Bottrop. Fünf Standorte mit Elternhaltestellen in Bottrop sind umgesetzt worden. Ein sechster ist in Planung. Aber Eltern bleiben oft uneinsichtig.
Fünf Hol- und Bringzonen („Elternhaltestellen“) gibt es im Stadtgebiet in unmittelbarer Nähe von Schulen. Dazu zählen bisher die Droste-Hülshoff Schule, Cyriakusschule, Astrid-Lindgren-Schule sowie das Heinrich-Heine-Gymnasium und Josef-Albers-Gymnasium. Eine weitere Schule soll demnächst dazukommen.
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Die Rede ist von der Nikolaus-Groß-Schule am Förenkamp im Stadtteil Batenbrock. Im Schulausschuss hatte Fabian Fingerlin, Leiter des Straßenverkehrsamtes, die Ausschussmitglieder darüber in Kenntnis gesetzt. Die Schulleitung habe den Kontakt zum Amt gesucht. Fingerlin: „Wir wollten zunächst die Baumaßnahme auf der Horster Straße abwarten und zuletzt kam uns noch die Sperrung der A42 dazwischen.“
Die notwendigen Planungen sind nun aufgenommen und erste Gespräche mit der Schulleitung geführt worden. Spätestens zum neuen Schuljahr, so die Hoffnung des Amtsleiters, soll die neue Hol- und Bringzone an der Nikolaus-Groß-Schule eingerichtet sein.
Hol- und Bringzonen bleiben dennoch mancherorts ein Ärgernis. Im vorgelegten, aktuellen Sachstandsbericht des Straßenverkehrsamtes steht: „Der Hol- und Bringverkehr durch Eltern gefährdet oftmals die Sicherheit aller Schulkinder im unmittelbaren Umfeld von Schulen. Die Gründe für eine Gefährdung der Schulkinder sind vielfältig und reichen von Sichtbehinderungen, über gefährliche Fahrmanöver bis zum Zuparken von Rettungswegen und Bushaltestellen. Hinzu kommt, dass jährlich mehr Kinder im Pkw der Eltern zu Schaden kommen als durch selbstständige Mobilität zu Fuß oder mit dem Fahrrad.“
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Und nicht nur Eltern können vor Ort die Situation verschärfen. Niels Schmidt (Linke) merkte an, dass die Elternhaltestelle für die Droste-Hülshoff-Schule an der Friedrich-Ebert-Straße auch von parkenden Lkw genutzt werden. Fabian Fingerlin darauf: „Die Situation an der Droste-Hülshoff-Schule ist uns bekannt.“
Wenn jemand sieht, dass ein Lkw dort zu den Hol- und Bringzeiten parkt, soll laut Amtsleiter die Verkehrsüberwachung informiert werden, die dann tätig werden wird. Kontrolliert werde vor allem zu den Hol- und Bringzeiten. „Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir mit dem zur Verfügung stehenden Personal nicht an allen Schulstandorten gleichzeitig sein können“, so Fabian Fingerlin.
Amtsleiter: „Elternhaltestellen machen nicht an jedem Standort Sinn.“
Laut Amtsleiter erfolgt die Kontrolle zudem in Zweier-Teams. Das hat einen triftigen Grund. Fingerlin wählte eine charmante Formulierung: „Die Erfahrung zeigt, dass Eltern gegenüber Kontrollen nicht immer zugänglich sind.“
Auf die Nachfrage von Marianne Dominas (ÖDP), ob noch mehr Hol- und Bringzonen im Stadtgebiet geplant sind, erklärte Fingerlin: „Elternhaltestellen machen nicht an jedem Standort Sinn.“ Vorab müssten Prüfungen getätigt werden, zum Beispiel vom Straßenverkehrsamt. Aber auch durch das Planungsamt und den Fachbereich Tiefbau. Schulen, die sich für Hol- und Bringzonen interessieren, mögen sich an das Straßenverkehrsamt wenden.
Neuer Erlass ermöglicht Sperrung von Straßen an Schulen
Nicht diskutiert wurde im Ausschuss in diesem Zusammenhang über den neuen Schulstraßen-Erlass des NRW-Verkehrsministeriums. Dieser soll es ermöglichen, Straßen im Bereich von Schulen zumindest zeitweise für den Kfz-Verkehr zu sperren (Anlieger ausgenommen). Vorstellbar ist das zum Beispiel während der üblichen Hol- und Bringzeiten.
Denn laut Verkehrsministerium hätten mehrere Verkehrsversuche in NRW gezeigt, „dass durch temporäre Sicherheitszonen für 30 oder 45 Minuten zu Unterrichtsbeginn und -ende kritische Situationen entschärft werden können. Denn vor manchen Schulen kommt es neben dem Durchgangsverkehr gerade zu Beginn und Ende des Unterrichts regelmäßig zu kritischen Verkehrssituationen, auch durch den intensiven Bring- und Abholverkehr.“ Die Entscheidung über solche Schulstraßen soll bei den Kommunen liegen; Bürger könnten deren Einrichtung aber beantragen.