Gladbeck. Vera Bücker vom ADFC Gladbeck schlägt versuchsweise eine Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr vor. Eine Partei unterstützt sie.
Die Corona-Krise könnte dem Fahrradverkehr einen Schub geben. Menschen, die vom Auto auf einen Drahtesel umsteigen; leere Straßen wegen Lockdowns und Homeoffice, mehr Raum für Radler. All das beobachtet Dr. Vera Bücker vom ADFC Gladbeck. Nun sieht sie ein weiteres Feld, das die Förderung des Radverkehrs voranbringen könnte – mitten in der Innenstadt. Dafür hat die Expertin auch schon aus einer Richtung Zustimmung bekommen.
Auch interessant
Bückers Idee, die sie der Stadtverwaltung und Ratsparteien unterbreitet: die Fußgängerzone versuchsweise in der Corona-Zeit für den Radverkehr frei geben – „als eine Art ,Pop-up-Freigabe’ in Analogie zu den in vielen Städten eingerichteten Pop-up-Radwegen auf Straßen“. Dabei handelt es sich um kurzfristig eingerichtete Angebote.
Gladbeck: Wegen der Corona-Krise sind viele Geschäfte geschlossen, die Fußgängerzone ist daher weniger belebt
Diese zeitlich befristeten Radwege werden bereits mancherorts auf mehrspurigen Straßen eingerichtet, indem mobile Abtrennungen – beispielsweise Blumenkübel – aufgestellt werden. Vera Bücker hatte für solch eine Regelung unter anderem die Wilhelmstraße ins Gespräch gebracht.
Auch interessant
„Während des Lockdowns sind viele Geschäfte geschlossen, und die Fußgängerzone ist daher weniger belebt“, begründet die Vertreterin des Allgemeine Deutsche Fahrrad-Clubs. Diese Situation ließe sich nutzen, um das Miteinander der Menschen zu Fuß und auf dem Fahrrad auszuprobieren. Bücker: „Letztere könnten die Fußgängerzone beleben und für zusätzliche Frequenz sorgen. Gleichzeitig würde eine erleichterte Durchquerung und Erreichbarkeit der gestiegenen Bedeutung des Radverkehrs in Corona-Zeiten gerecht.“
Auch interessant
Bücker schlägt den Bogen zum aktuellen Fahrradklimatest, bei dem die Stadt Gladbeck nicht über die Note 4 hinauskam. Die Öffnung der Fußgängerzone für Radler könnte Pluspunkte bringen. Die Gladbeckerin verweist auf Kommunen wie Recklinghausen, Herten und Duisburg. Dort sei der Radverkehr in Fußgängerzonen seit längerem erlaubt.
Auch interessant
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen spricht sich für Bückers Vorstoß aus und beantragt, das Thema auf die Tagesordnung für die Sitzung des Haupt-, Finanz- und Digitalausschuss am 10. Mai zu setzen. Die Verwaltung solle den Auftrag erhalten, für die Dauer der eingeschränkten Öffnung des Einzelhandels aufgrund der pandemischen Lage die Fußgängerzone für den Radverkehr ganztägig frei zu geben. Eine Stellungnahme aus dem Rathaus steht noch aus.