Gladbeck. Im Zuge des A 52-Ausbaus werden in Gladbeck viele Flächen neu gedacht. In einem städtebaulichen Wettbewerb werden jetzt die besten Ideen gesucht.
Der Ausbau der B 224 zur A 52 und die damit einhergehenden Veränderungen für das Gladbecker Stadtgebiet bezeichnet Stadtbaurat Volker Kreuzer als „wichtigstes städtebauliches Projekt der nächsten Jahrzehnte“ – und um für das Stadtentwicklungsprojekt mit dem Namen „37 Grad Nordost – Gladbeck wächst zusammen“ möglichst viele gute Ideen zu sammeln, plant die Verwaltung einen städtebaulichen Wettbewerb. Denn große Teile von Butendorf, Mitte und Ellinghorst werden dabei neu gestaltet.
Auf einer Fläche von insgesamt mehr als 30 Hektar geht es um drei Teilabschnitte (Zusammenwachsen Stadtmitte, Wittringer Mühlenbach und Zusammenwachsen Wittringen und Butendorf), für die nun eine Rahmenplanung erstellt werden soll. Bei dem dazu ausgelobten städtebaulichen Wettbewerb werden Büros aus beispielsweise den Bereichen Architektur, Städtebau, Landschafts- und Verkehrsplanung um die beste Idee für die Entwicklung der Flächen in Gladbeck konkurrieren. Eine Jury, bestehend aus Vertretern der Kommunalpolitik, Verwaltung und Stadtgesellschaft, bewertet die Vorschläge. Die Verwaltung geht von Kosten in Höhe von rund 300.000 Euro für den Wettbewerb aus. Möglicherweise, so die Stadt Gladbeck, könnten diese Ausgaben im Nachhinein gefördert werden.
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Der Planungsausschuss in Gladbeck stimmte den Plänen für den Wettbewerb jetzt zu
Die Verwaltung sieht in dem Projekt „37 Grad Nordost – Gladbeck wächst zusammen“ eine Chance, neue Lebensqualität und einen attraktiven Anziehungspunkt für Wohnen, Arbeit und Freizeit zu schaffen. Dabei hofft sie unter anderem auch auf die Ansiedlung von Hightech-Unternehmen und neue Möglichkeiten zur Wohnbebauung.
Der Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt, Klimaschutz und Mobilität stimmte jetzt mit Stimmen von SPD, CDU, Grünen und ABD zu, den städtebaulichen Wettbewerb durchzuführen. Nun erfolgt die Ausschreibung zur Vergabe des Wettbewerbsmanagements, das im Oktober schließlich mit der Auswahl der Teilnehmer starten wird. Am 14. November soll der Projektbeirat dazu tagen. Mitte Januar kommenden Jahres werden in einer öffentlichen Veranstaltung Impulse der Bürgerinnen und Bürger eingefangen, im Mai 2023 sollen schließlich die Ergebnisse des Wettbewerbs vorliegen.
Bei der Bewertung der Vorschläge soll auch der finanzielle Rahmen berücksichtigt werden
Ausschussmitglied Dietmar Drosdzol (CDU) lobte das vorgeschlagene Verfahren, da es einen Ideenreichtum sichere. Von der Verwaltung wollte er wissen, ob es denn auch einen finanziellen Deckel geben werde. Baurat Volker Kreuzer versicherte daraufhin, dass die Kosten ein Aspekt seien, der berücksichtigt werde. „In die Bewertung der Jury fließt natürlich mit ein, ob es sich bei den Ideen um ein Wolkenkuckucksheim handelt, oder ob sie realistisch sind.“
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Bernd Borgwerth (Grüne) merkte an, dass es bei den Plänen viel um Hightech-Unternehmen gehe, die sich ansiedeln sollen, oder dass auch immer wieder von Leuchtturmprojekten die Rede sei. „Ich vermisse das Regionale.“ Volker Kreuzer nahm die Anregung auf: „Die regionale und lokale Identität werden wir gerne mit in die Ausschreibung reinnehmen.“ Borgwerth kritisierte zudem, dass er in den Plänen gerne die Fortsetzung des Wittringer Waldes als grüne Lunge Gladbecks wiederfinden würde. „Wir haben Wert darauf gelegt, Grün einzuplanen. Dazu gehört etwa die Grünverbindung vom Wittringer Wald bis zum Bürgerpark Butendorf. Das Thema durchgrünte Stadt muss eine wichtige Rolle spielen“, entgegnete Kreuzer.