Bottrop. Der Berliner-Platz-Grill hat ein Müllproblem, für das er nichts kann: Vor der Tür stinken Unterflurcontainer. Was nun dagegen getan werden soll.
Panagiota Triantafillou ist sauer. Der Chefin des Berliner-Platz-Grills stinkt es gewaltig. Und das wenige Meter entfernt vor ihrer Imbisstür. Die in der Erde versenkten Müllcontainer an der Horster Straße sind für sie und für ihre Gäste zu einem übelriechenden Ärgernis geworden. Dabei sollte insbesondere diese Technik doch eigentlich ein jahrelanges Problem an anderer Stelle lösen.
Müll war bis vor der Modernisierung des Trapezes ein Dauerthema. Häufig stauten sich Berge davon auf dem offenen Innenhof. Die Mülltonnen am Sammelplatz quollen regelmäßig über. Unbekannte hinterließen ihren Dreck und Abfall. Von fachgerechter Trennung konnte oft keine Rede sein.
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Der städtische Fachbereich Tiefbau befürwortete daraufhin die Idee, im Zuge der Modernisierung des Trapezes die Müllanlage unterirdisch in sogenannte Unterflurcontainer an die Horster Straße unterhalb des Trapezes zu bauen und zu verlegen. Die Politik stimmte zu. Auch die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) wollte keinen Sammelplatz mehr auf dem Trapez-Hof.
Berliner Platz Grill in Bottrop: Sommer könnte Müll-Situation verschlimmern
Panagiota Triantafillou war, wie sie sagt, von Beginn an wenig angetan von den geplanten Unterflurcontainern. Zu groß war schon damals ihre Sorge, dass es riechen würde. Sie sollte Recht behalten. Jetzt hat ausgerechnet sie den Salat.
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Besonders schlimm sei es am 9. Mai an Christi Himmelfahrt gewesen, „als es besonders warm war“. Sie befürchtet, dass, wenn der Sommer loslegt und die Temperaturen steigen, die Geruchsbelästigung noch schlimmer werden wird. Triantafillou hat schon mehrfach beobachtet, wie Unbekannte den Müll nicht in die Container entsorgt, sondern einfach daneben abgestellt haben. „So etwas zieht doch Ratten an“, sagt sie.
Der blaue Container für Altpapier und der gelbe für Leichtverpackungen sind nicht das Problem. Es ist der Container für Restmüll. Einzelne Fliegen schwirren um die Metallklappe für die schwarze Tonne. Im Sommer wird die Sonne gnadenlos und unbarmherzig darauf scheinen.
Dann beginnt im schlimmsten Fall das große Naserümpfen. Denn je nachdem, wie der Wind weht, liegt schon jetzt täglich ein kurzzeitiger, fauliger Geruch in der Luft. Das ist unangenehm für alle – für Passanten, für Anwohner, für die Gastronomin und für ihre Kunden.
Seit 42 Jahren existiert der Berliner-Platz-Grill. Für viele ist der Imbiss längst eine Institution in Bottrop. Familie Triantafillou lebt und liebt das, was sie tun. Doch bei dem Gestank vergeht ihnen zuletzt oft der Appetit und die Lust. „Als Gastronomiebetrieb achten wir immer auf Sauberkeit und Hygiene und dann setzt man uns so etwas vor die Nase“, ärgert sich Panagiota Triantafillou.
Nicht nur der Berliner-Platz-Grill leidet unter der Geruchsbelästigung
Der Imbiss scheint nicht der einzige Leidtragende zu sein. Triantafillou berichtet davon, dass Nachbarn aus dem Hochhaus sich ebenfalls ärgern, weil sie bei dem Müllgestank nicht die Fenster zur Horster Straße aufmachen können. Auch das Quartierszentrum Startklar, ein wichtiger Treffpunkt für Kinder und Anwohner, direkt neben dem Berliner-Platz-Grill liegt mitten in der Geruchsschneise des Restmüllcontainers.
Auf WAZ-Nachfrage antwortet Jannik Hohmann, Prokurist bei der Best: „Das Problem der Geruchsentwicklung ist uns bekannt und wir sind bestrebt, eine möglichst schnelle und für alle Beteiligten zufriedenstellende Lösung zu finden. Gleichwohl kann, gerade bei hohen Temperaturen im Sommer, nicht ausgeschlossen werden, dass es wieder zu einer Geruchsentwicklung kommt. Wir geben jedoch unser Bestes, dass diese möglichst auf ein nicht störendes Minimum reduziert wird.“
Wer seinen Müll in den Unterflurcontainern an der Horster Straße entsorgt
Panagiota Triantafillou hofft auf eine wöchentliche Leerung, sodass dadurch weniger Geruch entsteht. „Ein Versuch wäre es wert“, findet sie. Jannik Hohmann zu dem Vorschlag: „Die Unterflurbehälter werden derzeit 14-täglich geleert. Es wird jedoch gegenwärtig geprüft, ob eine wöchentliche Leerung möglich und gegebenenfalls erforderlich ist.“
Offiziell dürfen nur bestimmte Mieter die drei Container vor dem Berliner-Platz-Grill (Horster Straße 22) benutzen. „Die Unterflurbehälter dienen der Abfallentsorgung von den Adressen Gladbecker Straße 16 bis 18 und Horster Straße 10, 12 bis 14. Die Behälter lassen sich nur mittels eines speziellen Schlüssels öffnen, dienen also nicht der Allgemeinheit zur Abfallentsorgung“, so der Best-Sprecher.
Gestank aus dem Behälter für Restmüll: Helfen Duft-Pads?
Die Best habe „anlässlich der Beschwerden über den Geruch, die Stadt Bottrop um Überprüfung gebeten, ob die Restaurantbetriebe (auf der Gladbecker Straße, die Redaktion) über eine sogenannte ReFood-Tonne verfügen, um Lebensmittelabfälle ordnungsgemäß zu entsorgen.“
Außerdem prüft die Best die Möglichkeit einer Reinigung der Unterflurbehälter. Laut Entsorgungsbetrieb seien die Behälter bereits in der vergangenen Woche mit speziellen Duft-Pads ausgestattet worden, die eine Geruchsentwicklung möglichst vermeiden sollen. Darauf angesprochen, kann Panagiota Triantafillou die Wirkung der Duft-Pads jedenfalls nicht bestätigen. Beim Vor-Ort-Termin mit der WAZ beißt weiterhin der Abfallgestank in der Nase.