Bottrop. In diesem Jahr kommen viele neue Wohnungen und Häuser in Bottrop auf den Markt. Darunter sind Sozialwohnungen ebenso wie Luxusimmobilien.

Wohnraum in Bottrop wird immer teurer, ist knapp und sehr gefragt. Gerade Familien klagen häufig darüber, kaum etwas Bezahlbares in entsprechender Größe zu finden. In diesem Jahr werden zahlreiche Bauprojekte mit Hunderten Wohneinheiten fertig – teilweise auch gefördert –, bei anderen startet der Bau. Eine Übersicht der Bauprojekte in Bottrop 2023.

105 neue geförderte Wohnungen in Bottrop

In mehreren Projekten entsteht in Bottrop in diesem Jahr neuer, geförderter Wohnraum. Das größte Projekt ist das der GBB in der Beckstraße und am Ostring. Insgesamt 78 Wohnungen entstehen hier, 60 davon gefördert. „Wir konnten noch eine Sonderförderung bekommen, so dass das kommunale Budget nicht belastet wird“, sagt Baudezernent Klaus Müller.

Die GBB baut hier neu, weil eine Sanierung der vorherigen Bebauung keine Option mehr gewesen sei, wie GBB-Geschäftsführer Patz kürzlich bei einem Ortstermin sagte. Die Vermietung der Wohnungen hat schon begonnen. Die Miete für die Sozialwohnungen liegt bei 5,80 Euro kalt den Quadratmeter, bei den 18 frei finanzierten Wohnungen bei gut zehn Euro. Die Häuser an der Beckstraße 8 und 10 sollen am 1. Juli dieses Jahres bezugsfertig sein, die an der Beckstraße 4 und 6 sowie am Ostring 175 folgen im Dezember.

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Ein weiteres Projekt, das in diesem Jahr in Teilen abgeschlossen wird, sind die Wohnungen an St. Elisabeth auf der Eichenstraße. Das erste Gebäude im vorderen Bereich sei fast fertig, die Gebäude im hinteren Bereich, die vom Bauträger Pia Husmann Immobilien geplant werden, seien noch nicht final genehmigt, der Bebauungsplan steht noch aus und das Planungsverfahren sei am Anfang, so Klaus Müller. 16 Wohneinheiten, davon zwölf geförderte, sollen im letzten Quartal 2023 bezugsfertig sein; insgesamt entstehen 75 Wohnungen auf dem Areal.

20 Modernisierungsförderungen in Bottrop – Hoffen auf mehr Anträge

Ebenfalls zum Ende des Jahres fertig werden sollen die acht Doppelhaushälften, die die GBB in der Welheimer Mark baut. Zunächst war geplant, sie an Familien mit geringem Einkommen günstig zu verkaufen. „Aber Eigentum macht aktuell keinen Sinn“, sagt Klaus Müller mit Blick auf die Zins- und Inflationslage. Deswegen werden die Reihenhäuser doch vermietet, aber zu günstigen Preisen auf einem geförderten Niveau.

Aktuelle Projekte sind außerdem 17 geförderte Wohnungen an der Lehmkuhler Straße, die im Sommer dieses Jahres bezugsbereit sind, sowie acht geförderte Wohnungen in der St.-Matthias-Kirche an der Hafenstraße in Ebel, die Mitte 2024 fertig werden sollen. Insgesamt entstehen so in den nächsten Monaten 105 geförderte Wohneinheiten in Bottrop.

Zudem gab es im vergangenen Jahr Modernisierungsförderungen für etwa 20 Wohnungen. Klaus Müller hofft auf mehr Anfragen in 2023 angesichts der steigenden Wohnkosten.

Baugebiete in Bottrop: Freitagshof und Schultenkamp schreiten voran

Die beiden größten frei finanzierten Bauprojekte, die aktuell laufen, sind der Freitagshof in Vonderort und der letzte Bauabschnitt im Bereich Schultenkamp/Dorfheide in Kirchhellen. Bei ersterem entstehen etwa 100 Wohneinheiten, bei zweiterem 130. Der Freitagshof gilt als umstritten, aber gleichzeitig auch sehr nachgefragt. Die Politik hatte im September vergangenen Jahres grünes Licht gegeben, nachdem sich Initiativen sowohl für als auch gegen die Bebauung der Wiese am Freitagshof gebildet hatten. Dort entstehen im vorderen Bereich Mehrfamilienhäuser, im hinteren Doppelhaushälften und Reihenhäuser.

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Als ebenfalls umstritten gilt das schon lange geplante Projekt an der Tourcoingstraße auf dem Eigen. Hier sollen insgesamt 80 Wohneinheiten in Mehrfamilien- und Reihenhäusern sowie Doppelhaushälften entstehen. Die Planungen laufen schon seit über drei Jahren; Anwohner protestierten, weil dort eine Ackerfläche bebaut werden soll.

Derzeit würden noch Gutachten erstellt, sagt Klaus Müller, dann folgen der Offenlagebeschluss und eine geplante Bürgerversammlung, anschließend können die Bürgerinnen und Bürger ihre Bedenken äußern, zu denen die Verwaltung Stellung nimmt.

Neuer Wohnraum in Planung: Südring und Paßstraße mit vielen Wohneinheiten

Auch die Bebauungspläne an der Aegidistraße/Am Schoolkamp (16 bis 18 Wohneinheiten) sowie in Feldhausen für den Bereich Hohes Feld/ Am Kuhberg (etwa 70 Wohneinheiten) werden fortgesetzt.

Die geplante Bebauung am Bottroper Südring hat für Diskussionen gesorgt.
Die geplante Bebauung am Bottroper Südring hat für Diskussionen gesorgt. © Stadt Bottrop

Dazu laufen die Planungen für ein neues Quartier am Südring, das Bebauungsplanverfahren ist eingeleitet. Auch dieses Projekt ist nicht unumstritten, weil dort die ehemalige Kiesgrube bebaut werden soll, auf der mittlerweile viel Grün wuchert. Der Investor hat seine Pläne allerdings noch mal deutlich überarbeitet und nach den im vergangenen Jahr beschlossenen Klimaleitlinien ausgerichtet.

Ebenfalls laufen die Planungen für die Paßstraße weiter. Dort reißt die Deutsche Reihenhaus AG alte Zechenhäuser ab, um Platz für 46 neue Wohnungen zu schaffen. Baubeginn ist allerdings erst Anfang 2025.

Deutlich schneller geht es an der Luggesmühle: In der kleinen Stichstraße in der Innenstadt entstehen 35 hochwertige Wohnungen in drei Mehrfamilienhäusern. Der Preis für die Eigentumswohnungen wird bei über 5000 Euro den Quadratmeter liegen.

Wohnbauflächenkonzept

In diesem Jahr erscheint ein neues Wohnbauflächenkonzept, das die Stadtverwaltung alle zwei Jahre erstellt. Darin sind Flächen aufgezeigt, auf denen potenziell Wohnraum entstehen kann – mit dem Leitsatz, dass 25 Prozent geförderter Wohnraum sein muss. Perspektivische Flächen sind zum Beispiel Prosper IV und die ehemalige Friedhofsfreifläche in Kirchhellen.

„Das ist immer ein Spagat“, sagt der Technische Beigeordnete Klaus Müller. „Einerseits wollen wir die vorhandene Nachfrage bedienen, andererseits nicht Bottrop zubauen.“

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