Bottrop. Drei Mehrfamilienhäuser mit 35 Wohnungen entstehen in Bottrops Innenstadt. Die Preise durchbrechen die 5000-Euro-Grenze pro Quadratmeter.
An der Luggesmühle, einer kleinen Stichstraße zwischen Sterkrader Straße und Am Lamperfeld, entstehen drei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 35 Wohnungen. Es ist das größte privat finanzierte Bauprojekt in der Innenstadt in diesem Jahr. Der Bau beginnt noch 2023, bis Sommer 2024 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein.
„Leben in bester Lage“ – das sei seine Domäne, sagt Oliver Helmke. Der Immobilieninvestor baut die Gebäude, eigentlich nicht sein Haupt-Business, wie er sagt, das mache er als Bauträger nur in absoluten Top-Lagen. Und so hat er wenige Gehminuten von der Innenstadt, vom Rathausviertel, aber auch vom Stadtgarten entfernt, das Grundstück von der Familie Mensing gekauft, um dort neuen Wohnraum zu entwickeln.
Neue Mehrfamilienhäuser in Bottrop: Wohnungen zwischen 50 und 160 Quadratmetern
„Momentan bauen relativ wenige, es gibt wenig Angebot an neuem Wohnraum und in so einer Top-Lage, so zentral und trotzdem so ruhig, gibt es gar keins“, ist Oliver Helmke überzeugt. Die kleinste Wohnung in den Objekten soll 50 Quadratmeter groß werden, die größte erstreckt sich über 160 Quadratmeter – individuell sei das noch anpassbar. Alle Wohnungen haben eine Loggia oder Dachterrasse, die im Erdgeschoss eine Terrasse mit einem kleinen Stück Garten.
Die Häuser würden nach „sehr hohen KFW-Standards“ gebaut, die Nebenkosten würden sehr niedrig bleiben. Zu den Ausstattungsmerkmalen gehören Hausmeisterservice, Fußbodenheizung, Aufzug, Dreifachverglasung der Fenster, besonders gesicherte Haus- und Wohnungstüren mit Kamera. „Sicherheit ist ein großes Thema“, sagt Oliver Helmke.
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Barrierefreie Wohnungen und Häuser – Pflege-Service buchbar
Dazu kommen kleinere Ausstattungsmerkmale, die das Leben etwas bequemer machen sollen: eine Schließanlage, die auch den Briefkasten umfasst – kein kleiner Extra-Schlüssel, um die Post zu holen. Oder die Unterbringung der Mülltonnen in einem Kellerraum und nicht draußen – „damit man da auch mal im Bademantel runter kann“. Im Untergeschoss wird es auch einen Fahrradkeller und einen Raum für Waschmaschinen und Trockner geben. Hinzu kommt eine Tiefgarage.
Alles soll barrierefrei sein. Mit dem Pflegedienst von Karl Reckmann, der direkt gegenüber liegt, sei man in Gesprächen, so dass Bewohner der Häuser auch Service-Leistungen dazu buchen könnten.
Die Wohnungen sollen größtenteils verkauft werden, teilweise aber auch vermietet. Auf dem Markt sind sie noch nicht. „Viele wollen so früh wie möglich verkaufen, damit die Finanzierung steht“, sagt Oliver Helmke. „Ich mache das nicht, sondern warte, bis die Häuser fertig sind.“ Erst dann seien die Kosten final absehbar – aktuell steigen die Preise gerade in der Baubranche rasant.
Wohnungen werden über 5000 Euro den Quadratmeter kosten
Realistisch werde der Preis bei über 5000 pro Quadratmeter liegen, die Kaltmiete dürfte anhand des Neubau-Mietspiegels im Umfeld bei 12,50 Euro den Quadratmeter anfangen. Eine Studie im Auftrag des Verbändebündnisses Wohnen, einem Zusammenschluss aus Mieterbund, der Baugewerkschaft IG Bau, der Caritas sowie Architekten- und Maurerverbänden, hatte kürzlich festgestellt, dass die Preise bei Neubauten in deutschen Großstädten bei rund 4900 Euro den Quadratmeter im Jahr 2022 lagen.
Für Bottrop ist das trotzdem ein stolzer Preis. Aus dem aktuellen Grundstücksmarktbericht für 2021 geht hervor, dass der Quadratmeterpreis in Bottrop 2021 bei Neubauten im Schnitt bei 3950 Euro lag, bei Altbauten bei 2286 Euro. Gibt es hier überhaupt den Markt für so hochwertiges Wohnen?
Ja, sagt Oliver Helmke. Die Interessentenliste für die Bebauung an der Luggesmühle sei dreistellig – obwohl er noch gar nicht in die Vermarktung gegangen ist. „Und die Qualität des Baus, die Lage und die aktuelle Marktsituation ergeben den Preis.“