Gladbeck. Drei Flächen im Gewerbepark Brauck nahe der B224 in Gladbeck werden bebaut. Der Gartenbauer Schuler nahm bereits seine NRW-Dependance in Betrieb.

Der Gewerbepark Brauck in Gladbeck ist ausverkauft – die RAG hat unter Mitwirkung der städtischen Wirtschaftsförderung die letzten drei kleineren freien Flächen an der Luxemburger Straße vermarktet. Eine andere RAG-Fläche an der Europastraße wurde kürzlich verkauft, und eine weitere private Fläche, ebenfalls an der Europastraße, wird laut Wirtschaftsförderung gerade zur Vermarktung vorbereitet. Ganz im Süden am Ende der Brüsseler Straße hat sich unlängst das Garten- und Landschaftsbauunternehmen Schuler niedergelassen.

Bei den drei jetzt verkauften Restgrundstücken handelt sich um Gelände beiderseits der Luxemburger Straße nahe der B 224. Eines der Unternehmen, die sich dort ansiedeln werden, hat bereits eine Baugenehmigung erhalten: Der Dienstleiter „Protec Lokservice GmbH & Co KG“. Er bereitet das Grundstück bereits für die Bebauung vor. Das Unternehmen kommt aus Essen und Oberhausen nach Gladbeck und errichtet in Brauck seine Zentrale und einen Großhandel für Ersatzteile. Das Unternehmen, so Chefwirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck, ist tätig im Bereich Wartung und Instandhaltung von Schienenfahrzeugen. Es bringt zehn Arbeitsplätze mit.

Nur noch zwei Grundstücke

Im Gewerbepark Brauck sind nun 55 Unternehmen aus Produktion, Handwerk und Dienstleistung ansässig, die knapp 700 Arbeitsplätze bieten. Durch die „bunte Mischung“ der Branchen, so der städtische Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck, seien die Jobs relativ krisensicher.

An größeren Gewerbeflächen, die im Besitz der Stadt sind, verbleiben nur noch zwei Grundstücke: eines am Innovationszentrum Wiesenbusch und eines im Gewerbegebiet Heinrich-Hertz-Straße. Außerdem sei auf privatem Grund „einiges“ an der Beisenstraße dabei, für eine Vermarktung entwickelt zu werden.

Ein türkischer Spezialist für Trockenfrüchte und Süßigkeiten zieht an die Luxemburger Straße

Zwischen Luxemburger Straße und Europastraße sind zwei Grundstücke verkauft. Der oberer Teil bleibt als Schutzstreifen für die alten Moltke-Schächte bestehen.
Zwischen Luxemburger Straße und Europastraße sind zwei Grundstücke verkauft. Der oberer Teil bleibt als Schutzstreifen für die alten Moltke-Schächte bestehen. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Auch das Nachbargrundstück an der Luxemburger Straße ist verkauft, ein Bauantrag angekündigt, so der Chefwirtschaftsförderer. Der vordere Teil dieser „Mittelinsel“ (nahe Phönixstraße) bleibt auch weiterhin frei von Bebauung als Schacht-Schutzstreifen (dort befinden sich die alten Moltke-Schächte). Vergeben ist allerdings das gegenüberliegende letzte freie Grundstück zwischen Straßburger- und Luxemburger Straße. Dorthin wird die Firma „Tadim Ithalfood“ ziehen – ein türkischer Spezialist für Trockenfrüchte und Süßigkeiten. Er ist derzeit an der Landstraße in einer ehemaligen Aldi-Filiale zu finden. An der Luxemburger Straße will das Unternehmen laut Wirtschaftsförderung seine NRW-Niederlassung errichten. Ein Bauantrag wurde aber noch nicht gestellt.

Ein weiteres, etwa 4000 Quadratmeter großes Grundstück verkaufte die RAG zudem kürzlich am Ende der Europastraße zwischen Haldenaufgang und Nattbach. Hier erweitern sich laut Chefwirtschaftsförderer Breßer-Barnebeck die Schreinerei „Woodcraft and Art“, die bereits seit 2014 im Gewerbepark ist, sowie das Unternehmen „LMB Systemküchen“, das im gleichen Gebäude wie „Woodcraft“ an der Europastraße untergebracht ist.

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10.000 Quadratmeter groß ist ein anderes, brach liegendes Grundstück an der Europastraße, das in Privatbesitz ist, nun aber auch für eine gewerbliche Nutzung vorbereitet wird. Dort wird sich auf einer Teilfläche der benachbarte Kfz-Betrieb Sablinksi vergrößern. Auf dem Rest plant der Eigentümer laut Wirtschaftsförderung den Bau von Hallen, die an kleine Firmen oder Start ups vermietet werden sollen. Alle anderen noch unbebauten Flächen im Gewerbegebiet gelten als Reservegrundstücke der anliegenden Firmen.

An der Brüsseler Straße errichtete Schuler einen modernen Neubau

Die Gartenbaufirma Schuler hat eine neue NRW-Niederlassung im Süden des Gewerbegebiets gebaut, gegenüber der Firma Klingenburg.
Die Gartenbaufirma Schuler hat eine neue NRW-Niederlassung im Süden des Gewerbegebiets gebaut, gegenüber der Firma Klingenburg. © FUNKE Foto Services | Ingo Otto

Abgeschlossen hat auf einer 4000 Quadratmeter großen Teilfläche im südlichen Gewerbepark (ehemaliges Stinnes-Zechengelände) die Schuler Service Group, ein national tätiges Garten- und Landschaftsbauunternehmen mit Sitz nahe Mainz, den Bau ihrer neuen NRW-Niederlassung. In die Schuler Group ging das Gladbecker Familienunternehmen „LSG Grün- und Sportrasenbau“ auf, das Unternehmer Jochen Orberger in zweiter Generation am Wehlingsweg in Ellinghorst führte, nun aber aus Altersgründen und mangels Nachfolger in andere Hände übergab. Orberger: „Ich bin froh, dass Mitarbeiter und Geschäftsbetrieb bei Schuler eine gute Perspektive haben.“

Schuler wechselte mit der Übernahme den Standort nach Brauck, wo an der Brüsseler Straße ein moderner Neubau entstand mit Büroarbeitsplätzen sowie Sozialräumen für bis zu 40 gewerbliche Arbeitnehmer. Eine Halle mit einer Fläche von 400 Quadratmetern war auf dem Grundstück bereits vorhanden und wurde in die Planungen integriert. Das Unternehmen investierte rund eine Million Euro in die neue Niederlassung und weitere 600.000 Euro in Fahrzeuge, Geräte und Maschinen.

„Die Fertigstellung ist Teil unserer Strategie zur Entwicklung eines zukunftsorientierten Servicenetzes“, sagt Gerhard Bukenberger, Inhaber der Schuler Service Group. „Der Neubau ist die Grundlage, unsere Logistik auch künftig noch weiter ausbauen zu können. Zudem ist es uns als Ausbildungsbetrieb wichtig, in Nachwuchs-Talente zu investieren und die Zahl der Mitarbeiter kontinuierlich zu erhöhen“, sagt Mario Feldkämper, Niederlassungsleiter und Prokurist der LSG Schuler.