Duisburg..

Lange galt sie als Wachstumsbranche, doch nach der Finanzkrise droht der Windkraftindustrie und damit auch der Duisburger Eviag AG heftiger Gegenwind. Auch die Verlängerung der AKW-Laufzeiten sorgt für Missstimmung.

Auslandsgeschäft läuft gut

Die Pläne für den Bau einer eigenen Produktionsstätte auf der Mercatorinsel, die zugleich 170 neue Arbeitsplätze schaffen sollte, werden zunächst nicht umgesetzt. Erst bei einer verbesserten Auftragslage soll der Bau einer eigenen Fertigung wieder zum Thema werden. Bis dahin werden die Windkraft-Komponenten weiter von einem externen Unternehmen im Siegerland produziert. Dass Eviag der Stadt gänzlich den Rücken kehrt, sei jedoch nicht zu befürchten. „Wir sind und bleiben in Duisburg. Momentan haben wir 40 Mitarbeiter und wollen im Laufe des kommenden Jahres weitere 20 anstellen“, sagt Hecking.

Eviag hat trotz der widrigen Rahmenbedingungen auch Positives zu vermelden. So hat das junge Windkraftunternehmen im französischen Saint-Pierre-de-Maillé seinen ersten Windpark errichtet. „Die Geschäfte in Frankreich kommen ins Laufen“, so Hecking. Doch nicht nur die Konzentration auf das Auslandsgeschäft, das von der Verlängerung der AKW-Laufzeiten nicht betroffen ist, sondern auch die strategische Partnerschaft mit den Stadtwerken macht Hecking Mut für die Zukunft. „Wir werden den Weg der erneuerbaren Energien weiterhin gehen. Das ist die Zukunft“, gibt Stadtwerke-Sprecher Helmut Schoofs nicht nur der Eviag AG Rückendeckung.Ob Bundeskanzlerin Angela Merkel sich hinsichtlich der Verlängerung der AKW-Laufzeiten durchsetzen wird, bleibt ungewiss: SPD, Grüne und Linke kündigten bereits an, sich per Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen die Laufzeitverlängerung der Bundesregierung zu wehren.