Gladbeck. Das überparteiliche Bündnis „Gladbeck mobil“ will die Verkehrswende beschleunigen. Einige Aktionen stehen fest, weitere werden geplant.
Das Aktionsbündnis „Gladbeck mobil“ will die Verkehrswende beschleunigen und den Weg für Fahrrad, Bus und Bahn – aber auch für Menschen zu Fuß – ebnen und ausbauen. Wer immer mit Vorschlägen in die offene Gruppe einsteigen will, ist willkommen. Einige Aktionen, wie der Parking Day, und ein Treffen sind fest eingeplant, weitere sollen folgen.
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Wer Interesse an der Mitgestaltung hat, ist eingeladen für Freitag, 20. August (siehe Infobox). Simone Steffens, Mitinitiatorin von den Bündnisgrünen, ist wichtig, dass parteiungebundenes Engagement gefragt ist. Sie sagt: „Bisher sind wir, der ADFC, Linke und Einzelpersonen dabei. Wir wollen zwar auch die anderen Parteien zu dem Thema anschreiben, aber die Aktionen sollen bürgernah sein und einfach Spaß machen. Wir suchen weitere Mitglieder.“ Auf keinen Fall, so beteuert Steffens, sei „Gladbeck mobil“ dem Wahlkampf geschuldet.
Das Aktionsbündnis „Gladbeck mobil“ sucht weitere Mitglieder
Der Einsatz für umwelt- und klimagerechte Mobilität, der alternative Optionen zum Auto in Gladbeck aufzeigen soll, steht immer wieder auf der Agenda. „Im Juli wurde das überparteiliche Aktionsbündnis aus der Taufe gehoben. Die acht Gründungsmitglieder einigt der Wunsch, sich umweltbewusst fortzubewegen“, so Simone Steffens. Doch, das weiß sie zu berichten, hapere mit Attraktivität und Sicherheit, um vom Auto beispielsweise auf den Drahtesel umzusteigen: „Viel zu oft wird bei Planungen und Entscheidungen noch zu stark der Fokus auf den Autoverkehr gesetzt.“
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Die Belange der übrigen Verkehrsgruppen würden missachtet. Das müsse sich ändern. Denn: „Man kann nur jemanden zum Umsteigen bewegen, wenn es auch Spaß macht.“ Und Busfahren sei zum Beispiel nicht immer ein Vergnügen. „Nach wie vor ist man mit dem Auto im Vorteil, weil man schneller und flexibler ist“, sagt Steffens. Vom Kostenfaktor – teure Tickets – einmal abgesehen.
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Ein erster Schritt in Zielrichtung des Bündnisses: Probleme ins Blickfeld rücken. Das will „Gladbeck mobil“ am Freitag, 17. September. Dann wollen sich die Aktiven am bundesweiten Parking Day beteiligen und durch Umnutzung von Parkplätzen den Straßenraum für die Anwohnerschaft zurückerobern.
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Diese Aktion erlebte im Jahr 2020 ihre Premiere. Für die kidical mass ist es erst in diesem Jahr, einen Tag nach dem Parking Day, soweit. Dabei hat der Nachwuchs die Chance, bei einer Fahrraddemo auf seine Rechte im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. Diese Aktion läuft bundesweit in mehr als 200 Städten. Die Forderung: mehr Platz und mehr Sicherheit für den Radverkehr, vor allem in der Nähe von Schulen und Kindergärten.
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Treffen des Aktionsbündnisses
Wer zum Treffen des Aktionsbündnisses am 20. August im Gemeindezentrum an der Schwechater Straße 32 kommen möchte, muss sich nicht anmelden. Beginn: 20 Uhr.
Simone Steffens weist darauf hin, dass bei dem Treffen die geltenden Corona-Schutzmaßnahmen, wie Abstandsregeln, einzuhalten sind. Die Zusammenkünfte sind zunächst für jeden dritten Freitag im Monat vorgesehen. Ein Kontakt über Facebook ist möglich über https://www.facebook.com/GladbeckMobil/
Parking Day und kidical mass sind keine „hausgemachten Ideen“ – zumal das Thema Öffentlicher Personennahverkehr nicht in den Rathäusern entschieden wird. Dazu meint Steffens: „Ja, aber wir können von hier aus Einfluss nehmen.“ Manche Aktionen made in Gladbeck haben sich die Aktiven überlegt. Kernfragen wären zum Beispiel: Wie funktioniert die Fahrrad-Mitnahme in Bus und Bahn? Wie ist es um Abstellplätze bestellt? „Dazu wäre eine Best-Practice-Aktion denkbar“, meint Steffens. Zur Verbesserung der Situation könnten beispielsweise Wohnungsbaugesellschaften einbezogen werden.
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Die Frage nach „Parkmöglichkeiten“ für Fahrräder war ein Kriterium im ADFC-Klimatest. In dieser Rubrik bekam Gladbeck gerade einmal die Note 3,4 – fast so schlecht wie bei der Frage nach Spaß oder Stress auf dem Fahrradsattel (3,5). Noch bescheidener fiel das Ergebnis zur Frage nach der Sicherheit aus: 4,3. Dazu hat „Gladbeck mobil“ eine Schwimmnudel-Aktion ins Auge gefasst: Das quietschbunte Sportgerät wird umfunktioniert zum Abstandhalter, um motorisierte Menschen auf die vorgeschriebene Mindestdistanz von 1,50 Meter zu halten. Eine Fahrradtour könnte gefährliche Stellen zum Thema haben. Ständig ein Ärgernis: Autos auf Radwegen. Auch dazu will sich „Gladbeck mobil“ etwas einfallen lassen.