Duisburg. Der Rockerclub Satudarah plant offenbar, innerhalb von Rheinhausen umzuziehen. Der Interims-Präsident der Duisburger Abteilung hat ein Wohn- und Geschäftshaus an der Duisburger Straße gekauft. Die früheren Besitzer fühlten sich betrogen und wollten den Vertrag, letztlich erfolglos, annulieren lassen.
Ruhig geworden ist es am Vereinsheim der Satudarah-Rocker an der Rheinhauser Friedrich-Ebert-Straße. Die Mitglieder des Clubs mit Stammsitz Niederlande lassen sich nach der Verhaftung ihres Chefs Ali Osman im Frühjahr offenbar nur noch selten in der Kneipe samt benachbartem Ladenlokal sehen. Möglicherweise steuern die Mitglieder des Motorradclubs schon bald eine andere Adresse an.
Der Interimspräsident der Duisburger Abteilung soll an der Duisburger Straße ein Mietshaus mit vier Wohnungen und einer Kneipe im Erdgeschoss gekauft haben. Nachbarn wundern sich über die grellgelbe Farbe, die das Haus neuerdings trägt und über den ein oder anderen Kuttenträger vor der Tür.
Polizei vermutet nur Umzug und keine Expansion des MC Satudarah
„Wir können bestätigen, dass dieses Haus an den Satudarah-Interims-Präsidenten aus Duisburg verkauft worden ist“, sagt Polizeisprecher Ramon van der Maat auf Anfrage der Redaktion. Der Vertrag sei unterschrieben, der Käufer in Schlips und Kragen aufgetreten. Über die Gründe für den Kauf des Hauses könne man nur spekulieren. „Wir gehen aber nicht von einer Expansion der Gruppe aus, sondern eher von einem Umzug innerhalb Duisburgs.“
Die beiden Rheinhauser, die ihr Haus dem Motorradclub verkauft haben, fielen aus allen Wolken, als sie hörten, wer der neue Besitzer ist. „Davon, dass es jemand von Satudarah kauft, haben wir nichts gewusst“, schwört die ehemalige Besitzerin, die ihren Namen nicht in den Medien lesen möchte. Sie habe das Haus, es gehörte zur Hälfte ihr, zur Hälfte jemand anderes, im Internet angeboten.
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„Dann kam jemand von einer Bausparkasse mit einem potenziellen Käufer und auch mit jemandem, der das Haus sanieren wollte.“ Ihr Mann sei mit dem Trio zur Besichtigung geschritten, ihm sei nichts Negatives an den Geschäftspartnern aufgefallen. Letztlich sei das Haus für 155.000 Euro verkauft worden.
Besitzerin wollte Vertrag rückgängig machen
„Ich hatte nicht den leisesten Verdacht, wer der neue Besitzer ist.“ Erst als die Gerüchte rund um den Hochemmericher Markt aufgekommen seien, habe sie nachgeforscht. Laut eigener Aussage hat auch der Vertreter der Bausparkasse nicht gewusst, mit wem er da gerade ein Geschäft gemacht hatte, spricht von einem unauffälligen Kunden mit normalem Job und Kontobewegungen.
„Ich wollte den Verkauf sofort rückgängig machen,“, so die Rheinhauserin. Dafür sei es aber zu spät gewesen: „Die Tinte ist trocken, wir sind geleimt worden.“