Bottrop. Investor Iproton plant den Umbau des großen Areals von St. Matthias im Bottroper Süden. Was alles gebaut wird und wann es fertig werden soll.

Aus der früheren Kirche von St. Matthias wird bald die neue Kita St. Matthias. Der Spatenstich war nun der letzte offizielle Akt, bevor es losgeht. „Ab Montag rollen die ersten Gewerke und der Bagger an“, sagt Lucas Braecklein, Architekt und Geschäftsführer der Iproton GmbH.

Der Investor hat das Areal an der Hafenstraße vor drei Jahren gekauft. Am Ende wird es zu einem Kita-Wohn-Quartier und Stadtteilzentrum. Aber zunächst werden Anwohner nicht viel zu sehen bekommen. Im einstigen Gotteshaus finden nämlich die ersten Umbaumaßnahmen statt. Mehrere Decken müssen eingezogen werden.

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Im Erdgeschoss und in der ersten Etage wird die Kindertagesstätte beheimatet sein. Darüber werden jeweils vier Wohnungen auf zwei Etagen entstehen für „kinderreiche Familien“, wie Lucas Braecklein sagt.

Im Erdgeschoss wird es bis zu sechs Gruppenräume und zwei Schlafräume geben. Auch das Büro der Kitaleitung und sanitäre Anlagen werden dort zu finden sein. In der ersten Etage ist der Bau von Personalräumen geplant. Und zusätzlich weitere Gruppenräume, ein Mehrzweckbewegungs- und ein Geräteraum sowie zwei Küchen. Die bisherige Kita St. Matthias verfügt über zwei Gruppen, nach dem Umzug werden es vier sein.

Bis es soweit ist, ist noch viel Arbeit nötig. Zum Beispiel muss in einem der ersten Schritte der Boden von St. Matthias entfernt werden. Die Anhöhe mit den Stufen zum früheren Altarraum werden ebenerdig gemacht. Über ein Loch im Dach sollen die Materialien mithilfe eines Krans ins Gebäude transportiert werden. Erst wenn die Decken für die Geschosse eingezogen sind, kommen die Aussparungen für die künftigen Fenster an den Seitenwänden an die Reihe.

Der Zutritt zum viergeschossigen Gebäude erfolgt an der Ost- und Westseite und nicht über den Haupteingang der Kirche an der Hafenstraße. Zehn Stellplätze sollen auf dem Gelände entstehen, dazu vier weitere am Glockenturm. Für dessen Erhalt hatten sich die Ebelerinnen und Ebeler im Vorfeld stark gemacht. Zwischen Pfarrhaus und neuer Kita wird zudem eine Fläche (46 Quadratmeter) geschaffen, wo die Kinder draußen spielen können. Wer die Natur mag, darf sich freuen. Der Gartenbereich zum Pfarrhaus umfasst 145 Quadratmeter, hinter der Kita und dem Wohnhaus sind es sogar 632 Quadratmeter an Grünfläche.

Das Pfarrhaus von St. Matthias wird energetisch saniert.
Das Pfarrhaus von St. Matthias wird energetisch saniert. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Lucas Braecklein hofft auf eine Fertigstellung der Kita im vierten Quartal 2025. Parallel zum Umbau der Kirche zur Kita soll laut Investor das Pfarrhaus nebenan energetisch saniert werden. „Ich denke, wir beginnen damit im Herbst dieses Jahres.“

Im dann nächsten Schritt soll das frühere Matthiashaus umgebaut werden. „Wir sind zurzeit in der Bauantragsphase. Wann es losgeht, kann ich jetzt noch nicht sagen“, so Braecklein. Das frühere Gebäude, in dem unzählige und jahrzehntelang Veranstaltungen im Stadtteil stattfanden, wird zu einem sozial-karitativen Wohnhaus. Möglich wären laut Investor eine Demenz-WG oder öffentlich geförderte Wohnungen. Dazu ist noch nicht das letzte Wort gesprochen.

St. Matthias in Bottrop: Was mit der früheren Kapelle passiert

Die frühere Kapelle von St. Matthias wird zu einem multifunktionalen Veranstaltungsraum für Vereine oder Gruppen umgestaltet. Zu den 42 Quadratmetern gesellen sich zusätzlich ein barrierefreies WC und eine Küche von zehn Quadratmetern. Der Vorplatz der Kirche wird zu einem Außenbereich (circa 180 Quadratmeter). In einem allerletzten Schritt wird schließlich die alte Kita St. Matthias zu Wohnzwecken umgebaut.

Das frühere Gotteshaus wird umgebaut. Hier entstehen bald zwei Etagen für die Kita und zwei Etagen für Wohnungen.
Das frühere Gotteshaus wird umgebaut. Hier entstehen bald zwei Etagen für die Kita und zwei Etagen für Wohnungen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Im Oktober 2021 hoffte man noch vonseiten des Investors, dass das gesamte Projekt im Jahr 2024 abgeschlossen sein wird. Doch es ist anders gekommen. Im Januar 2023 hieß es, dass die Baugenehmigung länger gedauert habe als erwartet. Neues Ziel der Fertigstellung: 2024. Doch es kommt wieder anders.

Das Matthias-Haus wird ebenfalls bald umgebaut. Was daraus wird, ist noch nicht klar. Möglich wären laut Investor eine Demenz-WG oder öffentlich geförderte Wohnungen.
Das Matthias-Haus wird ebenfalls bald umgebaut. Was daraus wird, ist noch nicht klar. Möglich wären laut Investor eine Demenz-WG oder öffentlich geförderte Wohnungen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Im Herbst 2023 des vergangenen Jahres tauchte „ein kompliziertes Rechtsproblem“ auf, so das Bistum Essen damals. „Die Bildung der Erbpachtgrundbücher trifft auf einen eingetragenen Bergschadensverzicht. Das Entwirren dieses komplexen Knäuels gestaltet sich herausfordernder als erwartet“, hieß es. Lucas Braecklein: „Dank hartnäckiger Unterstützung der Sparkasse Vest konnte dieses Problem gelöst werden.“