Duisburg-West. .

Die geplanten Windräder im Essenberger Bruch zwischen Homberg und Rheinhausen sorgen für eine kontroverse Debatte im Duisburger Westen. In den kommenden Wochen werden die Pläne die politischen Gremien durchlaufen. Und bereits jetzt ist erkennbar, dass das Thema zwischen den Parteien polarisiert.

Die SPD Homberg argumentiert im Vorfeld der Beratungen, sich der Nutzung von regenerativen Energien im Stadtgebiet kaum verwehren zu können. „Windräder: Jeder will sie - aber nicht in seiner Nähe“ lautet die Überschrift einer SPD-Mitteilung, die den Widerspruch aufdeckt.

Auch vor Ort sei die Energiewende von der Politik umzusetzen, erklärt die Homberger SPD darin. Wie wichtig die Nutzung ist, würden die Besorgnis erregenden Folgeschäden und Gefahren von fossilen Brennstoffen zeigen, wie zuletzt das dramatische Beispiel des Öllecks im Golf von Mexiko. „Auch die kommunale Politik kann und muss ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten“, schreibt die SPD und sieht sich schon durch das Grundgesetz ermahnt, „in Verantwortung für nachfolgende Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen zu schützen“. Dieser Verantwortung wollen die SPD-Mandatsträgern gerecht werden und halten den Essenberger Bruch für die Nutzung für Windkraft für geeignet. „So lange die Wohnbebauung von den bekannten Schlagschatten verschont bleibt, bietet dieses Areal hervorragende Bedingungen“, sagt Bezirksvertreter Bernd Thewissen. „Es ist immer eine sorgfältige Abwägung nötig, aber hier überwiegen meines Erachtens klar die Vorteile.“

Auch der Ortsvereins-Vorsitzende Mahmut Özdemir sagt: „Wir brauchen auch lokale Energiequellen zur Sicherung unserer aller Zukunft, und verschließen nicht die Augen vor den Fakten und beschäftigen uns aktiv mit dem Thema.“ Es müsse aber ein klares Konzept für ganz Duisburg erkennbar sein. „Kein Bezirk darf sich bockig aus der Verantwortung stehlen.“

Gegenvorschlag:
die Rheindeichstraße

Die Haltung der Homberger CDU zu dem Thema lässt sich nicht nur an der vehementen Ablehnung der Pläne von Vize-Bezirksbürgermeister Klaus Radny erkennen, der als Mitglied des Landschaftsbeirats deutliche Worte gegen die Windräder im Schutzgebiet gefunden hatte. Auch Alois Fischer, 40 Jahre lang CDU-Ratsherr, stört der Flächenverbrauch im Essenberger Bruch, der zur niederrheinischen Auenlandschaft gehöre, „gewaltig“. Diese Landschaft gehöre aber auch zur Frischluftschneise der Stadt Duisburg. „Ich habe mehrfach auf einen besseren Standort hingewiesen, auf die Fläche an der Rheindeichstraße. Dort, wo Jahrzehnte die nationalen Kohlereserven gelegen haben und noch vor 60 Jahren Benzole und andere Chemikalien verklappt wurden.“ Die Aufstellung der Windkrafträder würde die verbrannte Erde nicht stören, sagt Fischer. Seinen Vorschlag habe er dem Umweltdezernenten Peter Greulich und auch den Stadtwerken unterbreitet. Fischer: „Ich hoffe sehr, dass mein Vorschlag geprüft wird und die Niederrheinische Auenlandschaft verschont bleibt.“