Viele Gruppen stellen mit der Gladbecker Gleichstellungsbeauftragten ein Programm zum Frauentag auf die Beine. Neben Infos gibt’s Gespräche.

Das Wahlrecht für Frauen, Acht-Stunden-Arbeitstag, Gleichberechtigung, Mindestlöhne und gleicher Lohn für gleiche Arbeit. All dies waren Forderungen, die zum allerersten Internationalen Frauentag öffentlich aufs Tapet kamen. Das war am 19. März des Jahres 1911. Und so manches Thema ist auch heutzutage, mehr als 100 Jahre später, immer noch aktuell. Man denke an das Schlagwort „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“.

Da wundert es wohl niemanden, dass zum Internationalen Frauentag am Freitag, 8. März, die Arbeitswelt eine große Rolle spielt. Die städtische Gleichstellungsbeauftragte Ulla Habelt stellte das geplante Programm jetzt im Integrationsrat vor.

Augenfällig bei der Liste von Veranstaltungen: Etliche Gruppen beteiligen sich – und der Frauentag ist mehr als nur ein Datum. Das Angebot läuft über mehrere Tage. Ein Überblick . . .

1 Zum Auftakt am 6. März informiert Ariane Hohengarten, Beauftragte für Chancengleichheit bei der Agentur für Arbeit Recklinghausen, zum Thema „Zurück in den Beruf“. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr. Ort: Görresstraße 15 in Recklinghausen. Eine Anmeldung (Tel. 02361/40 13 52) ist erforderlich.

2 Die Gleichstellungsbeauftragte und die Volkshochschule (VHS) wandeln am 7. März „Auf den Spuren bemerkenswerter Frauen“. Der Frauen-Stadt-Spaziergang startet um 15.30 Uhr an der Friedrichstraße 55. Anmeldungen nimmt die VHS unter Tel. 02043/99 24 15 entgegen. Wer mit von der Partie sein möchte, muss sich sputen, denn es gibt nur noch wenige freie Plätze.

3 Am eigentlichen Internationalen Frauentag, dem 8. März, setzt sich um 14 Uhr am Rathaus ein „Womens March“ in Bewegung. Dazu laden die Frauenarbeitsgemeinschaft Gladbeck und Taiko-Trommlerinnen ein. Ein Überraschungsfilm steht ab 18 Uhr im Kommunalen Kino, Friedrich-Ebert-Straße 8, auf dem Programm. Bereits eine Stunde zuvor knallen die Sektkorken. Der Eintritt ist frei.

Taiko-Trommlerinnen begleiten den „Womens March“ durch Gladbeck.
Taiko-Trommlerinnen begleiten den „Womens March“ durch Gladbeck. © Oliver Mendedoht

4 Mitglieder der Frauen Union (FU) sind am 9. März auf dem Europlatz präsent. Sie wollen ab 10 Uhr mit der Bürgerschaft ins Gespräch kommen, zum Beispiel auch über die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Pflege. Außerdem haben die FU-Damen Informationen zum Komplex „Frauen und die Arbeitswelt“ parat.

5 Die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) serviert am 10. März ein „Politisches Frühstück“ in der Awo-Begegnungsstätte Heringstraße 71. Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr. Wer an den Gesprächen zu aktuellen frauenpolitischen Themen teilnehmen möchte, sollte sich unbedingt unter Tel. 02043/39644 anmelden.

6 „Ändern statt Ärgern“ lautet das Motto am 12. März im Fritz-Lange-Haus, Friedrichstraße 7. Gleichstellungsstelle, Jobcenter und Agentur für Arbeit bieten einen Speedcheck von Bewerbungsmappen nebst weiteren Informationen an. Beginn: 9 Uhr. Der „Girl’s Talk“ am Nachmittag dreht sich um „Körper, Kleidung & Co.“. Mädchen zwischen zehn und 20 Jahren kommen ab 17 Uhr bei Gratis-Pizza und Getränken im 3Eck, Friedrich-Ebert-Straße 10, zum Klönen zusammen.

Die SPD-Politikerin Lale Akgün ist zu Gast im Lesecafé der Stadtbücherei Gladbeck.
Die SPD-Politikerin Lale Akgün ist zu Gast im Lesecafé der Stadtbücherei Gladbeck. © Heinrich Jung

7 Die SPD-Politikerin Lale Akgün ist am 14. März auf Einladung der Internationalen Frauengruppe und der VHS zu Gast im Lesecafé (Stadtbücherei, Friedrich-Ebert-Straße 8). Die Lesung mit Diskussion hat den Titel „Platz da! Hier kommen die aufgeklärten Muslime“ und beginnt um 19.30 Uhr. Eine Eintrittskarte kostet im Vorverkauf bei der VHS fünf Euro, an der Abendkasse sechs Euro. Schüler und Studenten: drei Euro.

Hintergrund

Den Anstoß für den Internationalen Frauentag gaben sozialistische Organisationen.

Seit dem Jahr 1921 wird er jährlich am 8. März gefeiert. In vielen Ländern – unter anderem in Kambodscha, Nordkorea, Russland und Vietnam – ist der Frauentag ein gesetzlicher Feiertag. Das gilt neuerdings auch für Berlin. In der Volksrepublik China müssen Frauen an diesem Datum nachmittags nicht arbeiten.

8 Kommunalpolitikerinnen unterschiedlicher Couleur treffen sich am 19. März um 18.30 Uhr mit Frauen zum „Politischen Speed Dating“. Im Fünf-Minuten-Takt wechseln im Restaurant „Meygarten“ (Am Meyplatz 1) die Gesprächspartnerinnen. Der Eintritt ist frei.

Volle Solidarität­ für Frauen

György Angel (SPD) freut sich, dass sich so viele Gruppen am Programm zum Internationalen Frauentag beteiligen. Er sagte im Inte­grationsrat: „Ich würde darauf einwirken, dass möglichst viele, möglichst mehr als jetzt, mitmachen.“ Sein CDU-Kollege Michael Wichert bekundete seine „volle Solidarität“ mit den Frauen. Ratsherr Süleyman Kosar bekannte: „Wir sind immer noch nicht da, wohin wir wollten.“ Siehe beispielsweise: gleicher Lohn für gleiche Arbeit.