Gladbeck. Die RAG erneuert die Verfüllungen der alten Kohle-Schächte in Butendorf. Das Alt-Material wird 15 Meter tief herausgenommen.
Die Ruhrkohle AG (RAG) führt derzeit auf dem einstigen Moltke-Zechengelände an der Wilhelm-Olejnik-Straße in Gladbeck Sanierungen an den beiden vor fast 50 Jahren geschlossenen und versiegelten Schächten des ersten Gladbecker Bergwerks Graf Moltke 1/2 durch. Im Frühjahr sollen die Arbeiten, die im Rahmen des Risikomanagements für alte Zechenstandorte durchgeführt werden einen sechsstelligen Betrag kosten, beendet werden.
Ein RAG-Sprecher betonte auf WAZ-Anfrage, dass es für die Arbeiten keinen akuten Anlass gab, sondern es zu den Routineaufgaben des Bergbaus gehört, aufgegebene (Fachjargon: abgeworfene) Schächte wie die in Butendorf zu überprüfen. Dabei würden die Schachtverfüllungen (seinerzeit hat man dafür Bergematerial genommen) nach dem heute gültigen Sicherheitsstandard kontrolliert und zum Teil erneuert.
Die verfüllten Schächte werden bis in eine Tiefe von 15 Metern saniert
Die Spezialkräfte, die an der Wilhelm-Olejnik-Straße im Einsatz sind, gehen dabei in beiden Alt-Schächten von 1873 genau 15 Meter in die Tiefe. Zunächst werde nachgesehen, ob es zu einem Füllsäulenabgang gekommen ist - ob sich also das Füllmaterial in Hohlräume, nach unten oder zur Seite, verflüchtigt hat und es möglicherweise oberirdisch zu Absackungen kommen könnte. Das noch vorhandene alte Bergematerial werde im dann im oberen Teil herausgeholt, so der Sprecher, und durch ein Stahlbetonbauwerk ersetzt. "Es kommt sozusagen ein Korken in den Schacht", so der RAG-Mann.
"Die Tagesoberfläche ist nach der Ertüchtigung komplett sicher", betont der Sprecher. Möglicherweise werden auch noch zwei neue Entgasungsrohre auf die Altschächte gesetzt, um Ausgasungen, wenn sie denn nach den Sanierungsarbeiten noch auftreten sollten, geregelt und so lange wie nötig abführen zu können. Ob weitere abgeworfene Schächte in Gladbeck saniert werden, steht laut RAG noch nicht fest.
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