Gelsenkirchen.
Da muss man nicht lange um den heißen Brei reden: Die Polizei und die Schalker Ultras werden nie Freunde werden oder respektvoller miteinander umgehen. Wer daran glaubt, der zieht auch ernsthaft in Erwägung, dass die Bundesrepublik Deutschland absehbar schuldenfrei sein wird.
Nun ist diese in vielen Jahren gewachsene Abneigung längst bekannt, aber sie erreicht durch den offenen Brief der GdP-Kreisgruppe Gelsenkirchen an den Schalker Vorstand eine neue Qualität. Sauer, restlos sauer, fordert Jörg Klink in dem Schreiben, dass sich Peter Peters, Horst Heldt und Alexander Jobst öffentlich von den Schmährufen und Beleidigungen gegen Polizisten durch die Ultras distanzieren. Diese Fangruppe macht Klink auch als Alleinschuldige aus für die Eskalation in der Nordkurve beim Polizei-Einsatz im Spiel gegen Saloniki.
Schuldfrage muss Verein und Polizeipräsidium klären
Die Distanzierung des Vorstandes kann der Gewerkschafter fordern, die Schuldfrage hingegen müssen der Verein und das Polizeipräsidium gemeinsam klären. Würden die Ultras gefragt, sie würden fast mit naturgemäßen Reflexen das Gegenteil behaupten. Also heißt es zunächst einmal abzuwarten, was die Gespräche bringen und welches Ergebnis der Öffentlichkeit präsentiert wird.
Was der offene Brief Klinks (gezielt) auch zu Tage befördert hat, ist ein sehr pikantes Detail, das nicht jedem geläufig sein dürfte: dass die Schalker Ultras in der Arena offenbar einen Raum haben, den niemand außer ihnen betreten darf.
Das verwundert doch sehr, gerade auch angesichts der ständigen Spannungen zwischen dem Verein und dieser Gruppierung
Werden dort tatsächlich Utensilien gelagert, mit denen Polizisten angegangen werden können oder schon worden sind, gehört dieses Privileg sofort abgeschafft. An dieser Stelle wäre Schalke 04 umgehend gefordert und müsste auf Abstand zu den Ultras gehen. Das ist es, was Jörg Klink erreichen will.