Duisburg. Wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz hat das Amtsgericht Duisburg am Freitag zwei Anhänger des MC Satudarah zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. Die beiden Männer hatten Mitte März eine Kalaschnikow und 1000 Schuss Munition eingeschmuggelt.

Das größere Polizeiaufgebot dürfte Passanten, die am Freitagmorgen in der Duisburger Innenstadt unterwegs waren, direkt aufgefallen sein. So etwas kennen die Duisburger von den Prozessen gegen Mitglieder von Rockerbanden oder andere Schwerverbrecher, die es an Amts- und Landgericht in der jüngeren Vergangenheit immer wieder gab. Rolf Rausch, Sprecher des Duisburger Amtsgerichts bestätigte dies: "In der Tat hatten wir zwei Verfahren mit höherem Sicherheitsaufwand."

Eines davon war die Verhandlung gegen zwei Anhänger aus dem Umfeld des MC Satudarah. Ihnen wurde wegen eines Verstoßes gegen des Kriegswaffenkontrollgesetz der Prozess gemacht. Freitagvormittag fiel das Urteil gegen die beiden Männer.

Kalaschnikow bei Satudarah-Rockern sichergestellt

Dieses Schnellfeuergewehr Ak-47 und  eine Maschinenpistole stellte die Polizei bei den beiden jetzt Verurteilten sicher.
Dieses Schnellfeuergewehr Ak-47 und eine Maschinenpistole stellte die Polizei bei den beiden jetzt Verurteilten sicher. © Polizei Duisburg

Die Polizei hatte die beiden Duisburger, sie stammen aus Serbien und dem Kosovo Mitte März 2013 im wahrsten Sinne des Wortes in Duisburg-Neuenkamp aus dem Verkehr gezogen. Das Duo, 23 und 27 Jahre alt, kamen gerade von der A 40 aus den Niederlanden, als die Polizei sie scheinbar unerwartet im Gewerbegebiet Am Schlütershof anhielt.

Im Wagen fanden die Polizisten ein russisches Schnellfeuergewehr AK-47, dazu noch zwei gefüllte Magazine und eine Kiste Munition - insgesamt mehr als 1000 Schuss. Als die Ermittler später noch die Wohnung des 27-Jährigen durchsuchten, stellten sie außerdem eine Maschinenpistole sicher.

Satudarah-Granden Ali Osman und Baris T. weiter in U-Haft

Beide Kuttenträger hatte der Haftrichter zunächst ins Gefängnis geschickt. Während der 27-Jährige bis zum Prozess in Untersuchungshaft saß, wurde der Jüngere, dem die Justiz eine geringe Tatbeteiligung vorwarf, zwischenzeitlich auf freiem Fuß.

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Der 23-Jährige konnte das Amtsgericht nach der Urteilsverkündigung auch wieder ohne Handschellen durch den Haupteingang verlassen - er erhielt nämlich eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten. Sein Komplize hingegen blieb direkt in Haft. Ihm brummte das Gericht eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten auf.

Neben ihm sitzen übrigens auch noch die beiden Satudarah-Größen Yildiray K., besser bekannt als "Ali Osman" und Baris T. in Gefängnissen ein. Sie warten noch in Untersuchungshaft darauf, dass die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen abgeschlossen hat. Wann dem so ist, dazu gab Behördensprecher Detlef Nowotsch aber keine Prognosen ab. Die Justiz wirft den beiden Drogen- und Waffenhandel vor.