Gladbeck. Auch 2024 wird es wieder an zahlreichen Stellen in Gladbeck Baustellen geben. Eine Übersicht über die von der Stadt geplanten Baustellen 2024.
An mehr als 30 Stellen in der Stadt plant das Gladbecker Ingenieuramt im Jahr 2024 Baustellen. Das reicht von kleinen Sanierungsmaßnahmen bis hin zum Bau von Abwasser- und Regenwasserkanälen, der dann in der Regel einhergeht mit der kompletten Erneuerung von Straßen. Autofahrer und Anwohner reagieren naturgemäß nicht begeistert auf Baustellen, doch sind die Maßnahmen nötig. In unserer Übersicht finden sich die geplanten städtischen Maßnahmen. Inwieweit Versorger wie die Ele Verteilnetz GmbH oder das Wasserwerk weitere Baustellen planen, ist noch nicht bekannt. Hinzu kommen mögliche akute Schäden, die sofort beseitigt werden müssen.
Bauarbeiten an Brücken
Gleich an mehreren Stellen in der Stadt sind Arbeiten an Brücken geplant. So soll die Brücke Europastraße eine neue Fahrbahndecke erhalten, auch die Übergänge zur Brücke sollen erneuert werden, gleiches gilt für die Schutzplanken. Ebenfalls auf dem Plan steht der Ersatzbau für die Brücke Bohmertstraße. Ein Vorhaben, das zuletzt mehrfach verschoben worden war.
Daneben stehen auch kleiner Brückenbauarbeiten auf der Agenda. Im Wittringer Park etwa werde man zwei Fußgängerbrücken erneuern, sagt Frank Restemeyer, der Leiter des Ingenieuramts. Auch der Fußweg vom Wittringer Wald aus zum Stadion wird erneuert, dort kommt eine neue Brücke über den Mühlenbach hin. Ebenfalls neu gemacht wird die Brücke am Stensteich. Grund dafür: In all diesen Fällen sind die bisherigen Holzbrücken marode und damit am Ende ihrer Lebensdauer angelangt.
Allerdings handelt es sich bei diesen Neubauten um vorgefertigte Brücken, die fertig montiert an Ort und Stelle ankommen und dann eingebaut werden müssen. Frank Restemayer geht daher davon, dass die eigentlichen Bauarbeiten vor Ort nicht allzu lange dauern werden, die Beeinträchtigungen im Naherholungsgebiet damit überschaubar bleiben. Vorbild beim Bau zur Stadionbrücke ist die Brücke zur Vogelinsel. Hier kam als Material erstmalig glasfaserverstärkter Kunststoff zum Einsatz. Dieses Material soll nun wieder genutzt werden.
Kanalsanierungen
Mehr Aufwand ist in der Regel mit der Sanierung der Kanalisation verbunden. Zumal die Stadt seit einiger Zeit die Strategie verfolge, beim Kanalbau auch die Straße zu erneuern. Das bedeute in der Regel, dass auch Gehwege und Radwege erneuert werden – quasi der gesamte Querschnitt von einer Grundstücksgrenze zur nächsten. Von Fall zu Fall greife man jedoch auch auf pragmatische Lösungen zurück, stelle die Straße wieder so her, wie sie vorher war, ohne den Straßenraum neu aufzuteilen, sagt Restemeyer. Er verweist auf die Meerstraße in Ellinghorst, dort gehe man aktuell so vor. Denn zur Wahrheit gehört auch: Manche Straßen sind so schmal – der Experte spricht hier vom Straßenquerschnitt – dass sie gar nicht so ohne weiteres nach heute geltenden Normen gebaut werden können. Nicht selten bliebe am Ende als einzige Variante der verkehrsberuhigte Bereich.
Kanalsanierungen stehen 2024 an in der Eggebrecht- sowie der Talstraße. In beiden Fällen plant die Stadt hier den Bau eines Trennsystems. Das bedeutet, dass Regen- und Schmutzwasser getrennt gesammelt werden. Das Regenwasser soll dann an geeigneter Stelle versickern oder ins Gewässer eingeleitet werden. An der Talstraße etwa böten sich der Nordpark-Teich oder der Haarbach als Abfluss fürs Regenwasser an.
Für Händel-, Stralsunder und Schulte-Berge-Straße plant das Ingenieuramt mit einem neuen Mischsystem. Eine Entkopplung von Regen- und Schmutzwasser ist nicht vorgesehen. In allen Fällen jedoch ist die Straßenwiederherstellung vorgesehen, mit Ausnahme der Stralsunder Straße, hier plant die Stadt einen Straßenneubau, jedoch nur bis zur Stadtgrenze Gelsenkirchen. An der Friedrich-Ebert- sowie Teilen der Lambertistraße soll ein neuer Regenwasserkanal gebaut werden. Hierbei handele es sich um Vorarbeiten zum geplanten Umbau des Willy-Brandt-Platzes, so Restemeyer.
Weniger aufwändig sind die geplanten Arbeiten auf einem Stück der Grabenstraße. Hier kann der Kanal mithilfe eines sogenannten Inliners saniert werden. Heißt vereinfacht ausgedrückt, dass eine Art Schlauch durch den Kanal gezogen wird, der dann als neue Wand den bestehenden Kanal stabilisiert und abdichtet.
Erschließung von Baugebieten
In Gladbeck gibt es einige Neubaugebiete, die noch nicht erschlossen sind. Hier plant die Stadt die entsprechenden Straßen. So ist geplant, in Zweckel die Verbindungsstraße zwischen Schlägel- und Schulstraße für das dort geplante Wohngebiet zu bauen. Zuletzt hatte sich der Rat dafür ausgesprochen, ihr den Namen Zwillenbergstraße zu geben, in Erinnerung an das jüdische Ehepaar, das sich um die Stadt verdient gemacht hat. Voraussetzung sei in dem Fall aber die Einigung mit dem Bauträger, sagt Restemeyer. Gleiches gilt für die Erschließung des Gebiets an der Johowstraße. Die Straße dort heißt Elisabeth-Selbert-Weg, die Tiefbauarbeiten dort sind bereits abgeschlossen.
Gleichzeitig will das Ingenieuramt im Neubaugebiet Buschfortweg eine leidliche Baustelle zum Abschluss bringen. Noch immer ist der Kanalbau sowie der endgültige Straßenausbau dort noch nicht vollendet. Das Problem: Eigentlich wäre es Aufgabe des Bauträgers gewesen, der jedoch sei insolvent. Die Folge: Die Stadt muss diese Straße nun bauen, die Kosten dafür werden wohl die Anlieger tragen müssen.
Sport- und Spielplätze sowie Infrastruktur für Regenwasser
Daneben stehen noch weitere Baustellen auf der Agenda, die nicht unbedingt dem Straßen- oder Wegebau zuzurechnen sind. So plant das Ingenieuramt 2024 die Erneuerung der derzeit noch gesperrten Hangrutschen. Auch der aus Sicherheitsgründen abgeräumte Spielplatz an der Schachtstraße soll wieder aufgebaut werden. Die Sportplätze an Hege- und Dorstener Straße werden zu Kunstrasenplätzen umgebaut. Allerdings wird der Bau in Zweckel teurer als ursprünglich geplant, statt 1,4 Millionen Euro kostet es nun wohl 1,78 Millionen Euro. Das hat eine aktualisierte, an die Gegebenheiten vor Ort angepasste Kostenkalkulation ergeben. Außerdem steht die Fertigstellung des Sportparks Mottbruch auf dem Plan. Nach der Insolvenz eines Landschaftsbauers hatten sich die Arbeiten in Brauck verzögert.
Eine weitere Baustelle ist im Wittringer Wald geplant, dort muss ein Regenwasserpumpwerk erneuert werden, am Frochtwinkel wird ein Regenrückhaltebecken umgebaut. Die Arbeiten an der Sanierung des Wasserspiels im Jovypark laufen, und auch der zweite Teil der Bepflanzung des Kreisverkehrs an Horster und Wiesmannstraße stehe bevor, sobald es die Witterung zulasse, so Frank Restemeyer.
Barrierefreier Umbau von Haltestellen
Schon seit Jahren werden regelmäßig Haltestellen in Gladbeck barrierefrei umgebaut. Auch 2024 steht das wieder auf der Agenda. Insgesamt fünf Bushaltestelle mit mehreren Bussteigen sollen barrierefrei werden. Hier die Übersicht:
Am Park
Berliner Straße
Wittringer Straße
Mathiasstraße
Helmutstraße