Gladbeck. Derzeit gilt es, sparsam mit Energie umzugehen. Die auch für Gladbeck zuständige Verbraucherzentrale Bottrop gibt Tipps für private Haushalte.

Viele Verbraucher haben in den vergangenen Wochen Preiserhöhungen ihres Versorgers erhalten oder zahlen höhere Heizkosten-Abschläge an ihre Vermieter. Für private Haushalte heißt es, alle Möglichkeiten zu nutzen, um Energie einzusparen. „Schon kleinere Anpassungen können Einfluss auf den Heizenergieverbrauch nehmen”, sagt Claudia Berger, Leiterin der Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW in Bottrop, die auch für Gladbeck zuständig ist. Sie gibt diese Tipps.

Thermostate im Griff. Mit den Heizungsthermostaten lässt sich für jeden Raum die individuelle Temperatur einstellen. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa sechs Prozent. Üblicherweise wird auf Stufe 3 etwa 20 Grad Celsius erreicht, zwischen den Stufen ergeben sich je drei bis vier Grad Unterschied. Wohnräume sind mit 20 Grad auf idealer Temperatur. Im Schlafzimmer reichen oft 16 bis 18 Grad. Zu beachten ist, dass kühlere Räume gut belüftet werden und Türen zu wärmeren Räumen geschlossen sind. Sonst kann sich an kälteren Stellen Feuchtigkeit niederschlagen und es bildet sich Schimmel. Langfristig macht sich der Austausch der Thermostatköpfe gegen programmierbare smarte Thermostate in wenigen Jahren bezahlt und spart Heizenergie.

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Heizkörper entlüften. Werden die Heizkörper nicht im vollen Umfang warm oder sind gluckernde Geräusche zu hören, ist meist Luft im Spiel. Die Heizanlage muss dabei mehr Energie aufbringen, um die Räumlichkeiten zu erwärmen. Abhilfe bringt die Entlüftung mit einem Entlüfterschlüssel. Sowohl vor als auch nach der Entlüftung ist der Druck im Heizungssystem zu prüfen, unter Umständen muss auch Wasser nachgefüllt werden. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung ist dafür eine Rücksprache mit dem Vermieter bzw. der Hausverwaltung empfehlenswert, denn Mieter können den Heizungsdruck nicht selbst kontrollieren und nachsteuern.

Wohnräume richtig nutzen. Heizkörper nicht mit Vorhängen verdecken und mit Möbeln zustellen. Die Heizenergie kann sonst nicht voll ausgenutzt werden. Eine einfache Regel lautet, dass jeder Heizkörper gut zu sehen ist und die Raumluft ihn ungehindert umströmen kann. Ebenso wichtig ist es, die Heizkörper sauber zu halten, da Staubablagerungen die Heizleistung mindern.

Claudia Berger leitet die Verbraucherzentrale in Bottrop, die auch für Gladbeck zuständig ist. Sie gibt Tipps, wie sich beim Heizen Energie sparen lässt.
Claudia Berger leitet die Verbraucherzentrale in Bottrop, die auch für Gladbeck zuständig ist. Sie gibt Tipps, wie sich beim Heizen Energie sparen lässt. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Türen und Fenster dichthalten. Undichte Außentüren und Fenster vergrößern Wärmeverluste in Haus und Wohnung und sorgen für Zugluft. Um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen, kann ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster geklemmt werden. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug. Bei Haus- und Wohnungstüren kann meist nachträglich ein Dichtprofil angebracht werden.

Heizungsanlage optimal steuern. Besondere Sparpotenziale liegen in der auf die Bewohner zugeschnittene Zeitsteuerung der Anlage. Eine der bekanntesten ist hier die sogenannte Nachtabsenkung, durch die die Vorlauftemperatur der Heizanlage reduziert wird. Bei längerer Abwesenheit über den Tag macht die Tagesabsenkung Sinn. Heizungsfachbetriebe stellen die Heizkurve für die Vorlauftemperaturregelung professionell ein. Die Fachkräfte können auch beurteilen, ob ein sogenannter hydraulischer Abgleich der Anlage sinnvoll ist, um Heizenergie zu sparen. Dieser sorgt dafür, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließen kann.

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Heizungsrohre und Rollladenkästen dämmen. Die nachträgliche Dämmung von Heizungsrohren in unbeheizten Räumen, die schlecht oder ungedämmt sind, bringt einige Prozent Energieeinsparung und kann mit etwas handwerklichem Geschick selbst gemacht werden. Ungedämmte Rollladenkästen, aber auch entsprechende Heizköpernischen, sind bei manchen Altbauten ein Schwachpunkt. In vielen Fällen ist eine nachträgliche Dämmung möglich und spart langfristig Heizkosten.

Lüften hilft sparen. Richtiges Lüften spart Energie. Die wichtigste Regel dabei ist, mehrfach täglich fünf bis zehn Minuten bei abgedrehten Heizkörpern stoßlüften und nicht dauerhaft kipplüften. So werden die Luftmassen in den Räumen schnell ausgetauscht, ohne die Wände unnötig auszukühlen. Nach dem Lüften die Thermostate wieder aufdrehen. Dann muss die Heizung nur die frische Luft erwärmen und nicht die Wohnungseinrichtung wie massive Möbel und Einbauten.

Das Beratungs- und Informationsangebot zur Energiekrise ist zu finden unter: www.verbraucherzentrale.nrw/energiepreise