Gelsenkirchen. . Die Tumulte in der Schalker Nordkurve während des Playoff-Hinspiels für die Champions League vom Mittwochabend haben ein Nachspiel. Die Uefa hat ein Disziplinarverfahren gegen Schalke eingeleitet. Dabei geht es um das Zeigen von politischen Bannern und Zuschauerausschreitungen.
Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat auf die Vorkommnisse beim Playoff-Hinspiel für die Champions League zwischen dem FC Schalke 04 und PAOK Saloniki vom Mittwochabend reagiert. Der Verband hat ein Disziplinarverfahren gegen den die Königsblauen eingeleitet. Das teilten die Schalker am Freitag auf ihrer Internetseite mit.
Schalke werden das Zeigen von politischen Bannern und Zuschauerausschreitungen vorgeworfen. Auch die Spielaufstellung soll verspätet abgegeben worden sein.
Beim Spiel vom Mittwochabend gegen die Mannschaft von Ex-Schalke-Trainer Huub Stevens, PAOK Saloniki, hatte ein massiver Polizeieinsatz in der Schalker Nordkurve für starke Proteste bei Fans der Königsblauen gesorgt.
Die Beamten wollten bei der Aktion kurz vor Spielschluss eine rotgelbe Flagge im Block entfernen, um eine Provokation gegenüber den griechischen Fans zu verhindern. Das Zeigen der mazedonischen Sonnen-Fahne, so die Begründung, sei keine sportliche Stichelei, sondern ein heikles historisch-politisches Statement.
Schalker Fanbetreuung äußert sich zu Polizei-Einsatz
Noch am Donnerstag hatte sich Schalkes Finanzvorstand Peter Peters optimistisch geäußert, was eine mögliche Strafe durch die Uefa betrifft: "Ich gehe nicht davon aus, dass wir mit Sanktionen rechnen müssen.“ Der Verein möchte sich nun juristisch beraten lassen. Schalke will auf Freispruch plädieren.
Auch interessant
Auf der Internetseite des Schalker Fan-Club Verbandes hat sich mittlerweile auch die Fanbetreuung in einer Stellungnahme zum Einsatz der Polizei geäußert. Darin heißt es unter anderem: "Von Seiten der Fanbeauftragten und des Vereins gab es zu keinem Zeitpunkt die Forderung eines Polizeieinsatzes, im Gegenteil. Es wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei der Fahne nicht um einen volksverhetzenden Inhalt handelt, die Fanfreundschaft zu den Anhängern von Vardar Skopje seit 2004 besteht und die Fahne von Komiti Düsseldorf schon häufiger hing, u.a. gegen Olympiakos Piräus. Ohne jegliche Probleme im Stadion. Die vor Ort anwesenden Verantwortlichen der Uefa hatten ebenfalls nichts zu beanstanden und versicherten die Unbedenklichkeit dieses Symbols nach den Statuten des Verbandes."
Schalke will auf Freispruch plädieren
Am Freitag trafen sich Vertreter von Schalke und der Polizei Gelsenkirchen. Klaus Noske, Leitender Polizeidirektor, und Schalkes Vorstandsmitglied Peter Peters wollen dabei die Ereignisse vom Mittwoch gemeinsam aufarbeiten. Für die Unterredung wurde Vertraulichkeit vereinbart.