Gelsenkirchen.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) beschäftigt sich intensiv mit den Umständen des Polizeieinsatzes in der Nordkurve beim Champions League-Qualifikationsspiel des FC Schalke 04 gegen PAOK Saloniki. Jörg Klink, Leiter der Kreisgruppe Gelsenkirchen, verfasste jetzt einen offenen Brief an den S04-Vorstand, in dem er mächtig Dampf ablässt.

„Meine Kollegen und mich haben das ‚Fanverhalten’ in der Nordkurve sowie weite Teile der öffentlichen Reaktionen insbesondere der Schalker Verantwortlichen in höchstem Maße verärgert, um nicht zu sagen entsetzt. Man muss sich wundern, dass von den vielen Kritikern dem Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung keine Beachtung geschenkt wird“, heißt es da etwa.

Klink fordert u.a. von Peter Peters, Horst Heldt und Alexander Jobst, sich öffentlich von den Schmährufen der Ultras zu distanzieren, mit denen die eingesetzten Beamten bereits seit Jahren überzogen würden. Ermutigend fand Jörg Klink es, „dass es in der Arena auch Zuschauer gab, die sich sichtlich über das Verhalten der Ultras erzürnten.“ Sollte es geschädigte Unbeteiligte geben, täte das niemandem mehr leid als den Einsatzkräften.

Keine weiteren öffentlichen Stellungnahmen

Für die Ausschreitungen und deren Folgen sind für Klink nur die Schalker Ultras verantwortlich. Völlig unverständlich ist dem Polizeihauptkommissar, „dass den Ultras ein eigener Raum mit alleinigem Zutrittsrecht ohne jede Kontrollmöglichkeit gewährt wird, in dem unseres Wissens nach Utensilien aufbewahrt wurden und werden, mit denen die Polizeikräfte angegriffen wurden“.

Verein und Behörde hatten zwischenzeitlich ausgemacht, keine öffentlichen Stellungnahmen mehr abzugeben, ehe nicht alles intern aufgearbeitet worden ist. Das bestätigte Peter Peters der WAZ auf Nachfrage. Entsprechend wollte der Schalker Finanzvorstand den offenen Brief nicht weiter kommentieren.