Gladbeck. Schon vor Monaten hat die Stadt Gladbeck einen Spielplatz in einem Wohngebiet abgebaut. Wie und wann es dort nun weitergeht.
Abgebaute Schaukeln, gesperrte Klettergerüste oder eben auch „stillgelegte“ Hangrutschen. Dass auf einem Spielplatz einmal ein Gerät ausgebessert oder sogar ausgetauscht werden muss, das kommt immer mal wieder vor. In der Regel hat entweder der Zahn der Zeit daran genagt, oder Unbekannte haben ihre Wut an Schaukeln, Rutsche und Co. ausgelassen. Manchmal ist es aber auch eine DIN-Norm, die Ärger bereitet – wie im Fall der Hangrutschen.
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In einem Gladbecker Wohnquartier ist vor kurzem allerdings ein kompletter Spielplatz so zu sagen über Nacht „verschwunden“, alle Geräte wurden abgebaut. Zurückgeblieben ist eine große Sandfläche. Auf einigen Stadtseiten in den sozialen Netzwerken wird der verschwundene Spielplatz deshalb auch manchmal spöttisch „Gladbecks größtes Katzenklo“ genannt. Vor allem aber wird immer wieder die Frage gestellt, was dort geschehen ist, und ob und wann dort wieder Kinder spielen können.
Darum kann auf dem Spielplatz Röttgersbank in Gladbeck im Moment nicht gespielt werden
Konkret geht es um den Spielplatz an der Straße Röttgersbank. Etwas versteckt liegt er in der Butendorfer Siedlung mit den schmucken Einfamilienhäusern. Schmale Fußwege führen dorthin, viel Grün umgibt die Fläche. Auf Bänken kann man es sich gemütlich machen und dem Nachwuchs beim Herumtoben zuschauen. Idylle pur fast wie auf einem Dorfplatz. Nur, dass hier eben im Moment nicht gespielt werden kann – höchstens im Sand.
Bis vor kurzem standen auf der Sandfläche noch eine Doppelschaukel und drei Wackelplatten. Ein kleiner Spielplatz eben, gedacht wohl vor allem für die Jungen und Mädchen bis elf Jahre, die in der Neubausiedlung leben. Nach Auskunft von Stadtsprecher David Hennig musste die Schaukel nach der Jahresinspektion im Januar abgebaut werden. Die Holzteile des Spielgeräts waren mit Pilz befallen. Die Wackelplatten verschwanden dann im April. Hennig listet auf: „Die Platten waren gesplittert und morsch, die Federn ausgeschlagen. Eine Reparatur war im beiden Fällen nicht mehr möglich.“
Wie es nun weitergeht mit dem Spielplatz in Gladbeck
Angelegt wurde die Fläche laut Auskunft des Stadtsprechers im Jahr 2006, passend zur Fertigstellung des Wohnquartiers. Alle Geräte waren also gleich alt. „Da ist es dann auch nicht ungewöhnlich, dass sie mehr oder weniger zeitgleich ausfallen.“
Doch wie geht es nun weiter? David Hennig verspricht, dass der Spielplatz auf jeden Fall bleibt, die Geräte also wieder aufgebaut werden sollen. Eine Aufgabe von Spielorten sei generell im gesamten Stadtgebiet nicht vorgesehen. Die Frage ist also wohl eher, wie lange es bis zur „Neueröffnung“ noch dauern wird. In dem Punkt will Hennig keinen Zeitrahmen vorgeben. Er verweist auf die „dünne Personaldecke“ in den zuständigen städtischen Ämtern, zudem hätten auch noch andere Maßnahmen Vorrang.
Diese Spielmöglichkeiten gibt es noch in der Nähe
Wie lange die Familien im Quartier noch ohne diese Spielmöglichkeit auskommen müssen, ist also wohl noch nicht absehbar. Immerhin: Wenige Meter weiter, ebenfalls auf der Straße Röttgersbank, gibt es noch einen weiteren Spielplatz für etwas jüngere Kinder. Und Hennig weist auch noch darauf hin, dass sich ja beide Anlagen in unmittelbarer Nähe zum Spielplatz am Steigerweg und zum Butendorfer Bürgerpark befinden.
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Natürlich, gibt er, habe die Situation dennoch schon zu Beschwerden geführt. Das Ganze sie auch für die Stadt „nicht befriedigend“. Man könne den Unmut von Eltern und Kinder nachvollziehen. Doch wie viele Jungen und Mädchen wohnen überhaupt in der Butendorfer Siedlung? Aktuelle Zahlen, so Hennig, hat die Verwaltung dazu nicht. Abgefragt habe man die zuletzt im Jahr 2016, zur Erstellung des Spielraumleitplanes der Stadt. Damals lebten im Einzugsgebiet 109 Kinder im Alter von null bis fünf Jahren und 190 Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren.