Gladbeck. Schnelltests sind nicht mehr für alle kostenlos. Das wirkt sich auf das Verhalten der Bürger aus. Es gibt wieder mehr positive Tests in Gladbeck.
Seitdem Corona-Bürgertests nicht mehr für alle kostenlos sind, ist die Zahl der Tests im Kreis Recklinghausen rapide zurückgegangen. Immerhin gibt es im Vest noch 290 Teststellen. Dort werden wöchentlich rund 33.000 Schnelltests durchgeführt, berichtete Dr. Richard Schröder, zuständiger Fachbereichsleiter der Kreisverwaltung Recklinghausen, in der Sitzung des Kreistages. Im Januar dieses Jahres waren es nach seinen Angaben noch rund 200.000 in der Woche.
Der Anteil der positiven Tests lag nach den Worten Schröders am Ende des Sommers bei etwa fünf Prozent und damit deutlich unter dem Wert (bis zu zehn Prozent), der noch vor einigen Wochen ausgewiesen worden war.
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An der Teststelle in Wittringen in Gladbeck gibt es aktuell wieder mehr positive Fälle
Mike Henning, Prokurist der H&K Systemgastronomie Betriebs GmbH & Co KG, die die Teststelle in Wittringen betreibt, beobachtet aktuell wieder eine zunehmende Anzahl an positiven Tests. Allein am Dienstag seien von 94 Tests zehn positiv gewesen, also über zehn Prozent. „Ich gehe davon aus, dass die positiven Tests jetzt wieder weiter zunehmen werden.“ Dass es im Moment wieder mehr Fälle gebe, merke er auch am eigenen Personal. Zu Personalengpässen werde es aber nicht kommen, so der Prokurist.
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Einen Rückgang der Nachfrage nach den Tests sieht aber auch er. „Die Menschen kommen nur, wenn sie müssen. Sie also beispielsweise einen Besuch im Krankenhaus planen, oder sich schlecht fühlen.“ Schließlich ergebe eine Testung ansonsten keinen Sinn, zudem koste eine grundlose Testung Geld. Rund 100 bis 150 Abstriche nehmen seine Mitarbeiter aktuell pro Tag.
Die Teststellen, neben der in Wittringen hat das Unternehmen noch weitere in anderen Städten, wolle er aber auf jeden Fall weiterhin betreiben. „Wir versuchen den Bedarf auch immer mit den Kommunen abzustimmen“, sagt Henning. Denn: „Wir haben zu Hochzeiten viel Geld damit verdient, dass wir auch jetzt bleiben, sind wir den Städten und den Menschen schuldig.“
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Auch in den beiden Teststellen des Deutschen Roten Kreuzes gibt es seit rund zwei Wochen wieder einen Anstieg der positiven Corona-Tests. „Etwa elf Prozent der Tests sind jetzt positiv, vor zwei Wochen waren es noch etwa vier bis fünf Prozent“, berichtet DRK-Geschäftsführer Stefan Walter. In der kommenden Zeit könnte sich dieser Trend weiter verschärfen. „Wir haben Herbst, Grippezeit, und die Menschen halten sich wieder verstärkt in Innenräumen auf, treffen sich dort auch gemeinsam mit mehreren Leuten.“ Bei Bedarf könne das DRK seine Öffnungszeiten wieder ausweiten. Aber erst wenn wieder verschärfte Regeln gelten sollten, erwartet das DRK eine steigende Nachfrage. Obwohl: „Einen Einbruch erleben wir im Moment nicht, die Zahl der Tests liegt recht konstant bei etwa 200 pro Tag in unseren beiden Teststellen.“
Anspruch auf einen kostenlosen Bürgertest haben nur bestimmte Gruppen
Anspruch auf einen kostenlosen Bürgertest (Antigen-Schnelltest) haben seit dem 1. Juli 2022: Kinder unter fünf Jahren; Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können; Personen, die sich nach einer Infektion freitesten lassen möchten; Personen, die jemanden in einem Krankenhaus oder einer stationären Pflegeeinrichtung besuchen wollen; Menschen, die mit einer infizierten Person im selben Haushalt leben.
Die ermäßigten drei Euro werden von der Teststelle bei Personen verlangt, die an einer Indoor-Veranstaltung teilnehmen möchten, die einen Besuch bei über 60-Jährigen planen, oder deren Corona-Warn-App den Status „erhöhtes Risiko“ (rot) angezeigt hat. Wer ohne einen dieser Gründe einfach nur mal seinen Status überprüfen lassen möchte, gilt als Selbstzahler. Für ihn fallen je nach Teststelle Kosten in Höhe von 10 bis 15 Euro an.