Gelsenkirchen. Eine Woche ist der umstrittene Polizeieinsatz beim Hinspiel der Champions-League-Qualifikation zwischen Schalke 04 und PAOK Saloniki her. Wegen eines Skopje-Banners wurden Dutzende Beamte in die Nordkurve geschickt. Nun bezieht Gelsenkirchens Polizeipräsident, Rüdiger von Schoenfeldt, Stellung.
Der umstrittene Polizei-Einsatz während des Champion League-Hinspiels zwischen dem FC Schalke 04 und PAOK Saloniki beschäftigt sowohl die Behörde als auch den Verein, der sich einem Ermittlungsverfahren der Uefa konfrontiert sieht.
Wie berichtet, soll das Skopje-Banner in der Nordkurve für massive Probleme bei den Gäste-Fans gesorgt haben. Ein griechischer Beamter habe den deutschen Behörden daraufhin übermittelt, dass diese Provokation zum Sturm des Schalker Blocks oder des Spielfeldes führen könnte.
Sanitäter mussten 80 Personen behandeln
In der Halbzeit versuchten S04-Verantwortliche die Ultras zum Entfernen der Fahne zu überreden – vergeblich. Während der zweiten Halbzeit wurden Einsatzkräfte in den Block geschickt, um das Banner zu entfernen. Dabei setzte sie Pfefferspray ein. Sanitäter mussten später rund 80 Personen behandeln.
Nach seiner Rückkehr aus dem Urlaub am Montag, 26. August, ließ sich Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt über den Einsatz umfassend informieren und verfasste die folgende Stellungnahme:
"Leib und Leben wären gefährdet gewesen"
„1. Die Entscheidung des Einsatzleiters, das Banner des Komiti Skopje aus der Nordkurve durch Polizeikräfte entfernen zu lassen, war richtig. Alle Hinweise und das Verhalten der griechischen Fans deuteten auf einen unmittelbar bevorstehenden Ausbruch der Gästefans aus ihrem Block und einer möglichen Platzstürmung, die durch die vorhandenen Polizisten nicht zu stoppen gewesen wären, hin. Leib und Leben von Fußballfans wären gefährdet gewesen. Die zweimalige Aufforderung an die Ultras, das Banner zu entfernen, wurde nicht befolgt.
2. Ich habe veranlasst, dass das Verhalten sowohl der eingesetzten Polizisten als auch der griechischen und deutschen Fans strafrechtlich überprüft wird. Hierzu wurden von der Kriminalpolizei alle Unterlagen und Videofilme beschlagnahmt und ausgewertet. Bis zum Abschluss der strafrechtlichen Verfahren sind auch von der Polizei keine weiteren Aussagen möglich.
3. Ich entschuldige mich bei allen Unbeteiligten, die durch den Einsatz des Pfeffersprays verletzt wurden, ausdrücklich. Dass es dazu gekommen ist, bedauere ich zutiefst.“
Polizei stürmt Schalke-Kurve