Bottrop. Die Verhandlungen rund um das Bottroper Karstadt-Gebäude befinden sich auf der Zielgeraden. Es scheint klar zu sein, wer den Zuschlag bekommt.

Während rund um das Hansa-Center Unruhe herrscht und über eine Neuorientierung nachgedacht wird, scheint die Übernahme einer anderen Bottroper Großimmobilie ohne großes Aufsehen über die Bühne gehen: Es läuft alles darauf hinaus, dass der Bottroper Investor und Entwickler Oliver Helmke das ehemalige Karstadt-Gebäude übernehmen wird.

„Wir befinden uns in intensiven Kaufvertragsverhandlungen“, sagt Oliver Helmke. Und auch BBL Brockdorf, die als Verwalter der Insolvenz der Devello AG und deren Bottroper Ableger eingesetzt sind, bestätigen, dass sich „die Helmke GmbH im strukturierten Verkaufsprozess der Insolvenzverwaltung in der Tat als der Interessent mit dem höchsten Preisangebot durchgesetzt“ habe, wie Sprecherin Regine Petzsch auf Nachfrage mitteilt.

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Bottroper Karstadt-Haus: Insolvenzverwalter verhandelt ausschließlich mit Oliver Helmke

Die Insolvenzverwaltung verhandele „aktuell ausschließlich mit ihm sowie mit der im Grundbuch stehenden Bank die genauen Inhalte des Kaufvertrags“. Die Verhandlungen seien weit fortgeschritten, „es gibt aber noch verschiedene rechtliche und steuerrechtliche Einzelthemen abzustimmen – unterschriftsreif ist das Ganze also noch nicht“, sagt Regine Petzsch.

Sowohl Oliver Helmke als auch die Insolvenzverwalter rechnen mit einem Abschluss der Kaufverhandlung und einer Unterzeichnung des Grundstückskaufvertrags in den nächsten vier bis sechs Wochen. Dann wird der Immobilienentwickler auch öffentlich über seine Pläne für das Gebäude berichten. Bevor es wiedereröffnen kann, stehen aber noch umfangreiche Umbauarbeiten an.

Karstadt-Haus soll ein „Bottroper Gemeinschaftsprojekt“ sein

Im September vergangenen Jahres hatte die „EKZ Hansastraße 7 AG & Co. KG“ Insolvenz angemeldet. Die Gesellschaft war ursprünglich als „Devello AG & Co. EKZ Bottrop KG“ gegründet worden als Tochterunternehmen der Devello AG, um die Geschäfte in Bottrop abzuwickeln. Auch der Mutterkonzern meldete im November 2023 Insolvenz an.

Von Beginn an hatte Oliver Helmke, dem unter anderem das Sinn-Gebäude gegenüber gehört, Interesse an dem ehemaligen Karstadt-Haus bekundet. Im Wirtschaftsförderungsausschuss hatte er angekündigt, daraus ein „Bottroper Gemeinschaftsprojekt“ zu machen. Dazu gehört auch, dass die Stadtverwaltung einen Teil der Räume für ihre Mitarbeiter nutzen wird.

Die Immobilie ist schließlich in einem Bieterverfahren angeboten worden – aus dem Helmkes Unternehmen voraussichtlich als Gewinner hervorgeht.