Duisburg. . Drei 150 Meter hohe Windräder sollen sich nach aktuellen Planungen bald in Duisburg-Asterlagen drehen. Die Anwohner laufen dagegen Sturm: Das Gebiet ist immerhin ein geschützter Biotop-Verbund. Sie befürchten auch gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Windenergie – ein Hoffnungsträger? Nicht für die Bürger in Asterlagen, vor deren Wohnzimmerfenster sich nach aktuellen Planungen demnächst drei mindestens 150 Meter hohe Rotoren drehen sollen. Dabei ist es nicht so sehr die Aussicht, um die die Anwohner sich Sorge machen. „Das ist hier ein Biotop-Verbund rund um Asterlagen und Winkelhausen“, zeigt Dr. Gerd Mönkemeier einen Konfliktpunkt auf. Wälder und Felder am Stadtrand seien Lebensraum für schützenswerte Wildtiere, unter anderem für Fledermäuse. „Wir verstehen es nicht, dass wir ein Biotop gegen grüne Politiker verteidigen müssen.“ Die gesamte Umgebung sei geschützt, man dürfe beispielsweise noch nicht einmal einen Grillen anheizen. Aber der Bau von 30 oder 40 Meter tiefen Fundamenten sei offenbar kein Problem.
Westlich des Rheins und südlich der Autobahn A 40 wollen ein Privatunternehmen und die Stadtwerke drei Windenergieanlagen errichten (die WAZ berichtete). Keine 400 Meter vom nächsten Wohnhaus entfernt sollen Windräder errichtet werden, die den Kölner Dom überragen würden. 1500 Meter Abstand seien für Windparks eigentlich vorgeschrieben, haben sich die Anwohner informiert.
Ihre Sorge ist, dass bei der Genehmigung getrickst werden könnte. Dass beispielsweise die drei Anlagen nicht als Windpark behandelt würden, sondern als Einzelanlagen an zwei Standorten. Die Folge wäre ein weniger aufwendiges und weniger kostenträchtiges Genehmigungsverfahren für den Bauherren. „Es hat ein Geschmäckle“, meint Anwohner Herbert Thielen.
Genug alternative Standorte
Zumal sich die Asterlager auf ein Gutachten berufen können, in dem ihre Umgebung nicht als optimal geeignet für die Windenergieerzeugung bezeichnet wird. Mönkemeier: „Es gibt in Duisburg genug alternative Standorte.“ Etwa auf den ausgedehnten Industriearealen.
Gesundheitliche Beeinträchtigungen, etwa durch den Lärm der Rotoren, befürchtet Klaus Dorau. Asterlagen und Winkelhausen seien attraktive Wohngebiete gerade für die von Stadtplanern erwünschten jungen Familien. Durch die befürchteten Beeinträchtigungen durch die Windtürme sei künftig aber eher mit Wegzug als mit Zuzug zu rechnen.
Und Mönkemeier hat sich auch schon beraten lassen, was die künftigen Preise der Immobilien in Windradnähe angeht: Es drohten 15 Prozent Wertverlust für Häuser und Grundstücke in Asterlagen und Winkelhausen.