Bottrop. Die Verärgerung in Bottrop über die Vermüllung im Trapez nimmt zu. Denn die Verschmutzung wird immer schlimmer. Das will die Stadt dagegen tun.

Die Stadt wird demnächst mehr Mülltonnen auf dem Trapez-Innenhof bereit stellen. Das ist ein erster Schritt, um die weitere Vermüllung des Platzes zu verhindern. Außerdem wird die Stadt an dem umzäunten Müllsammelplatz Piktogramme anbringen, die erklären, wie Bewohner die Abfälle auf die verschiedenen Mülltonnen für Verpackungsmüll, Altpapier und Restmüll aufzuteilen haben. Sollten Trapez-Bewohner auch dann ihre Abfälle nicht ordnungsgemäß trennen, wird die Bottroper Entsorgung und Stadtreinigung (Best) in dem Innenhof ausschließlich graue Restmülltonnen aufstellen.

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Hilft auch das nicht, wird die Stadt es nicht mehr länger zulassen, dass die Tonnen auf dem Innenhof im Stadtkern stehen. Sie müssen dann in den Trapez-Wohnhäusern selbst untergebracht werden. „Das wäre dann aber die allerletzte Maßnahme“, betonte Bezirksbürgermeister Klaus Kalthoff. Wegen der seit Monaten anhaltenden Klagen der Anwohner über das achtlose Wegwerfen von Abfällen hatte Kalthoff sich bei einem Treffen von Bezirksvertretern von SPD, CDU und Grünen sowie Mitarbeitern der Verwaltung im Trapez einen Eindruck verschafft.

Bewohner in Bottrop werfen Abfälle über den Zaun oder aus dem Fenster

Bei diesem Treffen an Ort und Stelle unterbreitete Tiefbauamtsleiter Heribert Wilken den Bezirksvertretern den Stufenplan, um die Vermüllung des Trapezes zu stoppen. Wilken hatte den wegen immer neuer Baumängel ohnehin komplexen Umbau des Hofes zur Chefsache im dafür federführenden Tiefbauamt gemacht. Mit Beginn der Bauarbeiten habe das Müllproblem eher noch zugenommen, berichtete Wilken den Bezirksvertretern. „Strenggenommen dürften hier nur noch Restmülltonnen stehen, aber wir geben allen noch eine letzte Chance“, erklärte der Ressortchef.

Müllberge im Trapez in Bottrop: Der Sammelplatz für die Mülltonnen wird oft verschmutzt, weil Bewohner ihre Abfälle neben die überfüllten Tonnen werfen und auch die Abfälle nicht trennen und auf die gelben und blauen Tonnen aufteilen.
Müllberge im Trapez in Bottrop: Der Sammelplatz für die Mülltonnen wird oft verschmutzt, weil Bewohner ihre Abfälle neben die überfüllten Tonnen werfen und auch die Abfälle nicht trennen und auf die gelben und blauen Tonnen aufteilen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Auch Bauarbeiter sowie Mitarbeiter der Stadt beobachten immer wieder, dass die Tonnen auf dem umzäunten Sammelplatz offen stehen und überfüllt seien. Auch die Altpapiertonnen und die gelben Tonnen seien voller Restmüll. Es gebe Leute, die sich nicht einmal die Mühe machten, ihre Abfälle bis zur Tonne zu bringen. „Manche werfen den Müll hier einfach über den Zaun“, berichtet er. Es gebe im Trapez auch Bewohner, die ihre Abfälle aus dem Fenster werfen, wenn die Müllabfuhr kommt.

Mehr Mülltonnen und aufklärende Piktogramme sollen helfen

Zwei eingehauste Sammelstellen

Wenn der Trapez-Innenhof modernisiert ist, wird die Stadt darauf zwei größere Abfallsammelstellen einrichten. Diese werden mit vier Wänden eingehaust und auch überdacht sein.

Zutritt erhalten die Trapez-Bewohner mit Hilfe von Chips, mit denen sie das Tor zur der jeweiligen Sammelstelle öffnen können.

Unter den Bezirksvertretern und Verwaltungsmitarbeitern herrscht Einigkeit, dass die unhaltbaren Zustände auch den Müllwerkern der Best nicht zumutbar seien. „Die Best sagt uns, dass fast alle Kräfte, die hier den Platz säubern, eigentlich Schutzanzüge tragen müssten“, macht Herbert Wilken klar. Dennoch werde die Stadt jetzt noch vier bis sechs Wochen beobachten lassen, ob nach dem Aufstellen zusätzlicher Mülltonnen und dem Anbringen von Piktogrammen Besserungen eintreten.

SPD-Bezirksvertreterin Sandra Behrendt schlug außerdem vor, dass Sozialarbeiter einen Teil der Bewohner gezielt darauf ansprechen sollten, wie man Abfälle aus dem Haushalt korrekt entsorgt. Denn wenn die Best im Trapez-Hof künftig statt der blauen Altpapierbehälter und der gelben Tonnen nur noch die großen Restmülltonnen aufstellen müsste, treibt das wegen der höheren Gebühren die Wohnnebenkosten für alle Bewohner in die Höhe.