Dortmund. Nach den jüngsten Konfrontationen mit der Polizei rücken selbst Revierrivalen zusammen: Vor dem Freitags-Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und Werder Bremen (1:0) haben sich BVB-Fans solidarisch mit Schalke gezeigt. Ein Transparent auf Südtribüne machte auf die Polizeieinsätze der vergangenen Woche aufmerksam, die die Lager beider Bundesligisten verärgerten.

Musste das Team von Jürgen Klopp vergangenen Sonntag noch ohne die gewohnte Unterstützung im Signal-Iduna-Park auskommen, so meldete sich der BVB-Anhang am Freitagabend gegen Werder Bremen lautstark zurück. Nachdem im Vorfeld zum Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig 60 Ultras verschärft kontrolliert worden waren, hatte sich die Südtribüne gegen den Bundesliga-Aufsteiger für einen Stimmungsboykott entschieden. Die gestrige Partie gegen die Elf von Robin Dutt nutzten die Heimfans hingegen als Bühne, um auf die Vorfälle aus dem Champions-League-Spiel am Mittwoch zwischen Schalke 04 und PAOK Saloniki hinzuweisen. „Das wahre Gesicht der Polizei NRW – Sonntags bei uns, Mittwoch in GE“, hieß es auf einem Transparent.

Bereits im Vorfeld der Partie hatte die Fanszene von Borussia Dortmund den eskalierten Einsatz der Ordnungshüter in Gelsenkirchen, die nach dem Zeigen einer mazedonischen Flagge mit einer Hundertschaft den S04-Block unter Einsatz von Tränengas und Schlagstöcken gestürmt hatten, scharf verurteilt. „So groß unsere Rivalität zu unserem blauen Nachbarn auch sein mag: Uns allen sollte klar sein, dass auch uns so etwas hätte passieren können oder noch passieren wird“, teilte das Fanzine schwatzgelb.de mit.

Polizei stürmt Schalke-Kurve

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Banner beim Spiel von Borussia Dortmund gegen den SV Werder Bremen.
Banner beim Spiel von Borussia Dortmund gegen den SV Werder Bremen. © dpa

Im Laufe des Abends wurden in diesem Kontext weitere Banner auf der Dortmunder Südtribüne ausgerollt: „Millionen für Kontrolle, wer kontrolliert die Polizei?“, fragten die Fans und forderten „Polizeiliche Narrenfreiheit kann jeden treffen - Sicherheitswahnsinn stoppen.“

Appell an die Fan-Politik des 1. FC Köln

Stellung bezogen die Fans des Vizemeisters übrigens auch zu Entwicklungen in der 2. Bundesliga. Der 1. FC Köln, für den viele Borussia-Fans in den letzten Jahren wachsende Sympathien entwickelten, wurde gebeten, seine Fanpolitik neu zu überdenken. Die „Geißböcke“ hatten jüngst beschlossen, bei Ausschreitungen Täter in Regress zu nehmen. Nach dem der DFB die Kölner wegen Ausschreitungen aus dem Mai 2012 bestraft hatte, möchte der Klub identifizierten Krawallmachern mit jeweils 35.000 Euro zur Kasse bitten.