Gladbeck. Polizeikräfte waren erneut in dem Haus im Einsatz, aus dem auf SEK-Beame geschossen worden war. Nachbarn haben Angst vor der „Problemfamilie“.

Am frühen Donnerstagmorgen haben Kräfte der Polizei ein Haus in Gladbeck durchsucht, aus dem im Dezember 2019 auf Spezialeinheiten mehrfach geschossenworden war. Die Familie des später verurteilten und inhaftierten Schützen, der einen SEK-Beamten traf, sorgt in der Nachbarschaft für Angst.

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Anwohner berichten der WAZ, dass gegen 5.30 Uhr Kriminalpolizei und Polizeibeamte mit besonderer Schutzausrüstung (vermutlich Kräfte der Hundertschaft) und auch ein Suchhund in das Mehrfamilienhaus Eikampstraße 113 gegangen seien. Das bestätigt die Polizei auf Anfrage. „Aufgrund eines laufenden Ermittlungsverfahrens ist eine Durchsuchung erfolgt. Eine Person ist für weitere polizeiliche Maßnahmen mit auf die Wache genommen worden“, so Polizeisprecherin Annette Achenbach.

Verurteilter Schütze soll von einem Freigang nicht zurückgekehrt sein

Fassade in freundlichem Rosa: Das an eine bosnische Familie verkaufte Mehrfamilienhaus an der Eikampstraße in Gladbeck war erneut Ziel eines Polizeieinsatzes (Archivbild).
Fassade in freundlichem Rosa: Das an eine bosnische Familie verkaufte Mehrfamilienhaus an der Eikampstraße in Gladbeck war erneut Ziel eines Polizeieinsatzes (Archivbild). © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Ob es sich bei dem verhafteten Mann um einen Mieter oder Besucher handelt, ist unklar. Augenzeugen sagen, die älteren Söhne des Hausbesitzers (Mitte/Ende 20) seien es nicht gewesen. Ihr Vater war nach den Schüssen auf das SEK verhaftet und später zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Der damals 51-jährige Bosnier soll laut Nachbarn kürzlich von einem Freigang aus der JVA Werl nicht zurückgekehrt und weiterhin flüchtig sein. Der SEK-Einsatz im Dezember 2019 erfolgte, da man aus dem privatem Umfeld Hinweise zu einer Bedrohung und zu illegalem Waffenbesitz erhalten habe, so damals die Staatsanwaltschaft. Die Ehefrau des Bosniers hatte indirekt gegenüber der WAZ selbst auf Clan-Rivalitäten hingewiesen und, umringt von einigen ihrer sieben Kinder, nach dem SEK-Einsatz gegenüber der WAZ gesagt, dass wohl aus Holland Vorwürfe gegen sie erhoben worden seien, „die haben was erzählt von Waffen und Drogen“, das stimme alles nicht.

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Nachbarn an der Eikampstraße in Ellinghorst haben weiter Angst vor der auch als aggressiv beschriebenen zugezogenen Familie „und ihren wechselnden Besuchern aus verschiedenen europäischen Ländern und undurchsichtigen Geschäften“. Eine Nachbarin berichtet, dass ihr Mann nach einer Anzeige offen vor Zeugen bedroht worden sei, „wir schlagen dich zum Krüppel“. Ordnungsamt und Polizei hätten nach dem SEK-Einsatz verstärkt Präsenz gezeigt. Dadurch sei es um die Familie etwas ruhiger geworden. Sie sagt, „das wünschen wir uns jetzt wieder“.

Polizei hält sich zu weiteren Hintergründen des Einsatzes bedeckt

Die im Rahmen der Hausdurchsuchung am Morgen mit zur Wache genommene Person sei „nach den polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen worden“, informiert Polizeisprecherin Achenbach. Weitere Einzelheiten, etwa zu den Hintergründen des gegen 7 Uhr beendeten Einsatzes, würden „aus ermittlungstaktischen Gründen nicht genannt“.