Bottrop-Kirchhellen. Fahrradinitiative schlägt geänderte Verkehrsführung an der Hauptstraße vor. Sie soll Verkehrsberuhigung und mehr Sicherheit bringen.

Der Fahrradclub ADFC und die Initiative „Aufbruch Fahrrad“ laden Bürgerinnen und Bürger, Vereine und die Bezirkspolitik zu einer Radtour auf der neuen Fahrradstraßenverbindung zwischen Kirchhellen und Grafenwald ein. Beim anschließenden Beisammensein auf dem Hof Jünger soll es auch um eine Idee der Radler für eine geänderte Verkehrsführung auf der Hauptstraße gehen. Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs äußert sich dazu skeptisch.

Die Radtour startet am Samstag, 22. Juni, um 11 Uhr am Johann-Breuker-Platz. Etwa ab 12 Uhr treffen sich die Radler und alle Interessierten zu einem Beisammensein am Hof Jünger am Wellbraucksweg. Der Heimatverein, die Kolpingsfamilie Kirchhellen und die TSG unterstützen die Veranstaltung, zu der Bürgerinnen und Bürger sowie die Bezirkspolitik herzlich eingeladen sind.

Besonderes Dankeschön an den Fachbereich Tiefbau

Club und Initiative wollen sich bei Tour und Treffen ausdrücklich bedanken bei Politik und Verwaltung für die Umsetzung des Fahrradstraßenkonzeptes. Zuletzt hatte die Stadt die Verbindung zwischen Kirchhellen und Grafenwald über die Straßen Am Schleitkamp und Heimersfeld fertiggestellt. „Wir wissen, dass der Fachbereich Tiefbau einen großen Teil der Arbeit vom Förderantrag über die Bauüberwachung bis zur Abrechnung übernommen hat“, sagen die Sprecher Dirk Schaefer und Thomas Stewering. „Dafür sagen wir ein besonderes Dankeschön.“

Ziel der Radtour: die neue Fahrradstraße von Kirchhellen nach Grafenwald, hier an der Einmündung Am Schleitkamp/Heimersfeld.
Ziel der Radtour: die neue Fahrradstraße von Kirchhellen nach Grafenwald, hier an der Einmündung Am Schleitkamp/Heimersfeld. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Die Tour wollen Initiative und Club auch nutzen, um auf Verbesserungsmöglichkeiten der neuen Radverbindung hinzuweisen. Die SPD fordert schon lange eine Querungshilfe über die Bottroper Straße. Außerdem beobachten Radler, dass vor allem am Übergang vom Schleitkamp zum Heimersfeld Autofahrer zu schnell unterwegs sind. Hier könnte ein Geschwindigkeitsdisplay helfen, wie es schon am Jugendkloster und an der Johannesschule die Autofahrer diszipliniert, sagt ÖDP-Bezirksvertreterin Elly Vaupel.

Bei der anschließenden Diskussion soll es auch um Vorschläge zur Verkehrsführung auf der Hauptstraße gehen. „Wir respektieren, dass die Politik sagt: Autos müssen auf der Hauptstraße fahren dürfen“, sagt Stewering. Das könne aber anders geregelt werden, um die Hauptstraße vom Durchgangsverkehr zu entlasten. Der Vorschlag: Autofahrer sollen künftig von beiden Seiten in die Hauptstraße fahren dürfen, aber nur bis zur Einmündung Schulstraße, wo sie die Parkplätze am alten Markt nutzen können. Schaefer: „Solche Regelungen können den Autoverkehr um bis zu 30 Prozent verringern.“

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Beitrag zur Debatte um die Neugestaltung des alten Marktplatzes in Kirchhellen

Mit diesem Vorschlag wollen Initiative und Club sich einbringen in die Diskussion um die Neugestaltung des alten Marktplatzes. Er würde passen zu der Idee einer Parkplatzausfahrt zur Schulstraße hin. Dazu mache es Sinn, die Richtung der Einbahnregelung auf der Kirchstraße zu drehen, um Schleichverkehr Richtung Antoniusstraße zu verhindern, sagt Stewering: „So schützen wir den Kindergarten und das Altenheim.“

Weitere Themen beim Treffen am Hof Jünger sollen sein die Radwegeverbindung nach Feldhausen, der Alleenradweg zwischen Gladbeck, Kirchhellen und Dorsten sowie weitere Ideen zur Verkehrsberuhigung im Ortskern. Stewering: „Wir wünschen uns mehr Mut zu Experimenten. Warum probieren wir nicht eine Sperrung der Hauptstraße für Autos während des Marktes am Donnerstag oder samstags von 10 bis 14 Uhr?“

Bezirksbürgermeister Hendrik Dierichs (CDU) hat seine Teilnahme an der Radtour zugesagt. Zum Verkehrs-Vorschlag für die Hauptstraße äußert er sich auf WAZ-Anfrage betont zurückhaltend: „Mit der Einbahnstraße haben wir eine funktionierende Lösung für den Verkehr auf der Hauptstraße gefunden. Die sollten wir ohne Not nicht verändern.“