straße rollt und ein Kind hinterherrennt, kann es schnell gefährlich werden“, sagt der Vater. Immerhin: Der Spielplatz ist gut erreichbar und in den angrenzenden Straßen können Besucher parken.
Emma und Eric zieht es zuerst zur roten Kletterspinne mit der großen Rutsche. Schnell wird klar: Das Klettergerüst ist für viele Kinder die spannendste Attraktion auf dem Spielplatz. Als sich Eric zuerst nicht traut, über die Seile bis zur Rutsche hochzuklettern, schlägt sein Vater vor, eine niedrigere Rutsche zu testen. Doch die ist für den Sechsjährigen und die anderen Kinder auf dem Spielplatz uninteressant – zumindest im direkten Vergleich.
Spielplatz Uferstraße: Viel für ältere Kinder, wenig für jüngere
Als die erste Faszination für die Kletterspinne nachlässt, testen Eric und Emma weitere Geräte: zwei normale Schaukeln, eine Nestschaukel, zwei Wippentiere, ein Klettergerüst aus Stangen und eine weitere Rutsche. Während die beiden Spaß haben, fällt ihren Eltern auf: „Der Spielplatz ist sehr kletterlastig. Daran hat nicht jedes Kind Spaß“, meint Manuela. „Und für die ganz jungen Altersgruppen ist kaum etwas dabei“, ergänzt Heiko Bach.
Außerdem seien die Geräte auf einer recht kleinen Fläche ziemlich zusammengequetscht. Freie Fläche, zum Beispiel zum Fußballspielen, gibt es kaum. Der Familienvater kritisiert: „Hier ist wenig Auslauf. Kinder spielen hier Fußball, wo andere an den Geräten sind.“ Er erkennt aber auch: „Mehr Platz steht hier aber auch einfach nicht zur Verfügung.“
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Was Familie Bach an der Uferstraße verbessern würde
Beim Blick auf die Sauberkeit fällt den Eltern auf: „Müll fliegt hier zwar nicht herum, ein paar Mülleimer mehr dürften es trotzdem sein“, so Manuela Bach. Sitzgelegenheiten für die Besucher gebe es zwar genug, „die sind aber in die Jahre gekommen“, sagt Heiko. Auch der Sand als Untergrund für die Spielgeräte sei dreckig: „Der muss dringend ausgetauscht werden.“
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Bei der abschließenden Bewertung vergibt die Familie eine Schulnote von 3- an den Spielplatz Uferstraße. Manuela und Heiko Bach heben das Klettergerüst besonders hervor, auch weil sie sehen, wie viel Spaß ihre Kinder damit hatten. Für eine gute Note haben sie dennoch zu viele Kritikpunkte, wie Heiko zusammenfasst: „Der viele Verkehr, der dreckige Sand, die wenigen Geräte für Kleinkinder und der erste Eindruck laden nicht zum Wiederkommen ein.“