Duisburg. . In den Ermittlungen gegen führende Köpfe des Rocker-Clubs Satudarah ist die Polizei in Duisburg am Mittwochmorgen erneut auf Beweis-Jagd gegangen. Es wurden zwei Wohnungen und eine Gaststätte im Stadtteil Rheinhausen untersucht. Um Festnahmen sei es dabei nicht gegangen.

"Da gehen wir jetzt in die Tiefe", so hatte es ein Polizeisprecher in Duisburg vor wenigen Wochen formuliert, nachdem die Polizei Anfang April mit einer groß angelegten Razzia gegen Mitglieder der Rockervereinigung Satudarah in Duisburg vorgegangen war. Seitdem sitzen zwei führende Köpfe der Gruppe, Chef Yildiray K. und der ehemalige Vize Präsident des Chapters "Clown Town", Baris T., in Untersuchungshaft. Amt Mittwochmorgen nun standen erneut Durchsuchungen im Satudarah-Milieu an.

Im Visier der Polizei waren weitere "Beteiligte" aus dem Satudarah-Umfeld, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage erklärte. Zwei Wohnungen und die Gaststätte "Reichsadler"- alle im Stadtteil Rheinhausen - seien am frühen Morgen von mehreren Beamten durchsucht worden.

SEK stürmt Satudarah-Heim

Foto: Polizei
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Foto: Stephan Eickershoff / WAZ Fotopool
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Im Blick seinen bei diesen "Nach-Durchsuchungen" keine Festnahmen von Personen gewesen, sondern "Beweismittel": Drogen, Waffen oder Datenträger. Inwieweit die Beamten fündig geworden sind, konnte der Polizeisprecher am Mittwochmorgen noch nicht mitteilen.

Ermittlungen im Duisburger "Rockerkrieg"

Yildiray K., den Deutschland-Chef des in den Niederlanden gegründeten MC Satudarah, erwartet unterdessen nach dem Fund eines Kalaschnikow- Sturmgewehres bei der Razzia Anfang April ein Verfahren wegen des Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Wird er für das Verbrechen verurteilt, muss er mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr rechnen.

Schon Mitte März hatte die Polizei Duisburg ein Satudarah-Mitglied (27) und einen Supporter der Schwarz-Gelben (23) mit Kriegswaffen erwischt. Die aus Serbien stammenden Rocker hatten eine AK-47 samt Magazinen und Munition im Wagen und eine Maschinenpistole in der Wohnung.

Wenige Tage zuvor, nach der Eskalation der Gewalt im "Rockerkrieg", hatte der Duisburger Satudarah-Chef "Osman" seinen Club in der RTL-Sendung Stern TV vorgestellt - und dabei behauptet, er und sein Club wollten vor allem eines: Motorrad fahren. (dae/pw/WE)